Neben Karies ist Zahnstein eine der häufigsten Diagnosen beim halbjährlichen Zahnarzt Vorsorgetermin. Bei Zahnstein handelt es sich um eine gelbliche Verhärtung auf den Zähnen. Besonders in den Zahnzwischenräumen oder auch auf den Zahninnenseiten stellen Zahnärzte diesen verkalkten Zahnbelag oft fest. Entfernt man ihn nicht, kann er das Wachstum weiterer schädigender Bakterien fördern und obendrein einen perfekten Nährboden für Entzündungen liefern.
Was ist Zahnstein?
Unser Mundraum ist voll mit unterschiedlichen Bakterien. Eine dieser Bakterienarten bleibt dabei besonders gut an den Zahnoberflächen haften. Dort warten diese Bakterien dann darauf, dass Speisereste hängen bleiben, von welchen sie sich ernähren. Durch Zuckerzufuhr verhilft man ihnen zu einem noch schnelleren Wachstum. Tägliche Ablagerungen kann man durch sorgfältiges Zähneputzen abtragen. Verbleiben jedoch Bakterien an den Zahnoberflächen, entsteht ein sogenannter Biofilm. Wird dieser Film nun durch Mineralstoffe angereichert, härtet er aus, Zahnstein entsteht. Landläufig bezeichnet man diesen Prozess auch gerne als eine Verkalkung der Plaque. Sogar im Zahnfleisch kann Zahnstein entstehen. In diesem Fall nennt man die Ablagerungen Konkremente, also Zementierungen.
Zahnstein ist gefährlich
Zahnstein sieht durch den gelb-braunen verhärteten Belag nicht nur hässlich aus, sondern kann auch richtig gefährlich werden. Dort, wo Ablagerungen für Bakterienwachstum sorgen, wird nämlich die Zahnoberfläche geschädigt. Andere Bakterienarten, die Karies oder Parodontitis verursachen, haben so leichteres Spiel. Zahnverfall, offenliegende Zahnhälse, Zahnfleischentzündungen und Löcher in den Zähnen können die Folge sein. Diese Diagnosen ziehen wiederum einige Zahnarzttermine, Zahnsanierungen oder gar Zahnersatz nach sich. Da vor allem Entzündungen im Mundraum sich auch negativ auf das Herzkreislaufsystem auswirken können, sollte man die Entstehung von Zahnstein so gut wie möglich verhindern oder zumindest schnell tätig werden, wenn man bleibende Beläge feststellt.
So werden Sie den Zahnstein los
Zahnstein kann man leider nicht einfach wegbürsten. Sobald sich die ersten Beläge durch Mineralstoffzufuhr erhärten, hilft nur noch eine Zahnstein-Behandlung. Dabei wird der Belag in der Regel mechanisch abgetragen. Normalerweise entfernt der Zahnarzt bei der professionellen Zahnreinigung erhärtete Beläge. Aus diesem Grund ist es wichtig, diese Behandlung regelmäßig durchführen zu lassen. Nach der Entfernung von Zahnstein ist es notwendig, die Zähne glatt zu polieren und gut zu pflegen. So bietet man erneuten Ablagerungen eine möglichst geringe Angriffsfläche.
Zahnstein selbst entfernen
Durch das sorgfältige Zähneputzen löst man Beläge im Entstehungsprozess. Doch auch bereits erhärteter Zahnstein kann häufig zu Hause selbst entfernt werden. Die Zähne fühlen sich rau an? Dann ist es wahrscheinlich so weit: Mineralstoffe im Mundraum haben unter Umständen bereits zu Zahnstein geführt. Nun heißt es, schnell handeln, bevor der Zahnstein weitere Erkrankungen im Mundraum begünstigt. Möchten Sie Zahnbelag entfernen, ohne zum Zahnarzt zu gehen, eignen sich diese drei Möglichkeiten:
Bei der mechanischen Behandlung werden Beläge mit einem Handinstrument abgetragen. Aber auch mit einem sogenannten Zahnsteinradierer kann man weicheren Zahnbelag entfernen. Eine weitere Option ist es, den Zahnstein zu entfernen, indem man mit einer Ultraschall-Zahnbürste putzt. Diese bekämpft Beläge zuverlässig – auch in den Zahnzwischenräumen.
Zahnstein entfernen lassen
Ist der Zahnstein bereits sehr weit fortgeschritten, sollte die Entfernung beim Zahnarzt erfolgen. Dieser verfügt über leistungsstarke Geräte und kann überdies hinaus besser in den Mund hineinschauen als man selbst. In der Regel greift ein Zahnarzt zu einem mechanischen Handgerät, wenn er Zahnstein entfernen möchte. Dies kann im Rahmen der professionellen Zahnreinigung erfolgen. Oft werden aber auch gesonderte Termine nötig.
Wie kann ich Zahnstein vorbeugen?
Im besten Fall muss man sich mit dem Thema Zahnstein-Entfernung gar nicht auseinandersetzen. Dies ist aber nur dann der Fall, wenn man Zahnstein vorbeugen kann. Die Basis dazu sollte das ausgiebige Zähneputzen sein – zweimal täglich mit einer Fluoridhaltigen Zahnpaste. Es empfiehlt sich, mit einer Schallzahnbürste zu putzen, und zwar nicht erst dann, wenn man bereits mit Belägen zu kämpfen hat. Die Ultraschallwellen sorgen nämlich dafür, dass weiche, frische Beläge sich lockern. Nach dem Zähneputzen sollten Sie dann ausgiebig spülen. Nur so entfernen Sie alle Bakterien-Rückstände aus Ihrem Mundraum und verhindern, dass diese sich wieder in den Zahnzwischenräumen ansiedeln. Sollte trotz guter Mundhygiene dennoch Kalk auf der Plaque entstehen, muss dieser schnell erkannt werden. Nehmen Sie deshalb unbedingt Ihre Vorsorgetermine wahr.