Ab dem 1. Adventssonntag, 27. November 2016, zeigt der Jessener Altar in der Kreuzkirche wieder eine Weihnachtskrippe.
In diesem Jahr handelt es sich um eine Zusammenstellung von Einzelfiguren der bayrischen Künstlerin Hedwig Schmidbauer aus Regenstauf nahe Regensburg, die in den 1970er/80er Jahren von ihr angefertigt wurden.
Die großformatigen Figuren sind in einer Wachsgußtechnik hergestellt worden. In gravierte Negativformen aus Metall oder einer porzellanhaltigen Masse wird flüssiges Wachs gegossen. Nach dem Erkalten erfolgt eine von Hand ausgeführte Bearbeitung jeder einzelnen Figur, die mitunter noch einen Farbauftrag erhält. In dieser Technik sind häufig nur noch Einzelfiguren erhalten, da sich dieses Material jederzeit wieder einschmelzen lässt, um neue Figuren zu fertigen, beziehungsweise auch anfälliger ist für Schmutz oder Beschädigungen als Figuren aus Holz, Porzellan oder anderen Werkstoffen.
Krippenfiguren aus Wachs zu fertigen ist eine alte Tradition, die in Klöstern gepflegt wurde. Auch wenn Krippenfiguren aus anderen Materialien bestehen, die Kinder in der Krippe sind sehr oft aus Wachs angefertigt, da sie sich so am einfachsten in größerer Stückzahl in den Wachsziehereien der Klöster, die ganzjährig Kerzen für den kirchlichen Gebrauch hergestellt haben, gießen ließen. Bis heute kann man Krippenkinder in den Klosterläden käuflich erwerben.
Auch anderes weihnachtliches Brauchtum, wie zum Beispiel die „Fatschenkindl“, die zum Brauchtum in Frauenklöstern gehören, konnten in den Kerzenziehereien erworben werden.
Angeschaut werden kann die Krippe bis zum 22. Januar 2017 zu den Gottesdiensten in der Kreuzkirche und zu den in dieser Zeit stattfindenden Kirchenführungen und Veranstaltungen.
pm/red