Die aktuell recht niedrigen Durchschnittszinsen veranlassen viele Deutsche zu einer Umschuldung bereits laufender Darlehen. Diese werden durch einen neuen Kredit abgelöst, was sich vor allem bei teuren Dispokrediten oder beim Zusammenlegen vieler kleiner Kredite lohnt. Allerdings sollten die Vertragsbedingungen genauer geprüft werden, denn nicht in jeder Situation ist eine Umschuldung wirklich sinnvoll.
Für wen lohnt sich eine Umschuldung wirklich?
Ein Kredit kann im Laufe der Jahre teurer werden. Ob Zinsbindung oder nicht – ein Vergleich mit aktuellen oder günstigeren Angeboten ist immer lohnenswert. Das gilt vor allem für bestehende Darlehen mit einem hohen vereinbarten Zinssatz. Ein günstiger Kredit würde nicht nur die monatliche finanzielle Belastung senken, sondern kann sogar die Gesamtlaufzeit verkürzen. Ähnlich verhält es sich bei dem Dispokredit. Auch hier rufen die Banken einen enormen Zinssatz ab von 10 % oder mehr. Bei einem einfachen Ratenkredit liegt der Zinssatz deutlich niedriger, sodass sich ganze 3 bis 7 Prozent einsparen lassen. Die Bank of Scotland bietet beispielsweise recht günstige Ratenkredite an, mit freier Verwendung und einer raschen Auszahlung. Außerdem gibt es kostenlose Sondertilgungen und keine versteckten Gebühren. In wenigen Klicks können auch Neukunden hier einfach einen Ratenkredit beantragen.
Laufen bereits mehrere kleine Ratenkredite, so sollten diese zu einem großen Darlehen zusammengefasst werden. Die Zinskosten verringern sich und es ergibt sich ein besserer Überblick auf die Verbindlichkeiten. Gleichzeitig bietet die aktuelle Lage auf dem Finanzmarkt deutlich günstigere Konditionen, als sie noch vor einigen Jahren gegeben wurden. Ein Vergleich der alten Policen mit neuen Angeboten ist daher meist zum Jahresbeginn sinnvoll. Im Hinblick auf die Zukunft verbessert sich die Bonität mit nur einer Kreditverpflichtung, statt mit vielen kleinen Darlehen. Der neue Kredit löst dann alle alten Verbindlichkeiten ab.
Tipp: Auch bei hohen Schlussraten kommt die Umschuldung zum Einsatz, beispielsweise in der Autofinanzierung. So braucht die hohe Summe nicht mit einem Mal gezahlt werden, sondern wird von einem neuen günstigen Darlehen gedeckt.
So läuft die Umschuldung ab
Zunächst ist zu klären, wie und wann die alten Darlehen abzulösen sind. Hier kann es bestimmte Fristen geben, die im Kreditvertrag verzeichnet sind. Gleichzeitig ist zu prüfen, wie hoch die verbleibende Restschuld ausfällt und wie viele Kredite überhaupt von der Umschuldung berücksichtigt werden sollen. Daraus ergibt sich die Summe des neuen Darlehens. Anschließend beginnt die Suche nach einem passenden und vor allem günstigen Angebot. Dabei sind die persönlichen Einkommens- und Lebensverhältnisse zu berücksichtigen. Viele Banken locken hier mit individuell zugeschnittenen Kreditangeboten, die zur Situation des Antragstellers passen. Im besten Fall übernimmt der neue Kreditgeber alle weiteren Wege. Er tritt in Kontakt mit den bisherigen Instituten und informiert darüber, den Kredit ablösen zu wollen.
Achtung: Höhe der Vorfälligkeitsentschädigung prüfen
Die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung werden von Kreditnehmer an ihre Bank gezahlt, um künftige Zinsen oder Kosten im Zuge der Umschuldung zu kompensieren. Die Höhe der Entschädigung hängt vor allem von der Art des Kredits ab. Handelt es sich um einen einfachen Ratenkredit mit etwas mehr als einem Jahr Restlaufzeit, so darf das Institut maximal ein Prozent der Restschuld zusätzlich einfordern. Bei einer kürzeren Restlaufzeit beläuft sich der Betrag auf höchstens 0,5 Prozent.
Bei einer Hausfinanzierung wird vor allem in den ersten zehn Jahren eine Entschädigung erhoben. Danach ist eine Umschuldung mit einer gewissen Kündigungsfrist meist problemlos möglich. Rahmenkredite, Dispokredite oder auch Kredite ohne Zinsbindung können meist jederzeit abgelöst werden ohne Angst vor einer Entschädigung.
Bildquelle: Pixabay.com (Nutzer nattanan23)