Die Lübbener Innenstadt wird im Vergleich mit 116 Städten bundesweit überdurchschnittlich positiv bewertet – woran Sightseeing- und Freizeitangebote ihren Anteil haben. Der Online-Handel macht sich zudem weniger stark bemerkbar als anderswo. Das geht aus der Studie „Vitale Innenstädte“ des Instituts für Handelsforschung Köln (IFH) hervor.
Die Stadt Lübben teilte dazu weiter mit:
So vergaben die Befragten für die Attraktivität der Lübbener Innenstadt insgesamt die Schulnote 2,4 – der Durchschnitt der Städte bis 25.000 Einwohner ebenso wie der Bundesdurchschnitt liegt bei 2,6. Bei der Bewertung einzelner Aspekte wie Branchen oder Freizeit- und Gastronomie-Angebot in Lübben vergaben die Befragten die Noten 1 bis 2, selten die Note 3 und schlechtere Noten gar nicht. Die Umfrage, die seit 2014 alle zwei Jahre in verschiedenen Städten durchgeführt wird, untersucht insbesondere die Frage, ob die Innenstädte angesichts von Online-Handel und demografischem Wandel keine Zukunft mehr haben. „Diese Frage kann eindeutig verneint werden“, schreiben die Autoren der Studie. Aber die Verdrängung des stationären Einzelhandels durch Online-Handel sei deutlich.
Die Befragten in Lübben interessieren sich indes der Umfrage zufolge weniger für die Möglichkeiten, Waren online auszuwählen, zu bestellen und/oder vor Ort abzuholen als im Durchschnitt vergleichbarer Städte: 52,2 Prozent der Befragten (Ortsgrößendurchschnitt: 43,4Prozent) gaben an, trotz Online-Handels genauso häufig die Innenstadt aufzusuchen wie früher. 38 Prozent (Ortsgrößendurchschnitt: 40,5Prozent) kaufen überhaupt nicht online ein und 9,7 Prozent ziehen den Online-Handel dem Besuch in der Innenstadt vor (Ortsgrößendurchschnitt: 16,2 Prozent).
Die Anlässe Sightseeing bzw. Freizeitangebot lagen an beiden Befragungstagen weit über dem Durchschnitt der Vergleichsstädte – ein Beleg dafür, dass auch die Lübbener City als touristischer und Freizeit-Ort wahrgenommen wird. Ein wichtiger Anlass, die City zu besuchen, sind auch Veranstaltungen wie Stadtfeste: 77,9 Prozent der Befragten stimmten dieser Aussage zu (Ortsgruppendurchschnitt: 72,4 Prozent).
Die Stadtverwaltung will eine Analyse der Ergebnisse im Rahmen eines Stammtisches Wirtschaft / Einzelhandel im Herbst detailliert vorstellen, Schlussfolgerungen ziehen und damit einen Diskussionsprozess zur Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes im Jahr 2020 anschieben. Sie sieht das Engagement von Einzelhandel und Verwaltung, publikumswirksame Veranstaltungen wie Stadtfest, Einkaufsnächte oder Kinderfest anzubieten, bestätigt. „In der Zukunft muss der Blick jedoch stärker auf das Thema Digitalisierung gelenkt werden“, sagte Bürgermeister Lars Kolan. In anderen Städten gebe es Modelle, die den Einzelhandel in einer gemeinsamen Online-Einkaufsplattform klug vernetzen – solche Modelle müssten auch für Lübben überlegt werden.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus hat die Durchführung der Befragungen in Lübben finanziell unterstützt. „Mit diesen repräsentativen Ergebnissen können wir noch gezielter an die Verantwortlichen herantreten und Maßnahmen für eine höhere Attraktivität einfordern“, sagt Maik Bethke, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer und Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik. „Denn eine lebendige Lübbener Innenstadt kommt allen zugute, nicht zuletzt den Innenstadthändlern, Gastronomen und anderen Gewerbetreibenden. Wie die Zahlen deutlich belegen, erzeugt Lübben mit seinem Freizeit- und Tourismusangebot eine hohe Kundenfrequenz. Nun kommt es darauf an, Handel und Tourismus noch enger – eben auch digital – miteinander zu verzahnen“, so Bethke.
Die Ergebnisse für Lübben sind hier nachzulesen:
http://www.luebben-rathaus.de/de/rathaus/stadtentwicklung/einzelhandel/
red/pm
Bild: Stadt Lübben