Wenn ein Paar sich für ein Kind entscheidet, ist die Enttäuschung groß, wenn es auch nach einigen Anläufen nicht klappen möchte. Mit jedem negativen Schwangerschaftstest nehmen die Ängste und der Druck zu. Doch nicht immer gibt es körperliche Ursachen, wenn eine Frau nicht sofort wie geplant schwanger wird. Es gibt sogar eine gute Nachricht: Fast alle Paare, die zunächst einen unerfüllten Kinderwunsch hatten, halten früher oder später ihr Baby im Arm. Viele Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch lassen sich durch Untersuchungen klären und gut behandeln. Nur sehr wenige Paare bleiben auch nach der Behandlung weiterhin kinderlos.
Die meisten Frauen werden nicht sofort schwanger
Erst vor ein paar Wochen hat die beste Freundin ihre Pille abgesetzt und sofort ist sie schwanger und nimmt schon an den ersten Geburtsvorbereitungskursen teil. Solche Geschichten hört man im Bekanntenkreis immer wieder. Das kann für Frauen, die schon länger erfolglos versuchen schwanger zu werden, zu echter Frustration führen. Dabei sollten betroffene Paare aber nicht vergessen: Die wenigsten Frauen, bei denen es eine ganze Weile gedauert hat, bis der Schwangerschaftstest positiv war, reden gern darüber. Dabei ist es ganz normal, dass nach jahrelanger hormoneller Verhütung sechs bis zwölf Monate vergehen, bis die Frau schwanger wird. Innerhalb des ersten Jahres hat jedes sechste Paar Schwierigkeiten, ein Kind zu bekommen. Erst wenn ein Paar ein Jahr lang regelmäßig ungeschützten Geschlechtsverkehr hat, ohne schwanger zu werden, ist eine Fruchtbarkeitsstörung wahrscheinlich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht erst nach zwei Jahren von einer „sterilen Partnerschaft“.
Die fruchtbaren Tage berechnen, um die Chance für eine Schwangerschaft zu erhöhen
Wenn der Kinderwunsch zunächst unerfüllt bleibt, besteht der erste Lösungsansatz meist darin, dass Frauen ihre fruchtbaren Tage ermitteln. So können Frauen beispielsweise mit dem Doppelherz Eisprungrechner den Zeitpunkt des Eisprungs berechnen, um die Tage im Zyklus zu bestimmen, an denen sie wirklich fruchtbar sind. Dafür werden einfach der Tag der letzten Regelblutung und die Länge des Zyklus angegeben. Darüber hinaus können Frauen ihren Körper beobachten und zum Beispiel täglich ihre Aufwachtemperatur messen, um Rückschlüsse auf den Tag des Eisprungs zu ziehen.
Die Ursachen für einen unerfüllten Kinderwunsch sind vielfältig
Falls es trotz Zyklusbeobachtung nicht klappt, ein Kind zu zeugen, sollte Ursachenforschung betrieben werden, denn die Ursachen für eine (vorübergehende) Unfruchtbarkeit sind sowohl bei Frauen als auch bei Männern vielfältig. Bei Frauen kommen folgende Gründe in Frage:
- PCO-Syndrom
- Gelbkörperschwäche
- Hormonelle Ursachen
Die häufigste Ursache dafür, dass der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, ist der fehlende Eisprung (Anovulation). In solchen Fällen ist es möglich, Präparate und Medikamente wie Mönchspfeffer oder Clomifen zur Regulierung des Zyklus einzunehmen. Zunächst sollten sich Frauen aber untersuchen lassen, um die Ursache für ihren unerfüllten Kinderwunsch zu ermitteln. Dabei kann auch das Alter eine Rolle spielen, denn schon ab 35 Jahren sinkt bei Frauen die Wahrscheinlichkeit dafür, schwanger zu werden. Männer hingegen bleiben normalerweise bis ins hohe Alter zeugungsfähig. Nichtsdestotrotz können Chromosomenstörungen, Hormonstörungen, Infektionen oder anatomische Probleme dazu führen, dass sie keine Kinder mehr zeugen können. Einige dieser Probleme sind behandelbar, sodass sich die Zeugungsfähigkeit wiederherstellen lässt.
Eine Depression ist bei unerfülltem Kinderwunsch nicht selten
Insbesondere Frauen leiden sehr, wenn ihr Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Wer depressive Phasen hat oder kein anderes Thema mehr kennt als den Kinderwunsch, sollte auf jeden Fall psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Das gilt gerade für Frauen, die so sehr mit dem unerfüllten Kinderwunsch beschäftigt sind, dass sie die schönen Dinge des Lebens gar nicht mehr genießen können. Richtig beraten sind betroffene Frauen bei speziellen Kinderwunsch-Coachs. Bei Paaren, bei denen der Kinderwunsch auf lange Sicht unerfüllt bleibt, sind Depressionen im Verarbeitungsprozess keine Seltenheit, bis die Kinderlosigkeit irgendwann akzeptiert werden kann.