Noch einmal haben im Rahmen der Museumsnacht des Landkreises Spree-Neiße interessierte Forster und „Textiler“ die Möglichkeit, die Filme, welche bereits auf einer ausverkauften Veranstaltung im vergangenen Jahr gezeigt wurden, zu sehen.
Im Februar 1961 besuchte Walter Ulbricht die Forster Feintuchwerke. Vor laufender Kamera kritisierte er zu langsame Webstühle. Zweieinhalb Jahre später ist ein Greiferschützenwebautomat entwickelt – der Erfolg wird in der TV-Sendung „Sehen, denken, urteilen“ gefeiert. Auch abseits solcher Kampagnen sind Filme über die Textilindustrie von der Maschinenfertigung geprägt. Arbeiterinnen kontrollieren und programmieren, nähen nicht mehr von Hand. In „Präsent“ über das Textilkombinat Cottbus üben sie sich gar als Mannequins. Mode aus Kunstfasern wird zum zeitgemäßen Hit erklärt.
Das 1945 zu 88 Prozent zerstörte „deutsche Manchester“ Forst zeigt auch noch zur 700-Jahrfeier Narben des Krieges (Filmbeitrag „700 jährige Stadt Forst“), später schaffen Verstaatlichungen und Zentralisierungen völlig neue Strukturen in der Textilbranche. Die Re-Privatisierung ab 1990 verläuft dabei nicht ohne Tücken, wie ein längerer Prisma-Fernsehbeitrag mit dem damaligen Wirtschaftsminister Dr. Pohl aufdeckt.
Diese und weitere Filme sind am 9. September 2017 um 17.30 Uhr im Museum in der Sorauer Straße zu sehen. Karten zum Preis von 5 Euro können ab sofort im Brandenburgischen Textilmuseum Forst (Lausitz) erworben werden.
pm/red