Zu Hause herum sitzen und abzuwarten, bis die Coronavirus-Krise vorüber geht, ist nicht Anett Müllers Sache. Die Cottbuser Unternehmerin betreibt in Cottbus am Breitscheidplatz die Damenboutique “SchwungVoll 40-54”. Derzeit ist ihr Ladengeschäft wie die meisten Läden in der Cottbuser Innenstadt auf Grund der bestehenden Maßnahmen zur Eindämmung des Virus geschlossen.
Um nicht untätig zu sein, hat sich Anett Müller gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Lena Miller entschlossen, Mundschutzmasken zu nähen und diese an das Carl-Thiem-Klinikum und das Spremberger Krankenhaus zu spenden. 100 Stück für die Cottbuser Klinik und 50 Stück für die Spremberger Klinik sind erst einmal geplant.
“Da auch die Stoffgeschäfte geschlossen haben, habe ich mit einem Aufruf übers Internet meine Kundinnen gebeten, Stoffe zu spenden.”, verrät die Chefin. Die Resonanz war riesig. Im Laden stapeln sich jetzt Kopfkissen, Laken und Tischdecken, die auf ihre Weiterverarbeitung warten. Auf Youtube hat das CTK ein Video eingestellt, das zeigt, wie die fertigen Masken aussehen sollen, daran orientiert sich das Zweier-Team. In Handarbeit fertigen die beiden Frauen im Akkord den so dringend benötigten Mundschutz. Anett Müller schneidet die Stoffe zu und Lena Miller, gelernte Schneiderin, sorgt dafür, daß alles paßgerecht zusammengenäht wird. “Wir machen das freiwillig und ehrenamtlich!”, versichert Lena Miller, die von ihrer Chefin wegen der durch die Schließung ausbleibenden Einnahmen auf Kurzarbeit gesetzt wurde. Verdient wird an den Masken nichts.
Eine erste Qualitätskontrolle durch einen Arzt im Bekanntenkreis bescheinigt den beiden Frauen eine gute Arbeit. Die Masken seien haltbar, waschbar und damit wiederverwertbar. Etwa 25 Masken entstehen pro Schicht. Neben den beiden Kliniken erhält auch jede Kundin, die Stoffe gespendet hat, als kleines Dankeschön eine Maske.
Auch dem Cottbuser Gewerbeamt ist Anett Müller dankbar für die Unterstützung und Genehmigung, die Mundschutzmasken in ihrem kleinen Laden während der derzeitigen Beschränkungen überhaupt nähen zu dürfen.
Solange es erforderlich und genügend Material vorrätig ist, wollen Anett Müller und Lena Miller ihre Solidaritätsaktion fortsetzen. Gleichzeitig hoffen sie allerdings auch, daß die behördlichen einschränkenden Maßnahmen nicht allzu lange Bestand haben, denn der Haupterwerbszweig ist und bleibt die Beratung und der Verkauf von Damenbekleidung. Und nur damit lassen sich die fortlaufenden Kosten für das Geschäft refinanzieren.