Das Thema Leasing ist vor allem aus dem Automobilbereich bekannt. Doch, wenn es um Finanzierungsfragen geht, kann Leasing auch für Firmen und Existenzgründer interessant werden. Mit dieser Alternative zu anderen Finanzierungsformen gehen einige Vorteile einher, nicht nur steuerlich. Wo genau die Unterschiede liegen, zeigt dieser Artikel.
Leasing – die wichtigsten Merkmale
Firmenleasing wird auch als Gewerbeleasing bezeichnet. Grundsätzlich handelt es sich dabei um ein Mietverhältnis. Es wird von einem Unternehmen, das einen Gegenstand braucht, eine Gebühr für die Nutzung eben dieses Gegenstandes zu vertraglich geregelten Bedingungen an einen Dritten entrichtet. Das können beispielsweise Firmenwagen sein, es kann sich aber ebenso um Maschinen oder IT wie Computer und Bürobedarf handeln.
Der Unterschied zum Kredit liegt zunächst im Nutzungsrecht: Bei der Finanzierung von Wirtschaftsgütern über einen Kredit gehören die finanzierten Güter letztlich dem Kreditnehmer und dieser zahlt das Geld inklusive Zinsen irgendwann zurück. Beim Leasing erwirbt derjenige nur das Nutzungsrecht am Gegenstand, Eigentümer bleibt jemand anders. Dabei werden zwei unterschiedliche Finanzierungsmodelle unterschieden: Operate Leasing bedient kurzfristig entstehende Finanzierungsbedürfnisse mit flexiblen Mietzeiten und Kündigungsfristen – optimal für technische Neuanschaffungen aufgrund ständiger Weiterentwicklungen. Finance Leasing hingegen ist für besonders kostenintensive Investitionen gedacht mit fester Grundlaufzeit ohne Kündigungsmöglichkeit für einen langen Zeitraum.
Leasing wird angeboten für Unternehmen, Existenzgründer, Freiberufler und Selbstständige. Dabei wird ein Vertrag zwischen Leasingnehmer und Leasinggeber geschlossen. Entweder findet das Leasing direkt beim Hersteller statt oder indirekt über eine Leasinggesellschaft. Bei geringem Eigenkapital kann es sinnvoll sein, zunächst zu mieten, statt direkt in teure Neuanschaffungen zu investieren. Es gibt feste Mietzeiträume und -beträge, inklusive Kündigungsrecht und in vielen Fällen auch die Option, das geleaste Objekt nach einer gewissen Zeit zu kaufen.
Anbieter für Firmenleasing
Firmenleasing wird zum einen direkt vom Hersteller angeboten wie BMW oder VW im Bereich der Automobilindustrie. Diese gründen dafür meist zugleich ihre eigene Leasinggesellschaft. Aber auch im Bereich Technik gibt es ein vielfältiges Angebot an Firmenleasing: Computer, Laptops, Software oder Drucker und Kopierer sind nur einige Beispiele. Bekannte Hersteller sind vor allem Apple, Lenovo, Dell und Microsoft. Mittlerweile bieten viele Online-Shops Firmenleasing für Geschäftskunden als Kaufoption bei Neuerwerbungen an.
Vergleichsportale für Leasing
Um das Konzept Leasing und Unternehmensfinanzierung einfacher zu machen, gibt es Finanzierungsportale wie FinCompare. Dort kann man sich schnell über verschiedene Finanzierungsangebote informieren und die Plattform holt auf Wunsch passende Angebote von verschiedenen Finanzierungspartnern ein, die für das jeweilige Unternehmen in Frage kommen.
Die Vorteile auf einen Blick
Leasing schont das Eigenkapital von Gewerbetreibenden und Selbstständigen, die Aufwendungen können für Unternehmen gewerbesteuerlich als betriebliche Ausgaben geltend gemacht werden. Insgesamt mindert sich damit die steuerliche Belastung, da der Gesamtgewinn des Unternehmens reduziert wird. Für Selbstständige ist es eine kostengünstige Möglichkeit, vor allem IT-Bedarf schnell zu decken, ohne große Summen investieren zu müssen. So können Geräte schneller durch aktuellere Modelle ersetzt werden. Es besteht außerdem kein Risiko für Fehlinvestitionen und die Leasingoption gibt finanzielle Planungssicherheit. Ob sich Leasing für Interessierte lohnt, muss allerdings individuell und bestenfalls in einem persönlichen Beratungsgespräch entschieden werden.