Das Museum Schloss und Festung Senftenberg zeigt den Wandel der Lausitz aus dem Blickwinkel internationaler Fotografen
Die Narben und Neuanfänge einer Bergbaulandschaft im Umbruch und die rasanten Veränderungen von der Energielandschaft zum Erholungsgebiet bekommen durch die Linse des Fotografen gesehen eine besondere Faszination und Klarheit. Am Freitag, 22. April wird die Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung, Kathrin Schneider, die aktuelle Fotoausstellung „Bergbaufolgelandschaften – Lausitz im Wandel“ im Museum Schloss und Festung Senftenberg eröffnen. Bis zum 11. September sind 80 Fotografien von über 20 internationalen Fotografen im Schloss zu sehen, die tief in die Seele einer Landschaft im Umbruch eingetaucht sind. Im Senftenberger Museum des Landkreises Oberspreewald-Lausitz ergänzen sich die Fotografien mit dem historischen Blick auf die Region, wo rund um das Besucherbergwerk im Schloss die Geschichte von den Anfängen des Bergbaus in der Lausitz, über die Industrialisierung in den Tagebauen und über verschwundene Orte bis in die Gegenwart erzählt wird. Das Museum zeigt die Wanderausstellung in Kooperation mit dem IBA Studierhaus Großräschen und Kulturland Brandenburg.
Von 2000 bis 2010 fand die Internationale Bauausstellung (IBA) Fürst-Pückler-Land in der Lausitz statt. Fotografen aus Frankreich, Italien, Polen, Slowakei, Tschechien und Deutschland waren 2001, 2006 und 2012 eingeladen, in den „Brennweite“ Fotoworkshops, den Wandel in der Landschaft dokumentarisch festzuhalten und diesen spektakulären Veränderungsprozess künstlerisch zu interpretieren. Eine Auswahl ihrer Arbeiten ist nun in Senftenberg zu sehen. Eindrucksvoll illustrieren die Bilder die verschiedenen Phasen von der Abwicklung geschlossener Braunkohlentagebaue über deren spontane Renaturierung bis hin zu ihrer planmäßigen Sanierung. Dabei entstehen vollkommen neue, vom Menschen geschaffene Landschaften. Mit ihrem scharfen Blick rücken die Fotografen oftmals ein leicht übersehenes Detail in den Vordergrund ihrer Betrachtung.
Daneben sind die Arbeiten des Berliner Fotografen Walter Liepe zu sehen, für den der 1999 stillgelegt Tagebau Meuro einen besonderen Zauber ausübt. Über den Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten hat er den Wandel des riesigen Tagebau-Restlochs, das seit 2007 geflutet wird, zum Großräschener See begleitet und in seiner Vielfältigkeit und tiefgreifenden Veränderung dokumentiert. Liepes Bilder strahlen seine Faszination für die bizarre Formenvielfalt und atemberaubender Schönheit der zerklüfteten Canyon-Landschaft aus.
Die Ausstellung wurde anlässlich des Kulturland-Themenjahres 2015 „gestalten. nutzen. bewahren. Landschaft im Wandel“ organisiert.
Bild: Geierswalder See
Foto: Ester Havlova
Quelle: Landkreis Oberspreewald-Lausitz