Viele Menschen, die bereits eine Impfung gegen das Corona-Virus erhalten haben, gehen davon aus, dass sie sich nun an keinerlei Einschränkungen mehr halten müssen. Allerdings ist diese Annahme falsch.
Damit trotz Impfung keine anderen Menschen angesteckt werden können, müssen nach wie vor strenge Regeln beachtet werden. Beispielsweise ist das Tragen einer FFP2 Atemschutzmaske noch immer nötig. Daneben sind viele Dinge rund um die Impfung allerdings noch immer unklar.
Nur eine vollständige Impfung bietet Schutz
Das Robert Koch Institut gibt an, dass die gegenwärtig verwendeten mRNA-Impfstoffe eine Wirksamkeit von bis 95 Prozent haben. Dennoch laufen weitere Forschungen aktuell noch. Eindeutige Studien fehlen, die zeigen, für wie lange ein Schutz durch die Impfung gegeben ist und ob sie hilft, eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Ob Personen, die bereits geimpft sind, andere noch anstecken können, ist heute noch nicht klar. Es steht allerdings fest, dass eine zweimalige Impfung nach den derzeitigen Erkenntnissen dazu führt, dass ein 95%er Schutz gegen das Virus geschaffen wird.
Vorsichtsmaßnahmen trotzdem berücksichtigen
Nach Angaben des RKIs steht noch aus, ob geimpfte Personen das Virus weiterhin übertragen können. Die Daten, die bisher vorliegen, erlauben diesbezüglich keine abschließende Bewertung.
Daher müssen auch noch nach der erfolgten Impfung allgemein empfohlene Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden. Diese werden durch die AHA-Regel beschrieben. Sie steht für Alltagsmaske, Hygiene und Abstand.
Immunität durch Impfung?
Die Impfung sollte idealerweise verhindern, dass es zu einer Infektion mit dem Corona-Virus kommt. Für die Corona-Impfstoffe konnte diese sterilisierende Immunität allerdings noch nicht nachgewiesen werden.
Es fehlen diesbezüglich noch Daten, allerdings werden entsprechende Ergebnisse in den nächsten Monaten erwartet. Eine sterile Immunität führt dazu, dass sich die Corona-Viren unter geimpften Personen nicht mehr ausbreiten können. Für die Herdenimmunität spielt dies eine wichtige Rolle.
Masken nach wie vor von großer Bedeutung
Liegt eine sterilisierende Immunität vor, wird das Virus schon abgewehrt, bevor es überhaupt in den Organismus eindringen kann. So würde durch die Impfung verhindert, dass es zu einer Infektion kommt. Da das Virus gar nicht erst in den Körper der Menschen gelangt, kann es von ihnen auch nicht an andere weitergeben werden. Es ist jedoch noch nicht sicher, ob die mRNA-Impfstoffe eine solche Immunität gewähren können.
Die funktionelle Immunität beschreibt dagegen, dass die Infektion durch das Immunsystem nicht verhindert wird, allerdings ein Ausbruch der Erkrankung beziehungsweise ein schwerer Verlauf unterdrückt werden kann. Dies würde allerdings bedeuten, dass auch geimpfte Menschen den Virus nach wie vor verbreiten können, da lediglich die Auswirkungen abgeschwächt oder neutralisiert werden. Daher ist es auch nach einer Impfung aktuell noch von großer Bedeutung, weiterhin die Atemschutzmaske zu tragen, um zu verhindern, dass andere Mitmenschen infiziert werden.
Wie gut schützen FFP2 Masken?
Eine korrekt angelegte FFP2 Partikelfiltrierende Halbmaske schützt zuverlässig vor Tröpfchen und Aerosolen. Allerdings sind durch die gelockerten Kontrollvorschriften Anfang 2020 – um eine möglichst breite Versorgung mit diesen Masken zu ermöglichen – auch viele Masken nach Deutschland gekommen, die nicht die Vorgaben an eine FFP2 Maske erfüllen.
Eine FFP2 Maske muss ein amtliches Prüfsiegel tragen, dass aus den Buchstaben CE und einer vierstelligen Prüfziffer besteht. Wenn eine Maske dieses Siegel nicht trägt, bietet die Maske wahrscheinlich keinen ausreichenden Schutz. Die Prüfziffer können Verbraucher online beispielsweise bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, oder dem Verbraucherschutz der Europäischen Kommission kontrollieren.
Im Einzelhandel ist eine solche Kontrolle einer Maske leicht möglich – in einem Online-Shop allerdings nicht. Wer seine Masken online kaufen möchte, sollte sich vorab an den Händler wenden und den Nachweis über die Prüfung der angebotenen Masken verlangen.
Keine Garantie für Normalität
Ein großer Teil der Bevölkerung geht davon aus, dass die Wirkung eines Impfstoffs entweder gegeben ist oder nicht. Allerdings können Impfungen keinesfalls nach dem Schwarz-Weiß-Prinzip beurteilt werden. Es gibt in diesem Bereich viele Abstufungen, nicht nur in Bezug auf COVID-19.
Bereits heute ist allerdings abschließend geklärt, dass die Impfung dazu führt, dass der Schweregrad der Erkrankung maßgeblich reduziert wird. Eine Garantie für ein unbeschwertes Leben, wie vor den Zeiten der Pandemie, sind die Impfstoffe allerdings nicht.