Was vor dem Jahr 2020 für Angestellte eher die Ausnahme war, ist aktuell weit verbreitetet: Arbeiten von zu Hause aus – auch „Home-Office“ genannt. Das bedeutet enorme Veränderungen – vor allem, was die eigene Arbeitsmotivation anbelangt.
Beim klassischen Arbeiten im Büro außer Haus sind die meisten Abläufe vertraglich oder durch Rituale am Arbeitsplatz festgelegt – es gibt nur einen beschränkten individuellen Spielraum. Im Home-Office ist dies genau umgekehrt: Fest steht nur die zu leistende Arbeit, das „Wie“ ist weitgehend der Selbstorganisation überlassen. Die Kunst der Organisation der eigenen Arbeit wird jedoch im traditionellen Büroalltag eher vernachlässigt. Aus gutem Grund erscheinen aktuell zahlreiche To-do-Listen und Ratgeber für den häuslichen Arbeitsplatz zur Unterstützung dieses Prozesses.
Unabdingbar ist ein funktionierender Arbeitsplatz. Auch im Home-Office sorgen der richtige Stuhl und gute Beleuchtung für Arbeiten ohne Rückenschmerzen oder Augenreizungen. Analog gilt dies für die notwendige technische Ausstattung.
Um die individuelle Arbeitsorganisation persönlich befriedigend und motivationsfördernd zu entwickeln, reichen drei Leitlinien aus:
1. Gestalten
Die Gestaltung der persönlichen Arbeitsatmosphäre im Home-Office muss sich nicht nach den Vorgaben im Büro richten, sondern kann nach individuellen Bedürfnissen erfolgen. Das gilt sowohl für die Arbeitsprozesse und den äußeren Rahmen – die Umgebung des Arbeitsplatzes. Bei letzterem kann es sich um Kleinigkeiten handeln wie die Umstellung der Möbel oder eine neue Pflanze. Auch personalisierte Bürohilfsmittel, wie beispielsweise eine selbst gestaltete Arbeitsunterlage oder ein Kalender mit Gute-Laune-Motiv können der Arbeitsorganisation einen Motivationsschub geben. Wichtig ist, zu entscheiden, wie die Arbeit auch räumlich organisiert werden soll, und dann zuhause entsprechende Bedingungen zu schaffen.
2. Analysieren
Bevor man versucht, externe Ratschläge umzusetzen, sollte man seinen Arbeitsstil einer Selbstanalyse unterziehen. Um effizient Verbesserungen durchzuführen, ist es wichtig, zunächst die eigenen Stärken und Schwächen zu kennen. Was fällt mir bei der Arbeit besonders leicht? Was hätte ich schon immer anders gemacht, wenn es möglich gewesen wäre? Wann geht die Arbeit einfach von der Hand – und wann habe ich meine „Durchhänger“? Welche „Konzentrationsräuber“ habe ich im Büro – und welche sind es zu Hause? Wo liegen meine Grenzen beim Vordringen der Arbeit in den privaten Bereich?
3. Prüfen und optimieren
Anhand dieser Erkenntnisse kann die Arbeitsweise angepasst werden. Nur keine falsche Scheu: Keine dieser Entscheidungen ist endgültig! Selbstorganisation ist ein stetiger Prozess, der mit viel Versuch und Irrtum verbunden ist. Spätestens am Ende der ersten Woche ist zu prüfen, wie das System funktionierte – und wenn notwendig, müssen Änderungen vorgenommen werden. Wichtig und motivierend ist ebenfalls, die neuen Freiheiten bewusst zu genießen. Wie viel mehr Zeit habe ich jetzt für mich ohne Anfahrt ins Büro? Was hat im Home-Office viel besser funktioniert? Einiges davon lässt sich später vielleicht auch am gewohnten Büroarbeitsplatz umsetzen.
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