2019 setzte sich die positive Entwicklung der Reallöhne, das heißt der preisbereinigten Bruttomonatsverdienste aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einschließlich Sonderzahlungen, weiter fort. Nach den Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung lagen die Reallöhne in Berlin im Durchschnitt um 2,2 Prozent und in Brandenburg um 2,5 Prozent höher als 2018, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mit. Die Verbraucherpreise stiegen in Berlin um 1,3 Prozent und in Brandenburg um 1,4 Prozent. Gleichzeitig nahmen die Nominallöhne in beiden Ländern um jeweils 3,9 Prozent zu, sodass der Preisanstieg ausgeglichen werden konnte
Weiter teilte das Amt Statistik Berlin-Brandenburg für dazu mit:
Somit konnten die Beschäftigten in beiden Ländern auch 2019 sowohl real als auch nominal Verdienstzuwächse verbuchen. Die differenzierte Betrachtung der Nominallöhne einschließlich Sonderzahlungen zeigt jedoch, dass der Zuwachsgegenüber 2018 im Produzierenden Gewerbe in Berlin stärker als im Dienstleistungsbereich ausfiel. So gab es im Produzierenden Gewerbe ein Plus von4,6 Prozent und im Dienstleistungsbereich ein Plus von 3,7 Prozent.
In Brandenburg hingegen stiegen die Nominallöhne im Dienstleistungsbereich mit 4,0 Prozent etwas stärker als im Produzierenden Gewerbe, wo gegenüber 2018 ein Plus von 3,6 Prozent erzielt wurde. Nach wie vor besteht aber im Produzierenden Gewerbe ein höheres Verdienstniveau als im Dienstleistungsbereich. So verdienten die Berliner Beschäftigten in der Produktion im Jahresdurchschnitt einschließlich Sonderzahlungen mit 3 992 EUR monatlich im Schnitt 506 EUR mehr als im Dienstleistungsbereich.
Auch in Brandenburg lagen die Bruttomonatsverdienste im Produzierenden Gewerbe mit 3 292 EUR um 495 EUR höher als im Dienstleistungsbereich.Innerhalb des Jahres 2019 fiel der Verdienstzuwachs gegenüber dem Vorjahresquartal in Berlin sowohl nominal mit 5,8 Prozent als auch real mit 4,3 Prozent im 2. Quartal am höchsten aus. In den übrigen Quartalen lag er nominal bei rund 3 Prozent und real bei rund 2 Prozent. In Brandenburg nahm sowohl der reale als auch der nominale Verdienstzuwachs kontinuierlich zu und erreichte nominal mit 5,1 Prozent und real mit 3,6 Prozent im 3. Quartal seinen Höchststand.
Im 4. Quartal schwächte er sich wieder ab und lag nominal bei 3,5 Prozent und real bei 2,0 Prozent. Die Nominallöhne der Frauen sind in Berlin ebenso gestiegen wie die der Männer, während der Zuwachs für Frauen in Brandenburg geringer als der für Männer ausfiel. Unterschiedliche Entwicklungen gab es bei den Nominallöhnen auch in Bezug auf die ausgeübte Tätigkeit der Beschäftigten. Während in Berlin den höchsten Lohnzuwachs angelernte und ungelernte Arbeitnehmende erzielten, traf dies in Brandenburg für Fachkräfte zu. Weitere Ergebnisse sind in Kürze in den Statistischen Berichten N I 1 – vj unter Statistik Berlin-Brandenburg zu finden
Methodische Hinweise:
Bei der Vierteljährlichen Verdiensterhebung handelt es sich um eine Stichprobenerhebung, die in Berlinrund 2 000 Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereiches mit in der Regel ab 10 Beschäftigte umfasst. Nur in wenigen ausgewählten Branchen des Dienstleistungsbereiches werden Betriebe ab 5 Beschäftigte befragt. Die Stichprobe wird jährlich neu gewonnen, wobei ein Drittel der imVorjahr einbezogenen Betriebe ausgetauscht wird.Der Nominallohnindex bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen aller vollzeit-, teilzeit- und geringfügig Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich bei gleicher Beschäftigtenstruktur wie im Vorjahr ab. Der Reallohnindex stellt dieseVerdienstentwicklung der Entwicklung der Verbraucherpreise gegenüber.
Presseinfo/ Red.
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