Kunst für die Augen, für die Ohren, für den Gaumen, fürs Gemüt und für den Geist gab es am Mittwochabend (12.02.2020) bei der Eröffnung der Gemeinschaftsschau „Panorama“ mit 37 Künstlern aus dem Landkreis Dahme-Spreewald. Zahlreiche Kunstschaffende mit ihren Familien und Freunden sowie Interessierte hatten sich zunächst im Landratsamt in der Reutergasse und anschließend in der Lübbener Rathausgalerie eingefunden, um die künstlerische Vielfalt zu genießen. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Schülerinnen des Cottbuser Konservatoriums Franca Schötz und Selma Wandke an den Konzertgitarren sowie Larissa Klaus an der Harfe.
Weiter teilte die Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Blota) dazu mit:
Der Abend glich einem großen Familientreffen – bei dem aus allen Ecken des Land(kreis)es die Familienmitglieder zusammenströmen und die Generationen aufeinandertreffen. Deshalb ließ es sich der Maler Günter Böhme aus Schulzendorf nicht nehmen, sich außerhalb der Rednerliste zu Wort zu melden. Er dankte den Lübbener Künstlern Karen Ascher und Sebastian Franzka dafür, dass sie den Anstoß für diese Gemeinschaftsschau gegeben hatten. „Ich freue mich über diese jungen Kollegen, die mit viel Elan etwas vorantreiben, was bisher scheinbar nicht möglich war“, sagte Günter Böhme. Er wünsche sich, dass solche gemeinsamen Aktionen fortgesetzt werden.
Landrat Stephan Loge, der den Eröffnungspart im Rathaus übernahm, unterstützte diesen Wunsch. Das Panorama, das die Künstler in Lübben präsentieren, zeige die Vielfalt des ganzen Landkreises. Die Teilnahme von 37 Künstlern – bei etwa 70 insgesamt – belege, wie groß der Wunsch der Künstler sei, sich gemeinsam zu zeigen. Er freue sich, sagte Stephan Loge, dass Kreisstadt und Landkreis sich gemeinsam engagiert haben – obgleich er anerkennend zugab, dass die Initiative dafür aus dem Rathaus kam. „Politik, Verwaltung und Kunst sind eine gute Symbiose“, schlussfolgerte er, „das ist eine gute Motivation für weitere Aktionen in den kommenden Jahren.“
Auf das Verhältnis von Verwaltung und Politik ging auch Lübbens stellvertretender Bürgermeister Frank Neumann ein, der die Ausstellung im Landratsamt eröffnet hatte. „Verwaltung und Politik sind manchmal ganz schön in ihrem Rhythmus aus Gremiensitzungen,
Haushaltsplänen und Dienstberatungen gefangen“, sagte er. „Da täte es uns gut, einmal häufiger eine Brille aufgesetzt zu bekommen, durch die sich manches anders darstellt.“ Deshalb dankte er den Künstlern dafür, dass sie sich mit ihren Werken, aber auch mit ihrer Beteiligung etwa an Bürgerdialogen in die Stadt- und Kreisgesellschaft einbringen.
Lübbens Museumsleiterin Corinna Junker hielt an beiden Standorten die Laudatio für alle Künstler. So eine umfassende Schau zeige, welche gemeinsamen Werte und Erfahrungen die Menschen im Landkreis teilten, und sie stelle Verbindungen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und damit nicht weniger als den wichtigen Bezug zu unserer Herkunft her. Ihre Aufzählung dessen, was Kunst bewirken kann und soll, war lang, aber überzeugend: Kunst solle Wissen vermitteln, Sehnsüchte wecken, zum Lachen anregen, Emotionen wecken, Gefallen und Nichtgefallen auslösen, mit Tabus brechen, Kommunikation fördern, komplexe Zusammenhänge veranschaulichen und alternative Wertmaßstäbe etablieren.
Inwiefern diese Liste auf die ausgestellten Werke zutrifft, können Kunstinteressierte in den kommenden Wochen überprüfen. Und nicht nur sie: Galerien in Verwaltungshäusern haben nicht zuletzt die Aufgabe, auch Menschen mit Kunst in Kontakt zu bringen, die sonst nicht in Galerien unterwegs sind. Allen Besuchern empfahl Corinna Junker in ihrer Laudatio: „Wenn Sie beim Betrachten der Werke denken: ‚Das kann ich auch‘ – dann tun Sie dies. Werden Sie kreativ, setzen sie sich mit Kunst auseinander!“
HINTERGRUND:
Der Landkreis fördert die Ausstellung mit voraussichtlich 6.000 Euro, die Stadt Lübben steuert 2.000 Euro bei.
Zur Ausstellung wurden Arbeitsblätter für Kinder und Schüler entwickelt, die sie bei der Wahrnehmung der Kunstwerke sensibilisieren und sie zur Auseinandersetzung mit dem Gesehenen anregen sollen.
Teilnehmende Künstler:
Annett Wagner, Bernhard Gowinkowski, Dagmar Hagen, Edda B. Fischer, Ghislana Hemmann-Poppelbaum, Gisela Gräning, Günter Böhme, Gunther Knoke, Harald Müller, Henrikje Zuschneid-Bertram, Inga Höfer, Ingrid Groschke, Isabell Wendlik, Juliana Socher mit Marie-Luise Schmidt Fotografie und Sarah Gwiszcz/Wurlawy, Karen Ascher, Kerstin Bragenitz, Konstanze Weidhaas, Malgorzata Suwalski, Martin Schulze, Micha Brendel, Michael Goll-Range, Monika Haupt, Monika Schubert, Petra Gwosch, Sabine Fiedler, Sebastian Franzka, Sibylle Grunert, Sieghard Auer, Stefan Bleyl, Susanne Göritz, Susanne Thäsler, Sylvia Matthes, Katrin Kamrau, Andreas Funke, Horst W. König
Der Katalog zur Ausstellung ist auf der Homepage der Stadt Lübben zu finden:
http://www.luebben-rathaus.de/de/rathaus/kunst-im-rathaus/aktuell/
Die Ausstellung läuft bis zum 29. April und ist zu folgenden Öffnungszeiten zu sehen:
Rathaus, Poststr. 5: Montag/Mittwoch 7-16 Uhr, Dienstag 7-19 Uhr, Donnerstag 7-17 Uhr, Freitag 7-14 Uhr.
Landratsamt, Reutergasse 12: Montag- Donnerstag 8-18 Uhr, Freitag 8-16 Uhr.
Ansprechpartner im Lübbener Rathaus: Ute Dybski, Tel. 03546 / 79-2406, [email protected]
Red./Presseinfo
Foto: Landrat Stephan Loge, Museumsleiterin Corinna Junker, die Musikerinnen Franca Schötz und Selma Wandke sowie Lübbens stellvertretender Bürgermeister Frank Neuman (v.l.) bei der Vernissage im Landratsamt. ©Stadt Lübben (Spreewald)/Lubin (Blota)