Landrat und Begleitung zu Gast im Groenhoff-Haus Wasserkuppe, im NABU-Haus am Roten Moor, bei Rhönsprudel sowie bei Direkt- und Regionalvermarktern
Die Rhön gehört zu den außergewöhnlichsten Mittelgebirgslandschaften Europas und wurde 1991 von der UNESCO als Biosphärenreservat ausgezeichnet. Damit ist sie Teil eines weltweiten Verbundes herausragender Natur- und Kulturlandschaften und gilt als internationale Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Grund für Landrat Christian Heinrich-Jaschinski dieser Tage (am 2. und 3. Dezember) die Region am Dreiländereck von Hessen, Bayern und Thüringen am Standort Fulda zu besuchen, um sich vor Ort über die Anfänge und die Entwicklung der Rhön als Biosphärenreservat zu informieren. „Wir haben uns vor drei Jahren zusammen mit den Landkreisen Dahme-Spreewald und Oberspreewald-Lausitz auf den Weg gemacht, aus den Naturparken Niederlausitzer Heidelandschaft und Niederlausitzer Landrücken ebenfalls ein UNESCO-Biosphärengebiet zu formen. Es geht nicht nur um die Zukunft der beiden Naturparke. Mit der Idee eines gemeinsamen Biosphärenreservats Niederlausitz verbinden wir einerseits die Chance, unsere Region mit ihrer einzigartigen Naturlandschaft bekannter zu machen und andererseits auch weiterzuentwickeln“, sagte der Landrat.
Begleitet wurde Christian Heinrich-Jaschinski vom Geschäftsführer der Regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Elbe-Elster mbH, Jens Zwanzig und der Landtagsabgeordneten Anja Heinrich. Die Delegation aus dem Elbe-Elster-Landkreis besuchte u.a. das Groenhoff-Haus Wasserkuppe in Gersfeld. Das 1998 eröffnete Informationszentrum ist eine Bildungseinrichtung mit Medien- und Tagungsräumen, die außerdem Dauer- und Wechselausstellungen zu Rhöner Kunst, Kultur, Natur und Regionalentwicklung und einen Regionalwarenladen beherbergt. Zusätzlich ist dort die Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Hessische Rhön und die Jugendbildungsstätte des Landkreises Fulda untergebracht. Im Biosphärenreservat Rhön spielen Moore eine besondere Rolle. Natürliche Lebensräume liegen meist in den streng geschützten Kernzonen. Im Naturschutzgebiet „Rotes Moor“ wurden die abgetorften Flächen wieder vernässt, Fichtenforste geschlagen. Sich selbst überlassen, beginnt das Moor hier und da wieder zu wachsen. Erlebbar wurde dies für die Elbe-Elster-Besucher im und um das NABU-Haus am Roten Moor, wo die Ausstellung „Moorfibel“ darüber informiert und faszinierende Wege direkt ins Moor führen.
Die einzigartige Naturlandschaft ist die Heimat des traditionsreichen Familienunternehmens Rhön-Sprudel, zu dem seit vielen Jahren die Mineralquellen Bad Liebenwerda im Landkreis Elbe-Elster gehören. Rhön-Sprudel zählt heute zu den großen Mineralbrunnen Deutschlands und den wichtigsten Arbeitgebern der Region. Der geschäftsführende Gesellschafter, Christian Schindel, informierte die Gäste bei einer Betriebsführung am Firmensitz in Ebersburg-Weyhers über das langjährige Engagement des Unternehmens für Umwelt und Natur. „Der Erhalt unserer Naturlandschaften liegt uns ebenso am Herzen wie die Natürlichkeit unserer Produkte. Unter anderem arbeitet Rhön-Sprudel eng mit dem Biosphärenreservat Rhön zusammen und unterstützt verschiedene Projekte, zum Beispiel zur Umweltbildung.“ Auch das Projekt Biosphäre in Südbrandenburg wird vom Getränkehersteller positiv begleitet. Zusammen mit der Deponiegesellschaft Schwarze Elster mbH, Deponie Hörlitz, hat er eine Machbarkeitsstudie zum UNESCO-Biosphärengebiet Niederlausitz mitfinanziert.
Die Stippvisite im Biosphärenreservat Rhön rundete ein Besuch bei Direkt- und Regionalvermarktern ab. Dort erfuhren der Landrat und seine Begleitung: Aus Äpfeln der Region wird heute weit mehr als Saft und Apfelwein. Sie finden Verwendung beim Kochen in der gehobenen Gastronomie, in raffinierten Desserts oder beim Brennen von edlen Schnäpsen. Es gibt sogar den umgangssprachlich als „Rhöner Apfelsherry“ bezeichneten Apfel-Dessertwein. Der braucht sich hinter seinem spanischen Vorbild nicht zu verstecken. Hinzu kommen Produkte wie Apfelsenf, Apfelweingelee oder Apfelsherry-Trüffel. Und anstelle des von Hamburg bis München gleich schmeckenden Radlers wird in Rhöner Gaststuben das „Öko-Bier & Apfel“ ausgeschenkt. Ohne zuckerhaltige Limonade, dafür mit naturtrübem Apfelsaft von der Streuobstwiese nebenan.
Fotos: Pressestelle Kreisverwaltung
Quelle: Landkreis Elbe-Elster