Bei einer Standortsuche für eine neue Schule wird es immer regionale Befindlichkeiten geben. Aus diesem Grunde hat die Kreisverwaltung folgerichtig eine Standortanalyse angefertigt, um regionale Befindlichkeiten nahezu auszuschalten.
Mit der Standortentscheidung, die Gesamtschule in Kolkwitz zu errichten, wurde eine Entscheidung gegen die fachlichen Ergebnisse der Standortanalyse der Kreisverwaltung sowie der Zuarbeit des Planungsbüros FLD getroffen. Zu den Fakten:
Cottbus/Makarenkostraße | Kolkwitz V. 1b | |
Platzierung der Standortanalyse | 1 | 5 |
Gesamtkosten | 20,5 Mio. Euro | 23,0 Mio. Euro |
Davon Eigenmittel des Kreises | 8,35 Mio. Euro | 16,7 Mio. Euro |
Zusätzlich höhere Kreisumlage 2019 | 45,35% | 46,16% |
Zeitplan der Umsetzung | 1/2022 | 1/2023 |
Aus dieser verkürzten Übersicht ist unschwer zu erkennen, dass der Standort Cottbus/Makarenkostraße als eindeutiger Favorit hervorgeht. Trotzdem hat Herr Landrat Harald Altekrüger den Standort Kolkwitz Variante 1b im Kreistag vorgeschlagen. Begründet wurde dieser mit der Stärkung der ländlichen Region und dem Hinweis, dass wir von Cottbus keine Baugenehmigung für den Standort Cottbus/Makarenkostraße bekommen.
Zwei Jahre haben der Landrat und der Oberbürgermeister von Cottbus gegen die Kreisgebietsreform gearbeitet und immer wieder darauf verwiesen, dass die interkommunale Zusammenarbeit mit Cottbus verstärkt werden muss.
Jetzt hatten beide Akteure mal die Chance Nägel mit Köpfen zu machen, aber leider ist das eine Fehlanzeige. Weil sie sich nicht einig sind wird der einfache Weg gegangen und die Kreisumlage im Jahr 2019 zusätzlich erhöht, um die weitaus teurere Variante Kolkwitz 1b zu finanzieren.
Wozu werden dann Analysen wochenlang erarbeitet, externer Sachverstand teuer bezahlt und die Kommunen wieder zur Kasse gebeten?
Außerdem sei darauf hingewiesen, dass die anwesenden Spremberger CDU Kreistagsabgeordneten der teureren Variante mit der zusätzlichen Erhöhung der Kreisumlage zugestimmt haben, trotzdem sie in der Stadtverordnetenversammlung in Spremberg immer wieder betonen sich für eine Senkung der Kreisumlage einzusetzen.
Winnetou würde sagen, hier wird mit gespaltener Zunge gesprochen.
Klaus Grüneberg aus Spremberg
Foto: Symbolbild; Manfred Jahreis, www.pixelio.de