Cannabis ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt und war schon unseren Vorfahren während des Altertums ein Begriff. Die Pflanze hat ihre Vorzüge sowohl in der industriellen als auch in der medizinischen Anwendung. So werden aus den Fasern Papier sowie robuste Seile und Stoffe hergestellt. Die Samen enthalten Öle, die sich zu gesundem Speiseöl pressen lassen, in der Kosmetik und der Lebensmittelindustrie verwendet werden und sich als Treibstoff eignen.
Die Blüten dagegen sind ein Hort an Wirkstoffen, die in der Medizin Verwendung finden und das menschliche Wohlbefinden optimieren. Bei Weitem sind noch nicht alle Substanzen bekannt. Trotzdem darf Cannabis seit 2017 als Medikament verschrieben werden, sofern keine anderen Behandlungsformen anschlagen. Verantwortlich dafür sind die sogenannten Cannabinoide.
Was sind Cannabinoide?
Die Wirkstoffe der Hanfpflanze werden Phytocannabinoide genannt. Sie beschreiben chemische Verbindungen und konzentrieren sich in der Blüte. Von den ungefähr 500 organischen Verbindungen der Hanfpflanze gehören 85 der Gruppe der Cannabinoide an.
Die wichtigsten Cannabinoide
Die wissenschaftliche Aufarbeitung von Cannabis steckt aus diversen Gründen noch in den Kinderschuhen. Maßgeblich daran beteiligt ist ein Bann, welcher der Pflanze Mitte des letzten Jahrhunderts in vielen Teilen der Welt auferlegt wurde.
Inzwischen bröckelt dieses Verbot und Cannabis rückt langsam, aber sicher wieder in den Fokus. Die Forschung konzentriert sich vor allem auf die zwei bekanntesten Cannabinoide CBD und THC, die schon Anfang der 1960er-Jahre entdeckt wurden:
CBD
CBD (Cannabidiol) werden entzündungshemmende, entspannende und krampflösende Eigenschaften nachgesagt. Der Wirkstoff besitzt keine berauschende Wirkung. CBD wird durch ein aufwendiges Extraktionsverfahren unter Einsatz von Kohlenstoffdioxid schonend aus der Pflanzenmasse gelöst und u. a. als CBD-Öl von spezialisierten Anbietern vertrieben.
Der Wirkstoff wird neben Öl in Cremes, Salben, Tabletten und Kapseln verarbeitet. Zudem befinden sich diverse CBD-haltige Süßigkeiten wie Fruchtgummi und Gummibärchen auf dem Markt. CBD ist dabei legal erhältlich – mehr Informationen erhalten Sie auf https://nordicoil.de/cbd-legal.html.
THC
Das Cannabinoid THC (Tetrahydrocannabinol) ist für die berauschenden Effekte bekannt, aufgrund derer Cannabis Einzug in die Verbotslisten hielt. Trotz der psychoaktiven Wirkungen wird THC zu Medikamenten verarbeitet, die schmerzlindernd wirken könnten.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war THC der Hauptbestandteil eines Großteils der sich auf dem Markt befindenden Schmerzmittel, bis es von Aspirin abgelöst wurde. Derzeit ist THC abseits der offiziellen medizinischen Anwendungen noch verboten. Der Kauf und der Vertrieb von Produkten, die THC enthalten, sind bis auf Weiteres illegal.
Wie profitiert der menschliche Organismus von Cannabinoiden?
Damit Cannabinoide ihre potenzielle Wirkung zeigen können, müssen sie in den Blutkreislauf gelangen. Dafür gibt es mehrere Transportwege: Während z. B. Blüten geraucht oder verdampft werden und über die Lunge die Blutzirkulation erreichen, wird CBD-Öl unter die Zunge geträufelt und über die Mundschleimhaut assimiliert. Der weitere Weg, den Cannabinoide dann nehmen, ist noch relativ unerforscht. Es kann aber mit einiger Sicherheit festgehalten werden, dass Cannabinoide am Endocannabinoid-System ansetzen.
Das Endocannabinoid-System
Das Endocannabinoid-System (ECS) ist Teil des Nervensystems von Säugetieren. Es wurde zufällig in den 1990er-Jahren entdeckt und ist noch nicht zur Gänze untersucht. Das ECS verteilt sich über den ganzen Körper, tritt aber verstärkt im Gehirn, im Immunsystem in den Knochen und im Magen-Darmtrakt auf. Eine seiner Aufgaben ist es, den Organismus im Gleichgewicht zu halten.
Dazu docken Endocannabinoide an Rezeptoren an, welche auf den Nervenzellen angesiedelt sind. So können sie Signale auslösen oder blockieren, die für Empfindungen und Gefühle verantwortlich sind. Phytocannabinoide wie THC und CBD haben eine ähnliche Struktur wie Endocannabinoide. Sobald sie im Blutkreislauf vorhanden sind, sollen sie Endocannabinoide ersetzen und ihre Wirkungen entfalten.
Welche Wirkungen werden festgestellt?
CBD und THC haben unterschiedliche Effekte auf den Organismus und das menschliche Empfinden.
THC
Der Genuss von THC-haltigem Cannabis kann sowohl positive als auch negative Gefühle auslösen. Die Wirkung ist oft nicht vorhersehbar, hängt sie doch von der Umgebung und der Dosis ab. Meist stellt sich ein Gefühl von Euphorie und Gelassenheit ein und Sinneswahrnehmungen werden intensiviert.
CBD
Die Wirkung von CBD besitzt keinen psychoaktiven Charakter. Dafür soll sich die Substanz vornehmlich durch entspannende und beruhigende Effekte auszeichnen. Menschen mit Schlafstörungen und ausgeprägten Stresssymptomen könnte CBD zu einer besseren Lebensqualität verhelfen.