Zum diesjährigen Frühlingsfest lädt die Brandenburgische Ingenieurkammer (BBIK) alle inte-ressierten Bürger zur Enthüllung einer Informationstafel vor dem Gubener Rathaus ein. Die gemeinsame Infoveranstaltung mit dem Ingenieurbüro Bärmann + Partner GbR und der Stadt Guben findet am Freitag, dem 3. Juni 2016, um 11 Uhr auf dem Friedrich-Wilke-Platz (Eingang Musikschule) statt. Im Mittelpunkt steht die Anerkennung der vielfältigen, planerischen Leistungen unterschiedlicher Projektbeteiligter am Gebäudekomplex C der einstigen Wilke’schen Hutfabrik, für welche die BBIK das Gubener Planungsbüro Bärmann stellvertretend würdigt. Dieser Rathaus-Komplex an der Gasstraße habe sich von einem „Industriebau hin zur Kulturoase” entwickelt, die heute Stadtbibliothek, Stadt- und Industriemuseum sowie die Städtische Musikschule „Johann Crüger” beherbergt.
“Der umfangreiche Stadtumbau mit der Realisierung eines neuen Stadtzentrums von Guben am Ort einer ehemaligen Industriebrache ist städtebaulich als ein großer Erfolg zu werten”, erklärt Matthias Krebs, Präsident der Brandenburgischen Ingenieurkammer. Viele Beteiligte haben daran mitgewirkt. Deshalb soll zur stellvertretenden Würdigung der Leistung des Planungsbüros und des Ortes an sich eine Informationstafel vor dem Gebäudekomplex errichtet werden. Die Stele wird den Vorbeigehenden diese Veränderung widerspiegeln und Informationen geben.
Besonderes das Architektur- und Ingenieurwissen in Brandenburg führte zu markanten Bauten der Moderne, so Krebs weiter. In den Jahren der Weimarer Republik war die Region ein Experimentierfeld für ganz unterschiedliche Bauaufgaben und Ideen: neue Wohnformen, Schulen, Industriebauten oder öffentliche Gebäude. Vieles davon wurde später in die Metropole Berlin getragen und hat die Baukultur auch in anderen Teilen Deutschlands maßgeblich beeinflusst.
Dazu gehöre auch der Industriebau der alten Hutfabrik in Guben, der mit seinen klaren Linien dem Zug der damaligen Zeit entspricht. Im Gebäudekomplex der einstigen Hutwerke der Fabrikantenfamilie Wilke – errichtet 1864 von Carl Gottlob Wilke, später VEB Vereinigte Hutwerke Guben bzw. Gubener Hüte GmbH, direkt gelegen im heutigen Zentrum der Stadt – wurden zuletzt im Jahr 2000 Hüte gefertigt. Seit dem Sommer 2006 befindet sich das Gubener Rathaus am traditionsreichen Standort. Viele Gäste besuchen heute täglich die im Gebäude befindliche Musikschule, Bibliothek oder das Museum.
Sowohl Gubens amtierender Bürgermeister Fred Mahro als auch der Kammer-Präsident Matthias Krebs werden zur Enthüllung der Informationstafel am Eingang zur Musikschule eine kurze Ansprache halten.
Quelle: Stadt Guben