Viele Deutsche träumen davon, auszuwandern und in einem anderen Land ein neues Leben zu beginnen. Mehr als eine Viertelmillion Menschen gehen jedes Jahr diesen Schritt. Dabei führt die Schweiz schon seit vielen Jahren die Liste der beliebtesten Länder an, in die es deutsche Auswanderer zieht.
So verlegten allein im Jahr 2018 mehr als 16.000 deutsche Staatsbürger ihren Lebensmittelpunkt in die alpenländische Eidgenossenschaft. Wer in die Schweiz zieht, hat zunächst einige bürokratische Erledigungen vor sich. So muss man sich um eine Krankenversicherung kümmern, die dort – ebenso wie in Deutschland – Pflicht ist. Bei welcher Krankenkasse die Versicherung abgeschlossen wird, ist allerdings freigestellt. Die Einwanderer können also die Prämien und Leistungen, die die einzelnen Krankenkassen anbieten, miteinander vergleichen und dann ihre Entscheidung treffen. Bei mehr als 90 Krankenkassen, die es in der Schweiz gibt, ist diese Wahl jedoch alles andere als leicht. Eine Hilfestellung bietet etwa die Seite Gidu.ch, die einen Vergleich der aktuellen Angebote durchführt und dadurch die Möglichkeit gibt, eine Menge Geld zu sparen. Im Schnitt zahlen Besucher der Seite rund 1.100 Schweizer Franken im Jahr weniger, wenn sie anschließend zu einer günstigeren Krankenkasse gewechselt sind.
Um den Gidu Vergleich anzustellen, muss man auf der Seite zunächst ein paar Daten angeben. So muss man auswählen, in welchem Kanton man lebt und bei welcher Krankenkasse man aktuell versichert ist. Einwanderer können an dieser Stelle die Option „Neu in der Schweiz“ wählen. Das Vergleichsportal ist also sowohl für Schweizer Bürger als auch für Neuankömmlinge nutzbar. Weiterhin kann man festlegen, wie hoch die Franchise sein soll. Im Schweizer Versicherungssystem wird so der jährliche Betrag bezeichnet, den die Krankenkasse nicht übernimmt, die also vom Patienten zu tragen ist. Die minimale Franchise liegt bei 300 Franken, sollten die Kosten für eine Behandlung unter diesem Betrag liegen, müssen sie selbst beglichen werden. Die Franchise kann aber auch bis zu einer Summe von 2.500 Franken betragen. Je höher die gewählte Franchise ist, desto geringer ist die monatliche Prämie, die für die Versicherung gezahlt werden muss. Um zwischen den Angeboten der Krankenkasse vergleichen zu lassen, muss schließlich noch das gewünschte Versicherungsmodell gewählt werden. Neben dem Hausarzt-Modell kann man sich auch für Telemedizin oder für das HMO-Modell entscheiden. Als Telemedizin wird eine Beratungsmethode bezeichnet, bei der der Patient per Sprach- oder Videotelefonie mit dem Mediziner kommuniziert. Dies erspart dem Patienten den Weg in die Praxis, was vor allem bei weniger bedenklichen Krankheiten eine Erleichterung bedeutet. Das HMO-Modell sieht vor, dass der Versicherte im Krankheitsfall ein bestimmtes HMO-Zentrum aufsucht. In diesem sind Mediziner unterschiedlicher Fachrichtungen sowie Therapeuten ansässig. Nur im Notfall kann der Versicherte, der sich für das HMO-Modell entschieden hat, einen anderen Arzt aufsuchen, außerdem dann, wenn er sich gerade weit entfernt vom HMO-Zentrum aufhält und krank wird. Versicherte im HMO-Modell sind demnach in ihrer Arztwahl stark eingeschränkt, bekommen von ihrer Krankenkasse im Gegenzug aber einen Rabatt auf ihre Prämie.
Familienversicherungen können übrigens in der Schweiz mit diversen Vergünstigungen verbunden sein. Kinder unter 18 Jahren werden ohnehin günstiger versichert, wenn ein Vertrag für die ganze Familie abgeschlossen wird, außerdem räumen viele Krankenkassen Familien mit drei oder mehr Kindern Rabatte ein.