Fleisch gerät zunehmend in Verruf, wertvolle Ressourcen zu verschwenden. Von dem, was ein Schwein oder ein Rind frisst, könnte man zahlreiche Menschen satt machen, so heißt es seitens verschiedener Aktivisten. Hinter dieser Behauptung steckt unter anderem Unwissenheit, denn insbesondere vielen Stadtmenschen fehlt das Verständnis für die natürlichen Zusammenhänge. Fleisch lässt sich auch ressourcenschonend produzieren und ist oft sogar umweltfreundlicher als ein Tofu-Schnitzel.
Das Rind als Nahrungskonkurrent?
In den Ökobilanzen schneiden Fleischprodukte oft ganz schlecht ab. Nicht, weil, die Kühe zu viel furzen und somit Methangas produzieren, sondern weil vor allem Schweine Unmengen Getreide verzehren. In einem Kilo Fleisch stecken demnach mehrere Kilo Kraftfutter. Das ist auch korrekt, denn in der gewerblichen Massentierhaltung greifen viele Mäster auf Soja, Weizen, Mais und ähnliche Futtermittel zurück. Es gibt da aber noch die andere Seite der Medaille, und das sind jene Masttiere, die sich auf dem Grünland sattfressen und kaum Zusatzfutter benötigen. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zum Natur- und Landschaftsschutz, denn ohne sie wären die artenreichen Wiesen und Weiden mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna allein aus Rentabilitätsgründen schon längst in Getreidemonokulturen umgewandelt und somit von der Bildfläche verschwunden. Auf den Wiesen weiden nicht nur Rinder, sondern im Gras tummeln sich auch zahlreiche Insekten, Käfer, Würmer, Schnecken, Eidechsen, Hasen, Mäuse und Frösche. Kurzum, ohne die Weideviehhaltung wäre die Natur ein ganzes Stück ärmer. Zudem ernähren sich die Rinder von dem, was wir Menschen nie und nimmer verdauen könnten. Als Grasfresser stehen sie mit uns nicht in Nahrungskonkurrenz, ganz im Gegenteil, denn sie verwandeln das, was wir nicht selbst verzehren können, in leckere Steaks. Dass Rinder geschlachtet werden, ist der Lauf des Lebens. Schließlich kommen immer wieder Jungtiere nach und der Landwirt sortiert das aus, was sich für seine Zucht nicht eignet. In erster Linie sind das Jungbullen, denn so ein Stier ist dazu in der Lage, eine große Anzahl an Kühen zu beglücken, sodass schnell ein Überschuss entsteht.
Auf die Herkunft achten!
Der verantwortungsbewusste Konsument achtet auf die Herkunft des Fleisches und erwirbt bevorzugt Produkte aus der Weidehaltung. Wer zum Beispiel Fleisch vom Charolais kaufen möchte, findet das inzwischen schon in ausgewählten Supermärkten. Charolais ist eine französische Fleischrinderrasse. Das Fleisch dieser zumeist cremefarbigen oder weißen, sehr muskulösen Tiere besitzt eine feine Marmorierung sowie eine zarte Konsistenz. Die extra für die Fleischerzeugung gezüchteten, witterungsresistenten Tiere verfügen nur über einen geringen Fettanteil. Allerdings ist das marmorierte Fleisch mit sehr feinen Fettäderchen durchzogen, was für ein besonderes Aroma sorgt. Kurzum, das Fleisch ist mager und zugleich saftig. Die Rinder wachsen traditionell auf der Weide heran. Sie leben in der Regel auf kleineren Höfen in artgerechter Tierhaltung. Ihren Namen verdankt die Rasse der im Burgund liegenden Grafschaft Charolais. Neben dem Charolais gibt es zahlreiche weitere französische Fleischrinderrassen wie das Aubrac, Gasconne, Parthenaise, Limousin, Blanc bleu und Blonde d’Aquitaine. Doch ganz egal, um welche Rasse es sich handelt, wichtig sind möglichst natürliche Aufzuchtbedingungen. Um die Herkunft leichter festzustellen, fordert die Verbraucherzentrale Brandenburg eine bessere Kennzeichnungspflicht. Das ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung.
Fazit: Fleisch zu essen, macht auch in Zeiten wie diesen Sinn. Wichtig ist jedoch die Herkunft. Weidefleisch ist ressourcenschonend produziert und besitzt ein exzellentes Aroma.