Schon bei der Anfahrt sah man von weitem, das in diesem Jahr alles etwas anders war. Der übliche Lagerplatz der unzähligen Wohncamps mit ihren über nordischen 400 Hunden ist kurzerhand auf eine Wiese nach vorn verlagert worden.Der Grund war: der Eigentümer des Grund und Bodens hatte erst vor einer Woche frische Gülle auf die Wiesen gebracht und damit konnte der Platz nicht mehr als Lagerplatz für die Hunde und Mushern genutzt werden. Glücklicherweise konnte eine komplette Güllung auf dem gesamten Gelände noch rechtzeitig gestoppt werden, sonst hätte das 23. Schlittenhunderennen nicht auf diesem Platz stattfinden können. Zu diesen schon allein recht unglücklichen Umständen regnete es am Sonnabend so stark, das die Wiesen weitgehend unter Wasser standen, und man am besten mit Gummistiefeln unterwegs war. Aber es ist November und da muss von vorn herein mit unwirtlichem Wetter gerechnet werden.
Es galt am Wochenende mal wieder den anspruchsvollen Trail, der 6,5 km langen Strecke, im sportlichen Wettkampf zu messen. Wie in den letzten Jahren auch, war das Rennen, organisiert vom LSVS e.V. (Lausitzer Sportverein reinrassiger Schlittenhunde e.V.) gleichzeitig der Wertungslauf der norddeutschen Meisterschaften. Vertreten waren die Hunderassen: Siberian Husky, Alaskan Malamute sowie Grönlandhunde.
Die Tiere werden bei diesen Rennen nur mit der Stimme des Mushhers (Schlittenhundeführer) gelenkt und am wichtigsten ist hierbei das Zusammenspiel zwischen Hund und Schlittenführer. Wichtig ist, wie korrekt der Leader, der Leithund, die Kommandos des Mushers umsetzt. Da ist die Schnelligkeit zweitrangig.Im November werden Wagen eingesetzt und dies auch nur auf einem befahrbaren Trail. Diese 3-oder 4- rädrigen Wagen ersetzen im Herbst die Hundeschlittten in der schneearmen Zeit. Gestartet wurde im 2 Minutentakt.
Wer sich auf dem Camp umsah wurde überall mit munterem Gebell empfangen. Die freudig aufgeregten Hunde wurden von ihren Herrchen mit viel Streicheleinheiten versorgt, zum einen vor dem Rennen aber auch als Lob nach dem doch kräftezehrenden Rennen. Aber auch von den Besuchern holten sich die Tiere ein paar Streicheleinheiten ab. Am Sonntag wurden einige Gefährte dann aber doch abgesagt. Zu schwierig und gefährlich war die Strecke nach dem starken Regen am Vortag.
Ein sportlich – interessantes Rennen hat LSVS-Vorsitzender Erhard Feickert mit seinen unzähligen Helfern wieder in der Lausitz organisiert.