Das Frühjahr war für den DAX nicht so erfolgreich, wie auf den ersten Blick vermutet. Viele Experten gingen davon aus, dass eine neue Form der politischen Stabilität die Kurse in die Höhe treiben könnte. Stattdessen bewegten sich diese inkonsequent unterhalb der Marke von 13.000 Punkten. Wir werfen einen Blick auf die Hauptgründe für diese Entwicklung, die sich aktuell ausfindig machen lassen.
1. Die Instabilität Italiens
Seit Jahren ist bereits bekannt, dass Italien traditionell nicht über die höchste Stabilität verfügt. Immer wieder wurden in den letzten Jahrzehnten Parlamente aufgelöst, die sich nicht mit den Zielen der einzelnen Parteien vereinbaren ließen. Auch in diesem Jahre zeichnete sich bei der Wahl wieder ein starker Drang zu den Extremen ab. Viele Menschen des Landes taten ihre Unzufriedenheit kund und entschieden sich für Parteien wie die 5-Sterne-Bewegung.
Der neue Premierminister Giuseppe Conte stützt sich auf eine knappe Mehrheit, die für ihn über kurz oder lang zum Problem werden könnte. Denn in der Praxis handelt es sich um ein fragiles Gebilde, welches vor allem durch die Ablehnung der Strukturen zusammengehalten wird, wie sie in Italien bereits in den vergangenen Jahren vorherrschten. Bevor nicht eine politisch stabile Lösung in Italien geschaffen wurde, scheint es zumindest sehr unwahrscheinlich, dass davon ein positiver Einfluss auf die Wirtschaft ausgehen kann, wie ihn sich aktuell so viele Seiten sehnlichst wünschen.
2. Die Angst vor der Zinswende
Gleichsam grassiert ein weiteres Mal die Angst vor einer Zinswende. Bereits seit Jahren befinden sich die Leitzinsen in Europa auf einem niedrigen Niveau. Damit verfolgte die Politik das Ziel, durch günstige Kredite neue Investitionen zu fördern. Bislang zeigte sich dieser Ansatz als sehr erfolgreich und es gelang auf seiner Basis, eine große Zahl von Verbrauchern und Konsumenten zu überzeugen.
Aktuell wird jedoch darüber spekuliert, dass die Zinswende in Kraft treten könnte. Damit wird ein Vorgang beschrieben, wie er sich über kurz oder lang nicht aus der Welt schaffen lässt. Um eine Überhitzung der Wirtschaft durch einen zu rasanten Anstieg zu verhindern, wird es ab einem bestimmten Zeitpunkt notwendig sein, die Leitzinsen wieder Stück für Stück nach oben zu treiben. Dies könnte dem DAX die Kraft entziehen, die dieser für sein aktuelles Wachstum benötigt. Auch aus diesem Grund richten sich längst viele Augen auf die Entscheidungen der EZB.
3. Die Machtspiele der USA
Gleichsam sind es die USA, die einen negativen Einfluss auf die Kurse an der Börse haben dürften. Auf der einen Seite wurde lange darüber spekuliert, wie der Konflikt mit Nordkorea weitergehen würde. Die Tatsache, dass dieser sogar zu einem Treffen in Singapur führte, bestätigte viele Befürchtungen nicht, die bereits in der Vergangenheit auf den Plan gerufen wurden.
Auf der anderen Seite sind es die verhängten Strafzölle, die aus der Sicht vieler Experten ein Problem darstellen. Im DAX waren es vor allem die Autoaktien, die einen negativen Einfluss der Entscheidung aufzeigten. Sie verloren klar an Wert, was damit zu begründen ist, dass die Kosten der Hersteller in Zukunft deutlich steigen könnten, wenn sie Autos in die USA verkaufen