Das Theater neue Bühne Senftenberg hat wie immer in der laufenden Spielzeit ein gesellschaftlich relevantes Stück auf die Bühne gebracht. Am 19. Januar erlebten kleine und große Zuschauer die Premiere des Stücks „Das Mädchen von Weither“.
Das war auch die deutschsprachige Erstaufführung, der Bühnenfassung von Emma Broström des schwedischen Kinderbuchs von Anika Thor und Maria Jönsson. Regisseur Alexander Flache hat die Geschichte sensibel und rasant inszeniert, Trauriges und Komisches liegen eng beieinander. Die Kinder denken und fühlen mit. Auch die Herzen der Erwachsenen werden angerührt. Auch die Kostüme und die Bühne der Ausstattern Nora Maria Bräuer sind genial. All das was in der Geschichte drin steckt kann schon beim Blick auf die Bühne erahnen. Es ist Winter frierendes Mädchen (Lysann Schläfke,kindlich naiv, Liebe suchend) mit einer roten Pudelmütze irrt durch den Wald und sieht ein Haus und klopft an. Aber die Graue (Sybille Böversen, eine Charakterstudie), die schon immer allein lebt will keinen Besuch. Nach einem komödiantischen Verwirrspiel lässt sie das Mädchen doch ein. Heiter geht es weiter. Es ist äußerst komisch, wie sich beiden kennenlernen. Das Mädchen spricht nicht die Sprache der Alten und wiederholt alle wie ein Papagei. Aber sie lernt. Auch die Graue muss lernen. Kinder trinken keinen Kaffee, sondern Milch. Irgendwie kommen sich beiden näher und das Mädchen darf über Nacht bleiben. Der Streit über den richtigen Schlafplatz ist wieder komisch. In der Nacht wird in Traumsequenzen und einem Schattenspiel wird die tragische Geschichte des Mädchens von seiner Vertreibung aus der Heimat, der Flucht über das Meer und seinem Ankommen im Haus im Wald erzählt. Am Morgen schickt die Graue das Mädchen fort. Dann irrt sie einsam und verlassen durch das Haus und hat Sehnsucht nach dem Mädchen von Weither und holt es zurück. Das Mädchen nun eine Heimat und die Graue hat endlich eine Familie. Die Liebe ist die größte Macht der Welt. Das Premierenpublikum, zu dem auch die Autorin Anika Thor gehörte, war begeistert. Neben vielen Vorstellungen für Schulen und in Schulen gibt es folgende Familienvorstellungen:
Sonntag 21.1. 15.00 , Sonntag 18.2. 16.00 und Sonntag 11.3. 15.00
Informationen und Karten unter www.theater-senftenberg.de
Foto: Steffen Rasche