Ab dem 28. Juni 2020 können die neuen Doppelstockzüge der IC-Linie Dresden-Berlin-Rostock-Warnemünde im Abschnitt zwischen Elsterwerda und Berlin Hauptbahnhof mit Fahrscheinen des VBB und weiteren Nahverkehrsfahrscheinen, zum Beispiel Berlin-Brandenburg-Ticket oder Quer-durchs-Land-Ticket genutzt werden. Das gilt für die Halte in Elsterwerda, Doberlug-Kirchhain, Berlin Schönefeld Flughafen/BER, Berlin Südkreuz und Hauptbahnhof.
Einigung auch für weitere Verbindungen
Darüber hinaus ist zwischen Prenzlau und Berlin Südkreuz beziehungsweise Cottbus Hbf und Potsdam Hbf die derzeitige Tarifanerkennung langfristig gesichert. Zwischen Prenzlau und Berlin Südkreuz gilt die derzeitige Tarifanerkennung mit werktags acht Zügen und an Wochenende und Feiertagen 14 Zügen fort. Gleiches gilt für die zwei Züge zwischen Cottbus Hbf und Potsdam Hbf. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis Dezember 2026 und verlängert sich jährlich in Abhängigkeit vom jeweiligen Verkehrsangebot des Fernverkehrs bis maximal Dezember 2035.
Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann: „Mit der VBB-Tarifanerkennung verbessern wir die Möglichkeiten für die Brandenburgerinnen und Brandenburger, die gute Anbindung an die Lausitz in der Region Elsterwerda und Doberlug-Kirchhain zu nutzen. Zudem setzen wir ein weiteres Ziel des Landesnahverkehrsplans um. Für VBB-Kunden, insbesondere Pendlerinnen und Pendler, bieten wir damit eine Verbindung mit einer Reisezeitersparnis von bis zu 25 Minuten an.
Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther: „Berlin und Brandenburg verfolgen das Ziel, attraktive Schienenverbindungen für Pendlerinnen und Pendler aus dem Umland und aus weiter entfernten Regionen zu schaffen. Der neue VBB-Tarif im Intercity aus Dresden ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Wir werden in den kommenden Jahren mit dem gemeinsamen Schienenausbau-Projekt i2030 von beiden Ländern, der DB und dem VBB viele weitere Verbesserungen aufs Gleis bringen. Es sind Milliardeninvestitionen in klimafreundliche, komfortable Mobilität – ein sehr wichtiges Stück Verkehrswende.“
Susanne Henckel, Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin – Brandenburg (VBB): „Die Anerkennung des VBB-Tarifes auf dieser Strecke verknüpft Nah-und Fernverkehr ganz im Sinne der Fahrgäste. Ich freue mich hier besonders für die vielen Pendlerinnen und Pendler im VBB-Land und darüber hinaus. Die Strecke Dresden – Berlin – Rostock – Warnemünde im Zweistundenstakt, sowie die Anbindung ab Oktober zum BER wird so eine der attraktivsten Bahnstrecken in der Region. Herzlichen Dank an alle Beteiligten für dieses erfolgreich abgeschlossene Vergabeverfahren.“
Stefanie Berk, Vorstand Marketing DB Fernverkehr: „Die neue Intercity-Linie Dresden-Berlin-Rostock ist ein wichtiger Bestandteil unserer Angebotsoffensive im Fernverkehr. Ich freue mich, dass durch die Kooperation mit dem VBB nun auch Kunden mit Nahverkehrsfahrscheinen von den neuen Zügen profitieren werden. Gemeinsam ermöglichen wir attraktive und klimafreundliche Mobilität.“
Durch Vergabeverfahren geregelt
Der VBB hatte ein Vergabeverfahren zur Anerkennung von Nahverkehrsfahrscheinen in Fernverkehrszügen durchgeführt. Mit dieser Kooperation entsteht ein attraktives integriertes Angebot von Nah- und Fernverkehrszügen in Berlin und Brandenburg. Bereits seit März verkehren die modernen Doppelstockzüge im Zweistundentakt zwischen Dresden, Berlin und Rostock und seit 19. Mai weiter bis Warnemünde. Durch die Anerkennung von Nahverkehrsfahrscheinen bietet diese Intercity-Linie gemeinsam mit der zweistündlichen RE-Linie 5 zwischen Elsterwerda und Berlin Hbf in jeder Stunde eine Verbindung. Die IC-Züge halten auch in Doberlug-Kirchhain und am Flughafen Berlin – ab 31. Oktober 2020 am neuen Flughafen BER – und erreichen Berlin Hbf ab Elsterwerda bis zu 25 Minuten schneller als die RE-Züge. Besonders attraktiv für Pendler ist die morgendliche Abfahrt in Elsterwerda um 5.56 Uhr bzw. 6.09 Uhr in Doberlug-Kirchhain mit Ankunft in Berlin Hbf um 7.32 Uhr. Für die Rückfahrt bieten sich die Abfahrten um 16.26 Uhr oder 18.26 Uhr ab Berlin Hbf besonders an. Anerkannt werden VBB- und weitere Nahverkehrsfahrscheine. Fahrräder können auch mitgenommen werden, wenn eine Fernverkehrsfahrradkarte und eine Stellplatzreservierung vorhanden sind.
WLAN im Zug erst im Spätsommer 2020
Im März startete der Intercity Dresden-Berlin-Rostock in den Regelbetrieb mit 16 Fahrten täglich im Zwei-Stunden-Takt. Die Deutsche Bahn hatte für die Strecke eigens moderne Doppelstockzüge der österreichischen Westbahn gekauft. Auf das von Anfang an von der DB beworbene WLAN müssen die Fahrgäste allerdings verzichten. In einer Antwort auf eine entsprechende Frage des sächsischen FDP-Abgeordneten Torsten Herbst antwortete die Bundesregierung nun, die DB plane eine komplette Ausrüstung des IC mit WLAN bis Ende Spätsommer 2020.
Torsten Herbst, FDP-Obmann im Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur in Sachsen: “Ein Dreivierteljahr nach den ersten Fahrten und ein halbes Jahr nach Start des Regelbetriebs will die Deutsche Bahn endlich das versprochene und beworbene WLAN auf der IC-Strecke Dresden-Berlin-Rostock anbieten können. Vor dem Start der Verbindung hatte die DB die WLAN-Ausstattung als Servicemerkmal selbst hervorgehoben. Das ist keine Glanzleistung der Bahn, die offenbar zu spät bemerkt hat, dass die Züge zwar über WLAN-Technik verfügen, diese aber nicht mit dem Standard der DB kompatibel ist. Diese Panne stimmt nicht gerade hoffnungsfroh, dass die Bahn ihr Ziel, deutschlandweit alle IC- und ICE-Züge bis Jahresende 2021 mit WLAN auszustatten, halten kann.
Bis mindestens Ende Sommer werden die IC-Fahrgäste zwischen Dresden und Rostock also weiterhin mit ihren Fahrkarten für ein beworbenes Angebot zahlen, das es nicht gibt. Und noch peinlicher: Ich habe selbst bereits erlebt, dass Fahrgäste im Zug praktisch direkt neben dem auffälligen WLAN-Piktogramm das Netz suchten und ihnen das Zugpersonal auf Nachfrage keine Auskunft zum Problem geben konnte.”
pm/red