Manuel Soubeyrand ist mit seiner Inszenierung des Stücks der englischen Autoren Adam Long, Daniel Singer und Jess Winfield „Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ etwas Einzigartiges gelungen. Geist, Verstand und Lachmuskeln werden beansprucht und in Schwingungen versetzt. Das ist auch Verdienst der großartigen Schauspieler Tom Bartels, Simon Elias und Roland Kurzweg. Sie bringen das Tragische und das Komische der Shakespearefiguren voll zur Geltung. Ausstatter Mike Hahne hat dazu ein die Fantasie anregendes Bühnenbild geschaffen. Man glaubt in einen Theater der Zeit Shakespeare zu kommen. Auch seine Kostüme sind wunderbar. Sie beflügeln die Spielfreude der Schauspieler. Rasante Wechsel sind möglich. So sind sie bald Mann, bald Frau, mal tot, mal lebendig, mal ernsthafter Wissenschaftler, mal Clown. Einfach köstlich. Aber gelingt es sämtliche Werke auf die Bühne zu bringen. Der Theaterfreund kann nur ja sagen. Alles Wesentliche aus den Stücken des Meisters wird mit Witz und Ironie dargestellt. Man kann über Romeo und Julia genauso lachen, wie über Othello und Hamlet oder die Könige die Shakespeares Dramen bevölkern. Sämtliche Werke sind für die Schauspieler doch ein Bisschen viel. Deshalb müssen die Zuschauer mit ran. So muss zum Beispiel eine Besucherin so kreischen, wie wahnsinnige Ophelia aus Hamlet und das Publikum ruft mit Fistelstimme:“ Kann sein, kann nicht sein.“ Das ist ein großer Spaß für alle. Aber es gibt noch mehr Spaß. Denn es werden auch Bezüge zur Gegenwart und sogar zur Geschichte des Senftenberger Theaters hergestellt. Die Schauspieler kochen, wie einst Sewan Latchinian auf der Bühne. Aus welchen Theaterfiguren ein Ragout gemixt wird soll hier nicht verraten werden. Auch Köpfe rollen und dann wird mit denen Fußball gespielt. Soll das eine Anspielung auf Energie Cottbus sein. Auch Rock und Popp wird genutzt, um Shakespeares Geschichten heiter darzustellen. Es ist ein Theaterabend bei dem jeder Theaterfreund, egal ob jung, ob alt, auf seine Kosten kommt. Bei der Premiere haben die Zuschauer gejubelt.
Die nächsten Vorstellungen: 18. April und 22.Mai in Senftenberg und am 26.Mai in Lübbenau immer um 19.30. Weitere Informationen und Karten unter www.theater-senftenberg.de
Foto:Steffen Rasche