Drei Wochen vor der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen diskutierten auf Initiative der BTU Cottbus vom 10. bis 11. November 2009 führende Wissenschaftler gemeinsam mit Unternehmen und Interessengruppen zum Thema CO2-Reduktion im brasilianischen Fortaleza.
Bei dem interdisziplinären Austausch standen der Klimawandel sowie die Fragen, wie CO2 reduziert werden kann, welche CO2-Lager- beziehungsweise welche Verwertungsmöglichkeiten es gibt, im Mittelpunkt. All dies wurde unter dem Tagungstitel „Carbon Capture and Storage-Technologies (CCS)“ diskutiert, worunter die CO2-Abscheidung und -Lagerung verstanden wird.
„Der gemeinsame Austausch von Wissenschaftlern und Wirtschaftsunternehmen hat das Ziel, innovative Ideen möglichst rasch in die Umsetzung zu überführen“ sagt Prof. Dr. Hans Joachim Krautz, Lehrstuhl Kraftwerkstechnik der BTU Cottbus, der eine ähnliche Workshopkonzeption im November 2008 schon einmal in Südafrika durchgeführt hat. Auf diesem aufbauend ist am 30. März 2009 ein nationales CCS-Institut gegründet worden. Dr. Minnesh Bipath von South African National Energy Research Institute (SANERI) sagte auf der diesjährigen Tagung in Fortaleza, dass Südafrika für das Jahr 2020 das erste CCS-Demonstrations-Kraftwerk plane, das 2025 in Serienproduktion gehen solle.
Da gerade Schwellenländern wie Brasilien und Südafrika eine wichtige Rolle bei der CO2-Einsparung zukommt, ist der Veranstaltungsort kein Zufall. Der brasilianische Stromausfall zum Zeitpunkt des Workshops unterstrich, weshalb auch dieses Land großes Interesse an CCS hat: Luis Nelson Valcareggi von der Companhia de Geracao Terminica de Energia Eletrica (CGTEE) sagte, Brasilien besitze zwar einen sehr sauberen Energie-Mix, da 80% der Energieversorgung durch Wasserkraftwerke geleistet werde, aber es gäbe keine Energiesicherheit im Land. Er sieht in erneuerbaren Energien das größte Potential, schlägt jedoch zur Überbrückung bis sich diese Energieform auch wirtschaftlich tragen könne, den Ausbau von Kohlverstromung mittels CCS-Technologie vor, da dies die bislang effizienteste Energieerzeugung für ein boomendes Land wie Brasilien sei, dessen jährlicher Energiebedarf um etwa 4 Prozent steige.
Die Forschungsarbeiten an der BTU Cottbus zur CO2-Abscheidung im Kontext des Pilotvorhabens am Vattenfall-Standort Schwarze Pumpe, 30 Kilometer südlich von Cottbus, sowie das Pilotprojekt der CO2-Lagerung im brandenburgischen Ketzin, das vom Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) betreut wird, machen beide Wissenschaftler-Teams aus Brandenburg zu nachgefragten Partnern für Forschung und Unternehmen aus aller Welt. Die nach Fortaleza angereisten rund 50 Tagungsteilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft und Interessengruppen kamen – neben Brasilien, Deutschland und Südafrika – aus China, Indien, Israel, Argentinien, Spanien und Großbritannien. Das Besondere des Workshops ist die Kombination der hier vertretenen Themen. Sie reichen von Kraftwerkstechnik, CO2-Abscheidung und Lagerung bis hin zu Algen – die bekanntermaßen CO2 aufnehmen. Des Weiteren kennzeichnet diese Tagung, dass sie bewusst den Austausch zwischen Wissenschaft und den Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft sucht. Von daher lag es nur nahe, dass Prof. Krautz zum Ende der Tagung die Fortsetzung der Workshopreihe in China und Indien in Aussicht stellte.
Quelle: BTU Cottbus
Foto 1: Teilnehmer der Konferenz, © BTU Cottbus
Foto 2: CCS-Versuchsanlage in Schwarze Pumpe (Archivbild)
Drei Wochen vor der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen diskutierten auf Initiative der BTU Cottbus vom 10. bis 11. November 2009 führende Wissenschaftler gemeinsam mit Unternehmen und Interessengruppen zum Thema CO2-Reduktion im brasilianischen Fortaleza.
Bei dem interdisziplinären Austausch standen der Klimawandel sowie die Fragen, wie CO2 reduziert werden kann, welche CO2-Lager- beziehungsweise welche Verwertungsmöglichkeiten es gibt, im Mittelpunkt. All dies wurde unter dem Tagungstitel „Carbon Capture and Storage-Technologies (CCS)“ diskutiert, worunter die CO2-Abscheidung und -Lagerung verstanden wird.
„Der gemeinsame Austausch von Wissenschaftlern und Wirtschaftsunternehmen hat das Ziel, innovative Ideen möglichst rasch in die Umsetzung zu überführen“ sagt Prof. Dr. Hans Joachim Krautz, Lehrstuhl Kraftwerkstechnik der BTU Cottbus, der eine ähnliche Workshopkonzeption im November 2008 schon einmal in Südafrika durchgeführt hat. Auf diesem aufbauend ist am 30. März 2009 ein nationales CCS-Institut gegründet worden. Dr. Minnesh Bipath von South African National Energy Research Institute (SANERI) sagte auf der diesjährigen Tagung in Fortaleza, dass Südafrika für das Jahr 2020 das erste CCS-Demonstrations-Kraftwerk plane, das 2025 in Serienproduktion gehen solle.
Da gerade Schwellenländern wie Brasilien und Südafrika eine wichtige Rolle bei der CO2-Einsparung zukommt, ist der Veranstaltungsort kein Zufall. Der brasilianische Stromausfall zum Zeitpunkt des Workshops unterstrich, weshalb auch dieses Land großes Interesse an CCS hat: Luis Nelson Valcareggi von der Companhia de Geracao Terminica de Energia Eletrica (CGTEE) sagte, Brasilien besitze zwar einen sehr sauberen Energie-Mix, da 80% der Energieversorgung durch Wasserkraftwerke geleistet werde, aber es gäbe keine Energiesicherheit im Land. Er sieht in erneuerbaren Energien das größte Potential, schlägt jedoch zur Überbrückung bis sich diese Energieform auch wirtschaftlich tragen könne, den Ausbau von Kohlverstromung mittels CCS-Technologie vor, da dies die bislang effizienteste Energieerzeugung für ein boomendes Land wie Brasilien sei, dessen jährlicher Energiebedarf um etwa 4 Prozent steige.
Die Forschungsarbeiten an der BTU Cottbus zur CO2-Abscheidung im Kontext des Pilotvorhabens am Vattenfall-Standort Schwarze Pumpe, 30 Kilometer südlich von Cottbus, sowie das Pilotprojekt der CO2-Lagerung im brandenburgischen Ketzin, das vom Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) betreut wird, machen beide Wissenschaftler-Teams aus Brandenburg zu nachgefragten Partnern für Forschung und Unternehmen aus aller Welt. Die nach Fortaleza angereisten rund 50 Tagungsteilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft und Interessengruppen kamen – neben Brasilien, Deutschland und Südafrika – aus China, Indien, Israel, Argentinien, Spanien und Großbritannien. Das Besondere des Workshops ist die Kombination der hier vertretenen Themen. Sie reichen von Kraftwerkstechnik, CO2-Abscheidung und Lagerung bis hin zu Algen – die bekanntermaßen CO2 aufnehmen. Des Weiteren kennzeichnet diese Tagung, dass sie bewusst den Austausch zwischen Wissenschaft und den Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft sucht. Von daher lag es nur nahe, dass Prof. Krautz zum Ende der Tagung die Fortsetzung der Workshopreihe in China und Indien in Aussicht stellte.
Quelle: BTU Cottbus
Foto 1: Teilnehmer der Konferenz, © BTU Cottbus
Foto 2: CCS-Versuchsanlage in Schwarze Pumpe (Archivbild)