Seit heute früh um 6 Uhr waren 400 Polizisten in Südbrandenburg, Sachsen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern im Einsatz und haben Wohnungen und Geschäftsadressen durchsucht, ein Schwerpunkt dabei war Cottbus. Ziel waren Personen, die im Verdacht stehen, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben. Nun hat sich Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter in einem ersten Statement zu den Vorgängen geäußert.
Er sagte: „Die heutigen Durchsuchungen an rund 30 Objekten in mehreren Bundesländern stehen im Zusammenhang mit bereits länger andauernden, sehr sorgfältig geführten Ermittlungen wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Die Ermittlungen richten sich gegen Beschuldigte der Hooligan-, Kampfsport- und rechtsextremistischen Szene. Es ist ein Milieu, das in der Region deutliche Überschneidungen aufweist und das wir bereits seit langem auf dem Schirm haben. Ich habe darauf mehrfach hingewiesen. Ganz offensichtlich hat sich dabei in der Lausitz ein festes Geflecht herausgebildet. In Teilen der Bevölkerung ist es deswegen zu begreiflicher Verunsicherung gekommen. Ermittelt wird auch wegen des Verdachts der Bedrohung von Journalisten. Ein Verdacht, den wir selbstverständlich außerordentlich ernst nehmen. Deshalb muss der Staat klar zeigen, wer hier Herr im Hause ist. Bei den heutigen Durchsuchungen sind die Ermittler auch fündig geworden. Wir werden darüber und über die bisherigen Ergebnisse morgen im Rahmen einer Pressekonferenz gemeinsam mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft informieren.
Allen beteiligten Stellen von Polizei und Justiz in Brandenburg und anderen Bundesländern danke ich sehr für die ausgezeichnete Zusammenarbeit im Rahmen der bisher geführten Ermittlungen. Ich gehe davon aus, dass die Auswertung der Ermittlungsergebnisse uns auch neue Erkenntnisse hinsichtlich der Vernetzung der Szene aus Kampfsport, Hooligans und Rechtsextremen bringen wird. Sie wurde von dem heutigen Schlag überraschend getroffen; die Vorbereitungen von Polizei und Justiz wurden unter größtmöglicher Geheimhaltung vorangetrieben. Das zahlt sich nun offensichtlich aus. Angesichts der Lage und der Verdachtsmomente war der Rechtsstaat herausgefordert – und er bleibt die Antwort nicht schuldig. Das ist die klare Botschaft der heutigen Aktion, an der in der Spitze rund 400 Polizisten beteiligt waren.“
Foto: Bild der Polizei Brandenburg beim Einsatz in Cottbus auf Twitter