Zwanzig Jahre nach dem Fall der „Berliner Mauer“ ist jetzt erstmalig die bislang umfassendste Dokumentation ihrer baulichen Reste im Internet verfügbar. Forscher der BTU Cottbus haben in jahrelanger Detailarbeit die Überreste der Grenzanlagen rund um West-Berlin aufgespürt und nun in einer Datenbank mit Angaben zur jeweiligen Funktion und zum Fundort dokumentiert. Prof. Dr. Leo Schmidt vom Lehrstuhl Denkmalpflege der BTU sagt: „Aus aller Welt nach Berlin angereiste Touristen glauben, genauso wie die meisten Einheimischen, dass nach dem Fall der Mauer kaum etwas von ihr erhalten geblieben sei. Die Datenbank zeigt jedoch, dass es bis heute noch viele authentische Zeugnisse „in situ“ – also am ursprünglichen Ort – gibt. Oft sind es unscheinbare Objekte, aber in ihrer Summe zeichnen sie ein erstaunlich vielschichtiges Bild der Grenze. Und insgesamt sind sie auch wichtig, denn materielle Zeugnisse sind eine Grundlage der Erforschung und Deutung von Geschichte.“
Unter www.denkmallandschaft-berliner-mauer.de und www.berlin-wall-map.com kann sich jeder Interessierte die weit über 1000 Reste und Spuren der einstigen DDR-Grenzanlagen im 156 Kilometer langen Grenzgebiet rund um West-Berlin im Internet ansehen. Die meisten dieser isoliert erhaltenen Grenzteile sind unspektakuläre Objekte: von Mauerresten über Peitschenlampen und Führungsstellen bis hin zu Streckentelefonen, Grenzpfosten und Kolonnenwegabschnitten. Hinzu kommen aber auch ganze Kasernen und großflächige Übungsplätze der Grenztruppen. Die jeweilige Funktion der einzelnen Elemente innerhalb des Grenzsystems wird durch Hintergrundinformationen und historisches Bildmaterial verdeutlicht.
Jeder Befund – also jedes Grenzobjekt – wurde fotografiert und mittels eines GPS-Empfängers verortet. Die Darstellung dieser Befunde erfolgt im Rahmen eines webbasierten Geoinformationssystems (GIS), das die Funktionen einer konventionellen Datenbank um eine räumliche Komponente erweitert. Die in der Datenbank erfassten Objekte lassen sich nun im Rahmen von georeferenzierten Karten und Luftbildern darstellen. Zoom- und Ausschnittwahlfunktionen ermöglichen sowohl den Blick auf die Gesamtstruktur als auch auf die Details der vielschichtigen Grenzanlagen.
Neben den aktuellen Bildern der erhaltenen Reste und Spuren lassen sich ca. 1000 Fotos abrufen, die 1988/89 durch die Grenztruppen erstellt wurden und nun ein wichtiges Dokument für die bildliche Rekonstruktion der Grenzanlagen rund um West-Berlin sind.
Die nun freigeschaltete Beta-Version wird kontinuierlich weiterentwickelt und um zusätzliche Funktionen ergänzt; ab November 2009 soll sie auch in englischer Sprache zur Verfügung stehen.
Das Geoinformationssystem für die „Berliner Mauer“ entstand im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten interdisziplinären Forschungsprojektes, das seit 2007 vom Lehrstuhl Denkmalpflege der BTU, gemeinsam mit dem Institut für Zeitgeschichte (München/Berlin) und dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) betrieben wird. Eine erste Publikation der Ergebnisse unter dem Titel „Die Berliner Mauer – Vom Grenzwall zum Denkmal“ wird vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz kostenlos vertrieben.
Infos dazu unter www.nationalkomitee.de
Quelle: BTU Cottbus
Zwanzig Jahre nach dem Fall der „Berliner Mauer“ ist jetzt erstmalig die bislang umfassendste Dokumentation ihrer baulichen Reste im Internet verfügbar. Forscher der BTU Cottbus haben in jahrelanger Detailarbeit die Überreste der Grenzanlagen rund um West-Berlin aufgespürt und nun in einer Datenbank mit Angaben zur jeweiligen Funktion und zum Fundort dokumentiert. Prof. Dr. Leo Schmidt vom Lehrstuhl Denkmalpflege der BTU sagt: „Aus aller Welt nach Berlin angereiste Touristen glauben, genauso wie die meisten Einheimischen, dass nach dem Fall der Mauer kaum etwas von ihr erhalten geblieben sei. Die Datenbank zeigt jedoch, dass es bis heute noch viele authentische Zeugnisse „in situ“ – also am ursprünglichen Ort – gibt. Oft sind es unscheinbare Objekte, aber in ihrer Summe zeichnen sie ein erstaunlich vielschichtiges Bild der Grenze. Und insgesamt sind sie auch wichtig, denn materielle Zeugnisse sind eine Grundlage der Erforschung und Deutung von Geschichte.“
Unter www.denkmallandschaft-berliner-mauer.de und www.berlin-wall-map.com kann sich jeder Interessierte die weit über 1000 Reste und Spuren der einstigen DDR-Grenzanlagen im 156 Kilometer langen Grenzgebiet rund um West-Berlin im Internet ansehen. Die meisten dieser isoliert erhaltenen Grenzteile sind unspektakuläre Objekte: von Mauerresten über Peitschenlampen und Führungsstellen bis hin zu Streckentelefonen, Grenzpfosten und Kolonnenwegabschnitten. Hinzu kommen aber auch ganze Kasernen und großflächige Übungsplätze der Grenztruppen. Die jeweilige Funktion der einzelnen Elemente innerhalb des Grenzsystems wird durch Hintergrundinformationen und historisches Bildmaterial verdeutlicht.
Jeder Befund – also jedes Grenzobjekt – wurde fotografiert und mittels eines GPS-Empfängers verortet. Die Darstellung dieser Befunde erfolgt im Rahmen eines webbasierten Geoinformationssystems (GIS), das die Funktionen einer konventionellen Datenbank um eine räumliche Komponente erweitert. Die in der Datenbank erfassten Objekte lassen sich nun im Rahmen von georeferenzierten Karten und Luftbildern darstellen. Zoom- und Ausschnittwahlfunktionen ermöglichen sowohl den Blick auf die Gesamtstruktur als auch auf die Details der vielschichtigen Grenzanlagen.
Neben den aktuellen Bildern der erhaltenen Reste und Spuren lassen sich ca. 1000 Fotos abrufen, die 1988/89 durch die Grenztruppen erstellt wurden und nun ein wichtiges Dokument für die bildliche Rekonstruktion der Grenzanlagen rund um West-Berlin sind.
Die nun freigeschaltete Beta-Version wird kontinuierlich weiterentwickelt und um zusätzliche Funktionen ergänzt; ab November 2009 soll sie auch in englischer Sprache zur Verfügung stehen.
Das Geoinformationssystem für die „Berliner Mauer“ entstand im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten interdisziplinären Forschungsprojektes, das seit 2007 vom Lehrstuhl Denkmalpflege der BTU, gemeinsam mit dem Institut für Zeitgeschichte (München/Berlin) und dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) betrieben wird. Eine erste Publikation der Ergebnisse unter dem Titel „Die Berliner Mauer – Vom Grenzwall zum Denkmal“ wird vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz kostenlos vertrieben.
Infos dazu unter www.nationalkomitee.de
Quelle: BTU Cottbus