Trotz frischer Temperaturen zog es wieder tausende Besucher am Pfingstwochenende zur Spreewälder Sagennacht nach Burg. Am Freitag, Samstag und Sonntagabend konnten sich die Zuschauer wieder in die Welt der sorbisch/wendischen Sagen entführen lassen und der Geschichte um den Serbski Kral (Prebislaw), dem Wendenkönig lauschen.
Wer die Trilogie um den Wendenkönig bereits im letztes Jahr verfolgt hat, wusste, die Geschichte unter dem Titel „die List“ setzt genau dort an, wo sie im letzten Jahr aufhörte. Wer 2015 nicht dabei sein konnte erhielt von den beiden lustigen Lutkis Jolka und Jorko erst einmal eine kleine Zusammenfassung. Diese können Sie gern auch in unserem Artikel von vorigem Jahr nachlesen.
Noch immer auf der Suche nach der Krone, begeben sich die beiden Lutkis wieder in die Vergangenheit zurück. Lina und Serbski Kral leben zurückgezogen im Spreewald und erhalten die Chance die Limasburg zurück zu erobern. Prebislaw gewinnt mit seinem Gefolge die Schlacht und erhält so seine Burg zurück. Währenddessen verrät Wuz (Sohn der Schlangenkönigin) dem Wassermann ein Geheimnis. Er hat die Krone vom Wendenkönig im Wald gefunden. Mit der Macht der Krone verlangt er von seiner Mutter die die Würde eines Schlangenkönigs. Um das Verhältnis im Spreewald nicht noch weiter zu spalten, währt die Schlangenkönigin ihrem Sohn diese Ehre.
Im Siegestaumel über die Eroberung der Limasburg verrät Lina ihrem Prebislaw, dass das Kind, welches sie unter ihrem Herzen trägt, wahrscheinlich nicht von ihm sei. Prebislaw flieht aus der Burg zu seiner „Noch-Ehefrau“ Woda, der Tochter des Wassermanns. Dies missfällt dem neu gekrönten Schlangenkönig, schließlich wurde Woda einst ihm versprochen und seine Liebe zu ihr ist immernoch unerwidert. Als olka und Jorko die Krone des Serbski Kral aus dem Gemach des Schlangenkönog entwenden wollen, werden sie erwischt und von ihm gefangen genommen. Warum sich die Schlangenkönigin mit Mara, der Göttin der Liebe verbündet und ober der Wendenkönig seine Krone jemals wiederbekommt, werden die Zuschauer wohl erst im nächsten Jahr erfahren.
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Fotos: Ronny Schröter
Das Sorbische Nationalensemble hat erneut bewiesen, dass sie die Umsetzung der sorbischen Sagen unter der Kulisse des Burger Bismarkturms sehr wohl beherrschen. Mit Tanz, Gesang und zauberhaften Kostümen wussten Sie die Geschichte umzusetzen. Einzig die Dialoge waren etwas abgeebbt, was jedoch der Handlung und der einzigartigen Atmosphäre keinen Abbruch tat. Im Vergleich zum vorigen Jahr, ließ sich der Handlung dieses Mal sehr gut folgen und auch die Darsteller wurden ihren Rollen gerecht. Für jeden Open-Air-Liebhaber war ist es ein wundervoller Abend, der nur noch von wärmeren Temperaturen übertroffen werden konnte. Ebenfalls eine Steigerung gab es beim großen Abschlussfeuerwerk.