Am Montagabend beobachteten Zöllner der Kontrolleinheit Verkehrswege aus Guben die Einreise eines offensichtlich schwer beladenen Vans über den Grenzübergang Gubinek – Schlagsdorf und folgten dem Pkw zunächst auf der Bundesstraße 97. „Kurz vor der Abfahrt Jänschwalde setzte sich ein zweites Streifenfahrzeug des Zolls vor den Van und forderte den Fahrer mittels Blaulicht und der Leuchtschrift „Zoll Folgen Follow me“ zum Anhalten auf. Der 33-jährige polnische Fahrer hatte aber offensichtlich andere Pläne“, sagte Andreas Behnisch, Pressesprecher des Hauptzollamts Frankfurt (Oder). „Er überholte kurz entschlossen das vor ihm fahrende Streifenfahrzeug, kam dabei jedoch von der Straße ab. Nachdem sein Fahrzeug an einer kleinen Böschung zum Stehen kam, versuchte er noch, zu Fuß weiter zu flüchten. Zollhund Falko, ein siebenjähriger Deutscher Schäferhund, verhinderte dies jedoch sofort“.
Bei der Kontrolle des Vans durch die Zöllner wurde der Grund des Fluchtversuchs deutlich: Die Rücksitze des Fahrzeugs waren umgelegt, auf der gesamten Ladefläche befanden sich Kartons mit Schmuggelzigaretten.
Anschließend überprüfte Zollhund Falko das Fahrzeug und zeigte bei einer Zigarettenschachtel in der Mittelkonsole des Fahrzeugs an. Hier fanden die Zöllner unter anderem eine kleine Plastiktüte mit einem gelblichen Pulver, nach ersten Tests Amphetamin. Das Schmuggelfahrzeug wurde zur Dienststelle nach Guben gebracht und dort eingehend kontrolliert.
Im Fahrzeug befanden sich insgesamt 200.000 Schmuggelzigaretten, teils mit weißrussischer, teils ohne Banderole. Außer den bereits durch Zollhund Falko entdeckten 1,7 Gramm Amphetamin konnten keine weiteren Betäubungsmittel gefunden werde. Im Motorraum des Vans fanden die Zöllner zudem ein Paar gefälschte Kennzeichen aus der Stadt Potsdam, die ebenso wie die Schmuggelzigaretten und das Rauschgift beschlagnahmt wurden.
Gegen den 33-Jährigen Fahrer wurde ein Steuerstrafverfahren eingeleitet, er konnte aber nach Abschluss aller Maßnahmen seine Reise zunächst fortsetzen. Allerdings wird der Schmuggelversuch ein rechtliches Nachspiel haben.
Der Steuerschaden beträgt rund 38.600 Euro. Das Zollfahndungsamt Berlin-Brandenburg hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Quelle & Foto: Hauptzollamt Frankfurt (Oder)