Kleinere Räumlichkeiten sollten nicht immer gleich als Bügelzimmer oder Abstellkammern verbannt werden. Mit ein bisschen Fantasie, Geschick und Cleverness lassen sie sich ebenso vielfältig nutzen wie ihre größeren Kollegen. Dies gilt nicht nur für privaten Wohnraum. Wer beispielsweise ein Ferienhaus oder eine -wohnung an Touristen vermietet, sollte jeden Quadratmeter so gut wie möglich ausschöpfen. Der Tourismus ist für viele Hauseigentümer eine wichtige und zukunftsträchtige Einnahmequelle. Beispielsweise im Spreewald steigen laut dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg die Gästeübernachtungen kontinuierlich an. Bereits ein kleines Zimmer mit wenigen Quadratmetern kann mit einem Etagenbett ausgestattet als zusätzliches Kinderzimmer dienen. Damit vergrößert man das Platzangebot des Feriendomizils, mehr Gäste können gewonnen werden, die Vermietungen steigen an. Um kleine Wohnräume clever zu nutzen, haben wir nachstehend 7 Tipps zusammengestellt.
Tipp 1: Wandfarben
Grundsätzlich gilt, helle Farben lassen einen Raum optisch größer erscheinen. Aus diesem Grund eignen sich Weiß und zarte Pastelltöne besonders gut für die Zimmerwände. Blasse Farbnuancen reflektieren außerdem Licht, sodass die Räume gleich viel heller und freundlicher wirken. Bestenfalls nutzt man für eine Wand nur eine Farbe, denn Muster oder mehrere Töne wirken der optischen Raumvergrößerung entgegen. Weiß steht bei der Farbauswahl für kleine Zimmer in jedem Fall an erster Stelle. Es wirkt am deutlichsten von allen Farbtönen großzügig, grenzenlos und verlängernd. Darüber hinaus bietet sich ein zartes Gelb an, das sowohl aufhellend wirkt als auch den Raum erweitert.
Tipp 2: Mobiliar
Aufpassen sollte man beim Auswählen des Mobiliars. Denn hier heißt es – im Gegensatz zur Wandfarbe – möglichst auf helle Möbel zu verzichten. Da diese ebenfalls größer wirken, scheinen sie mehr Raum einzunehmen, wodurch das Zimmer optisch verkleinert wird. Gleiches gilt, wenn man zu viele oder zu große Möbelstücke unterbringt. Eine Couch ist zwar sehr gemütlich, jedoch gibt es auch Sessel, die für behagliches Sitzen sorgen. Es stehen zahlreiche Produkte im Angebot, die beispielsweise über ausklappbare Fußstützen verfügen. Während der Nutzung genießt man besten Komfort, schiebt man sie ein, nehmen sie keinerlei Platz weg. Um tagsüber mehr nutzbaren Raum im Schlafzimmer verfügbar zu haben, empfehlen sich Schrankbetten.
Tipp Nr. 3: Stauraum
Bei kleinen Wohnräumen ist es erforderlich, Stauraum optimal auszunutzen. Während ein großer, geschlossener Schrank erdrückend wirken kann, erscheint ein offenes Regal leichter und lockerer. Es bietet außerdem den Vorteil von vielen Abstellflächen, die Luft nach oben bieten. Sollen Dinge nicht sichtbar verstaut werden, ist dies ebenfalls kein Problem. Es gibt attraktiv gestaltete Behältnisse, beispielsweise aus Naturholz oder mit schönen Stoffen bezogen, in denen sich viel Kleinkram unterbringen lässt. Diese können auch selbst leicht hergestellt werden. Mit ein wenig Dekorationsmaterial verwandelt man beispielsweise schnell einen einfachen Schuhkarton in ein wunderschönes Schmuckstück.
Tipp Nr. 4 Raumdecken tiefer legen
In vielen Altbauwohnungen wurden Badezimmer nachträglich eingebaut. Durch die typisch hohen Decken wirken sie oftmals schachtartig und sehr schmal, denn die Proportionen stimmen einfach nicht mehr. Eine Möglichkeit besteht darin, die Zimmerdecke zu vertiefen. Dies kann zum Beispiel durch Gipskartonplatten erfolgen, die sich mit ein bisschen handwerklichem Geschick auch selbst anbringen lassen. Eine weitere Möglichkeit ist, teilweise mit einer dunkleren Farbe zu arbeiten. Bringt man diese ab einer Höhe von etwa 2,40 Metern an, wirkt die Zimmerdecke niedriger. Grund dafür ist, dass ein kräftiger Ton beschwerend wirkt. Infolge weitet sich der Raum darunter optisch aus.
Tipp Nr. 5: Fenster
Helligkeit spielt eine wichtige Rolle für die Optik eines Wohnraumes. Je mehr Licht einfällt, desto größer erscheint ein Zimmer. Die Ausnutzung des Tageslichtes steht dabei an erster Stelle. Empfehlenswert sind insbesondere einteilige Fenster – der Lichteinfall ist am stärksten, da keinerlei Zwischenabtrennungen vorhanden sind. Gerade in kleineren Räumen ist es wichtig, dass diese sich auch in Kippstellung bringen lassen. Dadurch ist Lüften möglich, ohne dass der Flügel in den Raum hineinragt. Sollte vor Ort kein Fenster mit Standardmaßen eingebaut werden können, lassen sich jederzeit Produkte nach Maß anfertigen. Auch bei der Auswahl der Farbe sind keinerlei Grenzen gesetzt.
Tipp Nr. 6: Künstliche Lichtquellen
Die Beleuchtung hat ebenfalls Auswirkung auf die optische Zimmergröße. Beispielsweise durch Lichtinseln lassen sich kleine Räume strukturieren, separate Bereiche entstehen. Zudem können Wände und auch Decken mit starken Strahlern großflächig angeleuchtet werden. Durch die entstehende Helligkeit wirken Zimmer dadurch deutlich größer. Für Räumlichkeiten mit hohen Decken gilt: Der Schein der Grundbeleuchtung sollte ausschließlich auf die seitlichen Wände gerichtet werden. Wird dies beachtet, erscheint die Decke niedriger und es entsteht der Eindruck, dass sich der Raum zur Seite hin öffnet. Eine einzige Deckenlampe ist generell nicht ausreichend. Sie hinterlässt zu viele dunkle Ecken, die nicht ins Auge fallen, wodurch ein Zimmer wiederum kleiner wirkt.
Tipp Nr. 7: Dekorationen
Wer Dekorationen geschickt platziert, kann gleichfalls einen Raum größer erscheinen lassen. Insbesondere der Einsatz von Spiegeln hat sich bewährt. Bestenfalls bringt man diese gegenüber einem Fenster an, sodass sich die dahinterliegende Weite im Zimmer widerspiegelt. Möchte man auf Gardinen nicht verzichten, sollte ein leichtes, fluffiges Material in zartem Farbton gewählt werden. Sie tragen zu einem hübschen Gesamtbild bei und lassen trotzdem viel Licht in den Wohnraum. Es gibt zahlreiche transparente Gardinenstoffe, die sich bestens für kleine Zimmer eignen. Häufig zum Einsatz kommen unter anderem Ausbrenner, Organza und Voiles.