Wieder einmal ist Cottbus Drehort für eine Filmproduktion. Gegenwärtig finden in den Cottbuser Stadtteilen Sachsendorf und Schmellwitz Dreharbeiten für einen 25-minütigen Kurzfilm der „Hochschule für Fernsehen und Film München“ statt.
„Der letzte Tag“, so der Titel des Films, wird der Abschlußfilm der Cottbuserin Juliane Ahrens, die an der Münchener Filmhochschule studiert. Bereits ihren ersten fiktionalen Film drehte sie in Cottbus, mit „Der letzte Tag“ schließt sich nun der Kreis. Aber Juliane Ahrens nennt noch einen weiteren Grund, warum ausgerechnet in Cottbus gedreht wird: „Wir fanden hier während der Motivsuche eine einzigartige Kulisse mit den alten Plattenbauten am Stadtrand. So etwas ist in München oder im Westen überhaupt nicht zu finden!“
Auch für die meisten anderen Mitglieder des internationalen Filmteams (die aus Deutschland, Österreich und Brasilien kommen) ist Cottbus eine neue Erfahrung.
„Der letzte Tag“ erzählt die Geschichte von Luka (gespielt von Helen Bergmann) und Janine (Svenya Cheyenne Böller) – zwei Teenager, die unterschiedlicher nicht sein können: Luka steht vor dem vielleicht wichtigsten Schritt ihres noch jungen Lebens. Sie wechselt auf ein Sportinternat, hat aber Zweifel vor der Endgültigkeit ihrer Entscheidung. Janine dagegen läßt sich durchs Leben treiben und hat dennoch Angst, daß ihr das Leben nichts mehr zu bieten hat. Die schicksalhafte Begegnung der beiden Mädchen läßt sie erkennen, daß es nie zu spät ist, richtige Entscheidungen zu treffen….
Neben Juliane Ahrens genießt auch Anna Ponge einen gewissen „Heimvorteil“. Die Brasilianierin wohnt in Cottbus und studiert an der BTU Architektur. Das Ensemblemitglied des Cottbuser Studententheaters „BÜHNE acht“ stieß durch Zufall zum Filmteam. Als die Anfrage der Filmproduktion an die „BÜHNE acht“ zwecks Mithilfe kam, zeigte sich Anna interessiert und sagte spontan zu. Als Assistentin der Aufnahmeleitung hilft sie nun am Film-Set hinter der Kamera aus, damit die Dreharbeiten ohne Verzögerungen fortgesetzt werden können und sich das Filmteam am Set wohlfühlt. Von den erfahrenen Filmemachern und Schauspielern wird Anna Ponge als Neuling voll akzeptiert. „Es ist schön, mal mit anderen Menschen zu tun zu haben, die ähnliche Interessen haben. “, fasst Anna Ponge ihre ersten Filmerfahrungen zusammen und bedauert gleichzeitig, daß in Cottbus zu wenige Filme gedreht werden. Das bestätigen auch die Anderen, denen Cottbus bisher als Filmort unbekannt ist.
Das könnte sich aber ändern, zumal sich das Produktionsbüro von „Der letzte Tag“ ausgerechnet im Büro von „KonturPROJEKT“ des Cottbuser Filmemachers Erik Schiesko eingerichtet hat. Schiesko versucht seit einiger Zeit, Cottbus als Film-Metropole bekannt zu machen. Vielleicht klappt es ja mit Unterstützung der Münchener Studenten. Das Umfeld dazu ist auf jeden Fall vorhanden.
Noch bis Dienstag wird in Cottbus gedreht, dann zieht der Tross nach München weiter, wo noch einige Innenaufnahmen stattfinden werden. Vermutlich Ende des Jahres wird „Der letzte Tag“ fertiggestellt sein.