In Cottbus werden in Zukunft EU-Gelder in Milliardenhöhe für ganz Deutschland verwaltet und vergeben. Dazu übernimmt die Knappschaft-Bahn-See die Aufgabe der ESF-Bearbeitung (Europäischer Sozialfonds) für das Bundesarbeitsministerium. Das Bundeskabinett hat dafür heute den Weg frei gemacht, im Herbst soll das entsprechende Gesetz folgen. Mit dieser neuen Aufgabe, die mit der neuen Förderperiode 2021 beginnen wird, sollen in den nächsten rund eineinhalb Jahren ca. 140 neue Arbeitsplätze bei der Cottbuser Knappschaft entstehen. Bisher war das Bundesverwaltungsamt mit der Aufgabe betreut, doch wegen unzureichender Ausfinanzierung der Personalkosten wurde entschieden, die Aufgabe an einen anderen Dienstleister abzugeben. Die Entscheidung für Cottbus hat laut Knappschaft zwei wesentliche Hintergründe. Mit den Empfehlungen der sogenannten Kohlekommission sollen die Bemühungen verstärkt werden, Behörden in den vom Strukturwandel betroffenen Gebieten anzusiedeln. Zudem spricht die bereits funktionierende Verwaltung der Knappschaft in Cottbus für weiteres Wachstumspotenzial. So arbeiten am Lausitzer Standort bereits jetzt rund 400 Mitarbeiter im Bereich der Kranken-, Renten- und Pflegeversicherungen sowie rund 800 Beschäftigte in der Minijobzentrale.
Mehr Infos zu den Plänen gibt es im Videogespräch im Titelvideo.
Ziel des Europäischen Sozialfonds seitens des Bundesarbeitsministeriums ist es, Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und Beschäftigung zu fördern. Dabei werden die verschiedensten Projekte in diesem Bereich mit Mitteln aus dem Fonds unterstützt. Diese Projekte zu registrieren, die Fördertauglichkeit zu prüfen und entsprechende Förderungen zu vergeben und zu verwalten soll in Zukunft Aufgabe der Cottbuser Knappschaft sein. Allein in der laufenden Förderperiode 2014 bis 2020 wurden und werden deutschlandweit rund 7,5 Milliarden Euro verwaltet.
Im ersten Schritt will die Knappschaft rund 45 eigene Mitarbeiter in die Thematik einarbeiten. Diese Stellen gilt es nachzubesetzen. In den folgenden Monaten sollen weitere Mitarbeiter speziell für den Aufgabenbereich des ESF eingestellt werden. Angebaut werden muss in Cottbus dafür noch nicht, die vorhandenen Kapazitäten reichen aus. Wie uns Erwin Heinz vom Bundesverwaltungsamtes sagte, werden seine Mitarbeiter in den nächsten Monaten helfen, die Cottbuser Kollegen mit den Inhalten vertraut zu machen. Das Bundesverwaltungsamt selbst denkt derzeit auch darüber nach, eine eigene Zweigstelle für einen anderen seiner Aufgabenbereiche in Cottbus anzusiedeln. Details dazu sind allerdings noch nicht spruchreif. Weitere Infos dazu gibt es im Videogespräch mit Erwin Heinz:
red
Bild: KNAPPSCHAFT