Es gibt wohl niemanden, der die Kartenklassiker Solitär nicht kennt. Stunden kann man damit zubringen, die passenden Karten in der Pyramide zusammenzustellen, die Karten bei Freecell in den Stapeln so lange umzusortieren, bis alle Karten von Ass bis Zwei abgeräumt oder bei Klondike die Karten gleicher Farbe aufsteigend sortiert sind. So manches Abendessen ist den Solitärspielen schon zum Opfer gefallen. Mit „Snake“ kommt jetzt der nächste Spieleklassiker zurück.
Geschicklichkeitsspiel mit Suchtgefahr
Das beliebte Geschicklichkeitsspiel Snake weckt die Erinnerung an frühe Gameboy-Zeiten. Eine Schlange wird mit den Pfeiltasten über das Spielfeld gesteuert. Unterwegs müssen fleißig Äpfel eingesammelt werden. Mit jedem Apfel wird die Schlange ein Stück länger und damit schwieriger zu steuern. Stößt sie mit dem Kopf an die Wand oder berührt sie sich selbst, ist das Spiel vorbei. Das Spiel kann online kostenlos in einer klassischen und einer Abenteuer-Version gespielt werden. Aber Achtung: Snake birgt wie Solitär absolute Suchtgefahr.
Zurück in die Vergangenheit
Die klassischen Spiele wie Snake, Tetris, IBird und Hitman erleben gerade eine Retrowelle der besonderen Art. Sie stammen aus den 1990er-Jahren, waren grafisch noch recht einfach gehalten und ließen sich auf Anhieb verstehen und spielen. Diskette rein und schon konnte es losgehen. Die Technik hatte nicht viel zu bieten, die Geräte waren groß und klobig und von Spielen auf dem Handy war noch gar keine Rede. Im Vergleich zu dem grünen Punkt, der über eine ebenfalls grüne Linie auf einem ansonsten tiefschwarzen Bildschirm befördert wurde, waren die Spiele der 1990er-Jahre aber schon beeindruckend modern. Spaß haben konnte man mit ihnen auf jeden Fall. Solitär entwickelte sich rasch zum Favoriten unter den Kartenspielen und ist heute noch beliebter als je zuvor.
Programmiert von einem Praktikanten
Die erste PC-Sammlung von sieben unterschiedlichen Solitär-Spielen kam schon 1987 auf den Markt, und hieß „Solitaire Royale“. Die Spiele liefen auf MS-DOS und Macintosh, brachten 16 Farben auf den Bildschirm und wurden mit der Maus bedient. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Variationen dazu, Statistiken wurden eingeführt und Punktesysteme. Der Siegeszug des Kartenspiels war nicht mehr aufzuhalten. Heute ist Solitär und nahezu unzählige Varianten auf jedem Rechner, Tablet und Smartphone vertreten und wird gespielt, wann immer sich eine Gelegenheit dazu bietet, im Bus, im Büro, nach Feierabend. Programmiert wurde Solitär interessanterweise von einem Praktikanten bei Microsoft. Der spielte in seiner Freizeit gern ein ähnliches Spiel auf einem Macintosh-Rechner und träumte von einer Microsoft-Version. Also machte er sich an die Arbeit, statt für seine College-Prüfung zu lernen. Microsoft gefiel das Spiel so sehr, dass es in Windows 3.0 integriert wurde. Wes Cherry, der das Spiel programmiert hatte, bekam als Gegenleistung einen XT-PC von IBM. Ein Glücksgriff für den damaligen Firmenbesitzer Bill Gates, der das Spiel zu schwierig zu gewinnen fand.
Solitär ist alles andere als eine Erfindung von Computer-Nerds. Das Spiel gab es schon im 17. Jahrhundert am französischen Hof und war ursprünglich ein Brettspiel. Das Kartenspiel mit dem Namen Solitaire wurde bevorzugt in den USA und England gespielt. Bei uns ist es als Patience bekannt und als Geduldsspiel sehr lehrreich auch für Kinder.