Das Mittelalterfest von Dissen hat zwar eine langjährige Tradition, doch suchen die Organisatoren vom Förderverein stets nach neuen Facetten. Einige von ihnen sind nicht nur im deutschen Raum bei derartigen Veranstaltungen stets unterwegs ist, um neue Darsteller für das Dissener Fest zu finden. “Was ja nicht so sehr schwer ist, denn am Rande des Spreewaldes gelegen, ist bei Vielen die Neugier auf unsere Gegend riesengroß. So waren es nunmehr bei unserem 1.Fest immerhin schon 120 Darsteller aller Facetten, die sich unseren Gästen vorgestellt haben”, so Kornelius Kusch, einer wichtigen Helfer am Rande.
So zeigte sich das Feld der Darsteller den 1600 Besuchern, die bei bestem Wetter auf das Gelände hinter der Dissener Kirche strömten, bestens sortiert. Neben den aufregenden Kämpfen der Wikinger und slawischen Krieger waren es die vielen Zelte mit ihren “Bewohnern”, die Einblick gaben in das Leben vor rund 1000 Jahren. Bunte Glasperlen wurden vor den Augen der Gäste gefertigt, es konnten Töpferarbeiten bewundert werden, auch ließen manch Arbeiten an den gewebten Gewändern der Mitwirkenden die Leute staunen.
Besonders beliebt beim jüngeren Publikum waren freilich die Programme des Kiepenkaspers. Der aus Niedersachsen angereiste Uwe Spillmann verstand es, die Kinder mit seinen selbst erdachten, sehr heimatverbundenen Märchen völlig in seinen Bann zu ziehen. Um später festzustellen, dass auch sein zweiter Besuch in Dissen seinen Zweck absolut erfüllt hat, weil hier doch alles sehr persönlich, gediegen und unaufgeregt daher kommt.
Dissens Bürgermeister Fred Kaiser stellte zufrieden fest, dass es wohl doch eine gute Idee war, vor 31 Jahren ganz klein mit einem ähnlichen Fest zu beginnen: “Damals war ja in unserem Heimatmuseum alles in Miniaturform zu bestaunen, heute zählen wir unsere Gäste in Hunderterschritten, weil wir einen derart engagierten Förderverein zur Stelle haben, der für das Thema brennt. Und besonders auffällig ist eben, dass das Ganze so authentisch, ehrlich und ungekünstelt herüber kommt. Von der Kleidung der Darsteller bis zu den Trinkbechern aus der alten Zeit bis hin zu den Feuerstellen vor den Zelten, alles ist unglaublich echt. Das ist wohl auch die Faszination unserer Veranstaltung!”