Seit Christo den Reichstag in Berlin verhüllt hat, wissen wir: Es gibt praktisch nichts, was sich nicht verpacken lässt. Ob es allerdings tatsächlich immer notwendig ist, alles einzuwickeln? Unter gewissen Bedingungen bei einer Matratze schon!
Ferienhaus, Allergiker, Umzug und Kinderbetten
Wahrscheinlich hat jeder die Situation schon einmal erlebt: Man hat ein Ferienhaus gemietet, die Schlüssel erhalten, öffnet die Tür und betritt mit großen Erwartungen das Domizil. Es ist gelüftet worden vor der Ankunft der Gäste, aber beim Betreten der Schlafzimmer schnüffelt man unwillkürlich und hat das Gefühl, es riecht trotzdem ein wenig muffig. Oft liegt das daran, dass Matratzen einen gewissen Eigengeruch entwickeln. Der Mensch schwitzt nun einmal in jeder Nacht, hinterlässt Hautschuppen und Haare. Selbst Matratzenschoner und regelmäßig gewechselte und gewaschene Bettwäsche hilft dagegen nicht immer, vor allem dann nicht, wenn ein Ferienhaus nur gelegentlich genutzt wird. Genau das ist bei vielen Ferienwohnungen in Privatbesitz der Fall: Sie werden nicht rund um das Jahr vermietet, sondern stehen oft lange Zeit leer. In solchen Fällen oder, wenn man ein Gästezimmer mit einem wenig benutzten Bett im Haus hat, empfiehlt es sich, sogenannte Matratzenhüllen oder Matratzenaufbewahrungstaschen zu verwenden. Diese helfen Betten frisch und hygienisch sauber zu halten, ohne dass unvermeidlicher Staub nach und nach immer tiefer in die Bettwaren wie z. B. die Matratzen eindringt.
Mit solchen Aufbewahrungstaschen garantiert man sich nicht nur ein frisches Gefühl, sondern sie können auch buchstäblich lebensverlängernd für Matratzen wirken: In der Matratzenhülle ist die Schlafunterlage weniger Umwelteinflüssen ausgesetzt. Allergiker freuen sich übrigens über die Verwendung von solchen Hüllen: Eine unverpackte Matratze zieht – mit und ohne Benutzung – unweigerlich Hausstaub bzw. Milben an. Milben können sich in aller Ruhe vermehren. Sie sind es, die mit ihrem Kot den Hausstauballergikern zusetzen. Ist die Matratze bis zur Nutzung verpackt, kann das die Kontamination mit Milben verhindern.
Eine weitere Gelegenheit, bei der es sich empfiehlt, eine Matratze gut zu verpacken, ist der Umzug. Wenn Möbel und Matratzen treppauf, treppab getragen und auch einmal im Flur auf dem Boden abgestellt werden sowie schließlich in einem Umzugswagen landen, besteht natürlich die Möglichkeit, dass sie im Verlauf des Prozesses mehr oder weniger verschmutzen. Selbst wenn die Umzugshelfer Handschuhe tragen, werden diese nicht klinisch sauber sein. Schmutz ist aber nichts, was mit einer Matratze in Kontakt kommen sollte. Deshalb ist es wichtig, sie vor dem Umzug sicher zu verpacken.
In den wenigsten Familien werden Kinder Schlag auf Schlag geboren. Entsprechend haben Kinderbettchen immer einmal Pause – auch dann, wenn sie von einer Familie zur anderen weitergegeben werden. In der Zwischenzeit eine Matratze im Kinderbett in eine entsprechende Hülle zu verpacken ist empfehlenswert. So bleibt die Matratze länger hygienisch sauber und die Oberfläche sowie ihr Material insgesamt werden geschont – auch wenn das gute Stück einmal im Auto verladen werden muss, weil man mit Kind auswärts schläft.
Parameter für eine Matratzenhülle, auf die man beim Kauf achten muss
Ganz wichtig ist es, dass eine Matratzenaufbewahrungstasche aus einem atmungsaktiven Material gefertigt ist. Selbst wenn die Matratze vor dem Verpacken nur Spuren von Feuchtigkeit enthält, würden die in einer luftdichten Umhüllung dafür sorgen, dass mikrobielle Prozesse in dem feuchten Klima ablaufen, die kurzfristig zumindest zu unangenehmen Gerüchen und nach längerer Zeit sogar zu Schimmelbildung führen können. Sollte ein Umzug aus irgendwelchen Gründen länger dauern, werden Möbel und Matratzen gar zwischengelagert, ist eine Matratze schnell ruiniert, wenn sie falsch eingepackt wurde. Wenn zum Beispiel auch nur für eine kurze Zeit die Sonne direkt auf eine luftdichte Matratzenverpackung strahlt, kann dadurch auf deren Innenseite Feuchtigkeit kondensieren und schon nach einigen Tagen zu irreversiblen Schäden führen. Ist jedoch die Matratzenhülle atmungsaktiv, geschieht nichts dergleichen. Wickelt man eine Matratze zum Schutz lediglich in alte Bettlaken, halten diese weder Feuchtigkeit noch Staub effektiv fern – eine Aufbewahrungstasche aus Kunstfasern schon.
Ein weiterer Punkt, der beim Kauf einer Matratzenhülle beachtet werden sollte, ist die Lage bzw. Zahl der Reißverschlüsse: Die sollten sich unbedingt auf drei Seiten an der Matratzenaufbewahrungstasche befinden, um das Aufziehen und Abziehen der Hülle nicht zu einem anstrengenden Kraftakt oder einem ärgerlichen Geschicklichkeitsspiel werden zu lassen. Besitzt die Matratzentasche auf drei Seiten Reißverschlüsse, ist es kein Problem, sie damit ordentlich und ohne viel Aufwand zu verpacken: auf die geöffnete Hülle legen, Hülle zuklappen, Reißverschlüsse zuziehen, fertig. Wer jemals mit einer Aufbewahrungshülle mit nur einem Reißverschluss an einer Schmalseite gekämpft hat, weiß, genau, weshalb es besser drei sein sollten!
Bevor man eine Matratzenaufbewahrungstasche bestellt, sollte man angesichts der zahlreichen Bettenmaße, die es heute gibt, noch einmal genau nachmessen, wie groß die benötigte Matratzenhülle sein muss. Die Taschen gibt es in allen gängigen Bettenmaßen, also vom Kinderbett bis hin zu einem 2m x 2m großen Doppelbett. Bei den Betten für Erwachsene ist jeweils noch zu beachten, welche Höhe die Matratze hat. Entsprechende Hüllen werden für Matratzen bis 14 cm Höhe angeboten oder für besonders dicke Matratzen mit bis zu 25 cm Höhe.
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