Georg Kreislers Musical für eine Schauspielerin „Heute Abend: Lola Blau“ hatte jetzt im Theater Neue Bühne Senftenberg Premiere. Im Musical wird die Geschichte der jüdischen Sängerin Lola Blau erzählt erzählt. Diese muss 1938, bevor sie ihr erstes Festengagement in Linz antreten kann, vor den Nazis flüchten und in die Schweiz emigrieren. Dort schlägt sie sich mit diversen Cabaretauftritten durch. Aber auch die Schweiz weist die Jüdin aus. Sie muss nach Amerika auswandern. In New York angekommen, wird sie zum gefeierten Showstar und macht Karriere als Sexsymbol. Als sie nach dem Krieg eines Tages einen Anruf ihrer alten Jugendliebe Leo, der lebend aus dem KZ zurückgekehrt ist, erhält, entschließt sie sich, nach Wien heimzukehren. Dort muss sie feststellen, dass die Menschen sich auch nach dem Krieg wenig verändert haben. Juden werden bedrängt und diffamiert. Das ist auch heute aktuell. Ich denke da an die Steine, die auf die Fenster der Synagoge in Cottbus geworfen wurden. Und auch Geschichten von Menschen auf der Flucht erleben wir täglich.
Inszenieret wurde das Musical in Senftenberg von Winfried Schneider. Ihm ist es gelungen eine beklemmende, satirische Revue zu schaffen. Das ist vor allem der grandiosen Schauspielerin und Sängerin Hanka Mark zu danken. Es ist Erlebnis wie sie Kreislers tiefsinnige, poetische, schwarzhumorige Texte interpretiert. Sie findet für jede Lebensstation von Lola Blau den richtigen Ton. Den richtigen Ton finden auch immer die Musiker Saessak Shin (Piano) und Mirko Warnatz (diverse Instrumente). Für jede Szene finden sie den richtigen Klang. Aus ihrem Spiel und dem Gesang der Schauspielerin entsteht ein Gesamtkunstwerk. Vervollkommnend wird das ganze noch durch die Kunst des Ausstatters Mike Hahne. Seine Kostüme sind Klasse. Die Sängerin kommt auf die Bühne und bevor sie einen Ton gesungen hat, sieht man, wo sie ist und wie es ihr geht. Neben Hanka Mark stehen auch noch Hannelore Grötsch und Mirko Warnatz auf der Bühne. Sie sind in vielen Rollen zu erleben. Sie sind Gegenspieler, Freunde, Bahnhofsvorsteher, Theaterdirektoren, Typen aus unserer Zeit u.u… Durch ihr Spiel kann man die jeweilige Situation von Lola Blau besser erkennen.
Diese Inszenierung muss man gesehen haben. Gelegenheit dazu ist am 15. Januar sowie am 21. und 26. Februar.
Foto: Steffen Rasche
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