Eine Sehschwäche schließt supermodische Sommersonnenbrillen nicht aus: UV-Schutz für die Augen gibt es mittlerweile auch mit Sehstärke. Anders als Menschen ohne Sehschwäche kaufen Brillenträger ihre Sonnenbrillen allerdings nicht von der Stange, sondern brauchen individuelle Gläser.
Mittlerweile sind Brillen ein angesagtes Modeaccessoire: in den Sommermonaten vor allem in Form von Sonnenbrillen. Mit Sehstärke wirken die dunklen Gläser doppelt, indem sie UV-Schutz leisten und zugleich die Sehkraft verbessern. Sonnenbrillen ohne Sehstärke tragen Filtergläser der Kategorie 1 bis 4, die ab Werten von 400 aggressives UV-Licht ausfiltern. Zur Korrektur von Sehschwächen brauchen fehlsichtige Menschen allerdings optische Sonnenbrillengläser. Folgendes gilt es zu beachten:
Sonnenspaß trotz Brillenpass
Mehr als 18 Millionen Deutsche litten 2017 an einer Sehschwäche. Die häufigste ist hierzulande die Kurzsichtigkeit, die mithilfe einer konkaven Linse individueller Dioptrien korrigiert wird. Zur Korrektur von Weitsichtigkeit tragen Brillengläser dagegen konvexe Form. Für Alterssichtigkeit kommen wiederum Gleitsichtbrillen oder Bifokallinsen zum Einsatz, die sowohl im Nah- als auch Fernbereich Verbesserungen erzielen. Die beiden letzteren Formen zählen zu den Mehrstärkenbrillen. Anders als Alterssichtigkeit lässt sich einfache Fehlsichtigkeit durch Einstärkengläser korrigieren.
Informationen zur Fehlsichtigkeit und den eingesetzten Korrekturgläsern lassen sich aus dem Brillenpass ablesen. Damit Sonnenbrillen mit Sehstärke die Sehkraft tatsächlich verbessern, tragen die verwendeten Gläser die im Brillenpass definierten Werte. Aus dem Pass geht neben den Dioptrien die Art der Linsenform hervor. Weil anhaltende UV-Belastung die Augen schädigt und bestehende Sehschwächen verschlimmern kann, ist die Anfertigung einer Sonnenbrille nach individuellem Brillenpass allen fehlsichtigen Menschen zu empfehlen.
In diesen Formen gibt es Sonnenbrillen mit Sehstärke
Der reguläre Weg zur Sonnenbrille mit Sehstärke führt über den Optiker. Der Fachmann fertigt Filtergläser nach Brillenpass an und passt sie in das ausgesuchte Sonnenbrillengestell ein. Allerdings eignet sich nicht jedes Gestell zur Korrektur beliebiger Fehlsichtigkeit. Dadurch sind Menschen mit Sehschwäche bei der Sonnenbrillenwahl begrenzter als normalsichtige Personen. Übrigens muss es nicht immer gleich eine neue Brille sein. Neben der Direkteinpassung der optischen Filtergläser stehen Möglichkeiten zur Verfügung wie
- die Überbrille, die über der normalen Brille sitzt und fehlsichtigen Personen dadurch die doppelte Anfertigung teurer Korrekturgläser erspart. Diese Form der Sonnenbrille lässt sich flexibel auf- und absetzen, ist die Auswahl an solchen Modellen ist allerdings begrenzt.
- der Sonnenclip, der von außen auf die Brille gesteckt wird. Seitliche Sonnenabschirmung ist mit dieser Form allerdings nicht gegeben.
- der Korrekturclip, der aus Gläsern mit Sehstärke besteht und von innen an Sonnenbrillen befestigt wird. Anders als bei den beiden anderen Formen ist der Wechsel zwischen Sonnen- und Alltagsbrille bei dieser Variante wenig flexibel.
Unabhängig von der Fehlsichtigkeit und der Entscheidung für eine der genannten Formen ist beim Kauf einer Sonnenbrille mit Sehstärke immer der Filtergrad zu berücksichtigen. Während an bedeckten Tagen 20 bis 57 Prozent ausreichen, schützen an mitteleuropäischen Sommertragen erst höhere Tönungen. Bei Urlauben im Süden sind bis zu 92-prozentige Lichtfilter angemessen. Hierbei aber Vorsicht: Ab 90 Prozent dürfen Sonnenbrillenträger nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen.