Im April erhielt ein Ehepaar aus Weiden einen überraschenden Anruf, in dem ihnen mitgeteilt wurde, das sie bei einem Glücksspiel gewonnen hätten. Leichtgläubig akzeptierte das Paar die Forderung des Anrufers, für die Abwicklung des Gewinnes in Vorleistung zu gehen, und einen vierstelligen Betrag zu überweisen. Der unbekannte Betrüger überwies den versprochenen Gewinn im Anschluss nicht und zockte weiteres Geld ab. Jetzt ermittelt die Polizei.
Betrügerischer Telefonanruf
Der Anrufer erzählte dem Ehepaar am Telefon, dass dieses bei einem Glücksspiel mehr als 50.000 Euro gewonnen hätte. Da der Mann einen vertrauensvollen Eindruck machte, glaubte ihm das Paar. Der Anrufer erzählte, dass für die Überweisung des Gewinnes eine Gegenleistung notwendig wäre. Und zwar müsste das Paar Wertkarten in vierstelliger Höhe kaufen und anschließend die Codes übermitteln. Das Ehepaar tat das der Polizei zufolge auch. Der Anrufer meldete sich im Anschluss erneut und erklärte, dass der Gewinn auf 100.000 Euro gestiegen sei. Zudem erklärte er, dass eine Versicherung auf ein bestimmtes Konto eingezahlt werden müsste, damit der Gewinnbetrag überwiesen werden könne. Das Paar zahlte erneut einen vierstelligen Betrag an den Betrüger. Daraufhin meldete sich der Mann per Telefon und sagte, dass ein neues Konto für die Gewinnausschüttung notwendig wäre und sie ihre Bankdaten herausgeben sollten. Das Paar weigerte sich. Daraufhin rief eine vermeintliche Bank an, die nach den Daten fragte. Als im Anschluss versucht wurde, Geld des Paares abzuheben, fiel der Betrug endlich auf. Die Kriminalpolizeiinspektion Weiden ermittelt nun in dem Fall.
Wie man sich vor solchen Betrügern schützen kann?
Grundsätzlich sollte man weder im Internet noch per Telefon persönliche Bankdaten übermitteln. Stattdessen ist es sinnvoll, auf alternative Zahlungsmethoden zurückzugreifen, bei denen die Bankdaten geschützt sind.
Nehmen wir mal ein online Casino als Beispiel. In Online Casinos mit Lastschrift bezahlen ist seit einigen Jahren nicht mehr möglich. Denn die online Lastschrift ist bei praktisch allen Casinos aus Sicherheitsgründen abgeschafft worden – man braucht also keine Bankdaten mehr angeben. Stattdessen setzten die ehemaligen Lastschrift Casinos inzwischen auf andere Zahlungsmethoden mit ähnlicher Funktionsweise.
Da lassen sich einige sehr seriöse Möglichkeiten wie Trustly, Klarna, Giropay, oder PayPal nennen.
- Trustly- oder Klarna-Sofortüberweisung: diese beiden Dienste bieten sofortige Zahlungen an. Ihr Überweisungsbetrag steht innerhalb von Sekunden auf dem Casinokonto zur Verfügung. Riesenvorteil: Sie brauchen keinen eigenen Account zu eröffnen, sondern führen direkt im Internet die Zahlung aus, indem Sie jede Zahlung einzeln per TAN Code bestätigen.
- Giropay und Paypal: E-Wallets bzw. elektronische Überweisungs-Dienste, bei denen Sie nur Ihre regulären Online Banking Zugangsdaten und ihre TAN Codes benötigen.
Des Weiteren ist es nicht ratsam, in Vorleistung zu gehen. Egal, was der andere sagt oder behauptet, man sollte sich nicht unter Druck setzen lassen. Denn die Betrüger sind clever und recherchieren vorher über das Opfer, um es zu überrumpeln. Der Anrufer wird versuchen, persönliche, finanzielle oder sicherheitsbezogene Informationen zu ergattern, oder sogar darum beten, Geld an ihn zu überweisen. Um sich vor dem Pishing zu schützen, ist es ratsam, immer nach der Telefonnummer des Anrufers zu verlangen und ihn zurückrufen, um so die Identität zu überprüfen.
Sie haben gewonnen – ist die gängigste Betrugsmasche
Die telefonische Gewinnspielbenachrichtigung ist die gängigste Betrugsmache und wird von Betrügern sehr gerne und vor allem erfolgreich eingesetzt. Der Anrufer teilt dem Opfer mit, dass er eine große Summe gewonnen habe, meisten liegt diese im fünfstelligen Bereich. Das Problem ist, dass die Täter sehr glaubhaft sind und selbst Personen, die misstrauisch sind, darauf hereinfallen. Denn die Betrüger haben auf alle zweifelnden Fragen eine Antwort und agieren sehr überzeugend.
Was tun, wenn man reingefallen ist?
Wer auf einen Telefonbetrug hereingefallen ist, sollte zunächst Ruhe bewahren und sich anschließend mit der Polizei in Verbindung setzen und dort um Unterstützung bitten. Zudem ist es sinnvoll, eine Anzeige zu erstatten. Darüber hinaus sollte das Geschehene so detailliert wie möglich dokumentiert werden, damit keine Einzelheiten vergessen werden. Wer nicht zur Polizei gehen möchte, kann sich alternativ an die Verbraucherzentrale wenden. Sie kennt sich mit Telefonbetrug bestens aus und gibt wertvolle Tipps.