Es ist kein Geheimnis: Auch in der Niederlausitz können Sparkassen und Volksbanken nicht mehr jene Zinsen bieten, die für Sparer ursprünglich einmal möglich waren. Umso verwunderlicher ist die unerschütterliche Liebe der Deutschen zum Sparbuch: In einer vom Forschungsinstitut des Vermögensverwalters Flossbach von Storch durchgeführten Studie mit 10.000 Teilnehmern gaben 23 Prozent der Befragten an, eine geschenkte Summe von 100 Euro pro Monat am liebsten in Form eines Sparbuchs anlegen zu wollen. Nur sieben Prozent der Teilnehmer gaben an, ihr Geld in Edelmetallen wie Gold anlegen zu wollen. Jedoch: Aktuell sind die Zinsen so tief, dass die Inflation den so erhaltenen Vermögenszuwachs um ein Vielfaches wieder auffrisst. Am Ende stehen Sparer mit deutlich weniger Gesamtkaufkraft da, als wenn sie das Geld einfach ausgegeben hätten. Was sind aber die Alternativen zum Sparbuch?
Jüngere sind risikoscheu bei der Anlage
Die Studie offenbart: Gerade die Jüngeren sind äußerst risikoscheu. Nur 12 Prozent der 18- bis 29-Jährigen gaben an, ihr Geld in Aktien anlegen zu wollen. Dabei ist die Geldanlage oft weniger riskant, als man denken würde. Auch für vorsichtige Anleger gibt es Möglichkeiten. Zum Beispiel Gold: Der Rohstoff ist weltweit extrem begehrt, Deutschland alleine importiert jedes Jahr 16,9 Milliarden Dollar an Gold. Das Edelmetall gilt als Anlage mit wenigen negativen Schwankungen und daher als weniger risikoreich. Auch andere Rohstoffe, wie Erdgas oder Rohöl, eignen sich für eine Anlage – sind aber mit höheren Risiken behaftet. Gerade der Rohölpreis hat sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt und Rohöl zählt gegenwärtig zu den gefragtesten Rohstoffen.
In der Niederlausitz informieren zum Beispiel Sparkassen und Volksbanken über die verschiedenen Möglichkeiten der Geldanlage. Die Sparkassen bieten auch für jüngere Kunden Beratungen zum Thema, sowie Informationen zur Absicherung mit Weitblick und zu Chancen und Risiken verschiedener Anlagemethoden. Weiterhin bei Kunden beliebt: Festgeldkonten, Tagesgeld oder auch Online-Anlagen, bei denen Nutzer mit wenigen Klicks genau festlegen können, in welche Depots sie investieren. Riskanter, da mit deutlich mehr Aufwand verbunden, ist die Anlage in Immobilien. Diese ist zwar nach wie vor eine beliebte Form des passiven Einkommens, stellt Käufer in Zeiten steigender Preise aber vor große Herausforderungen.
Kryptowährungen für risikofreudige Anleger
Doch auch für innovative Anleger gibt es Chancen in Deutschland: Kryptowährungen wie Bitcoin beispielsweise sind nicht umsonst als Anlage beliebt. Nachdem Bitcoin am 9. Januar 2009 offiziell auf dem Markt erschienen war, stiegen die Preise für mehrere Jahre stark an. Anleger, auch in der Region, wurden auf die digitalen Währungen aufmerksam und investierten. Anfang November 2019 notierte der Bitcoin bei 9.333 US-Dollar. Experten vermuten, dass die digitale Währung sogar erneut über die wichtige Marke von 10.000 Dollar steigen könnte. Dadurch ist Bitcoin auch für Privat-Anleger interessant geworden, die Investitionen in die Währung nehmen zu und die Bedeutung von Kryptowährungen im Alltag steigt ebenfalls.
Und das geht auch an der Niederlausitz und angrenzenden Regionen nicht vorbei: Erst am 6. November fand in Dresden das Blockchain Meetup Saxony statt, bei dem Teilnehmer nicht nur aus der Niederlausitz anwesend waren und die vielversprechende Technologie und ihre Einsätze bei Kryptowährungen, Smart Contracts und Dezentralisierungstechnologien diskutiert wurden
Fazit
Für die Niederlausitzer, wie auch für den Rest der Deutschen, gehört das Sparbuch weiterhin mit zu den beliebtesten Anlageformen. In Zeiten der Nullzinsen sollte man sich allerdings genauer umsehen: Anlagen in Rohstoffe, Tagesgeldkonten oder sogar innovative Konzepte wie Kryptowährungen versprechen höhere Rendite. Im Zweifelsfall beraten die regionalen Volksbanken und Sparkassen.