Lübbenauer Spreewald-Museum lädt zu einer Reise durch deutsch-deutsche Spielzeugwelten
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Sputnik & Apollo, Formo & Lego, Sandmann & Micky Maus – in diesem Sommer begibt sich das Lübbenauer Spreewald-Museum auf die Spur deutsch-deutscher Spielzeugwelten. Vom filigranen Puppenhaus bis zum Volkspolizei-Tretauto, von der Mondrakete bis zur „Ost-Barbie“ machen hunderte Ausstellungsstücke bis zum 04. September die Spiel- und Konsumwelten beiderseits des Eisernen Vorhangs erlebbar. Einen besonderen Einblick darauf, welchen Einfluss Politik, Gesellschaft und Wirtschaft auf das „Kind-sein“ in Ost und West und auf die Angebote in den Spielwarenläden hatten, gibt Museumpädagoge Dirk Ehrhardt bei der Führung durch die Ausstellung. Unter dem Motto „ Mehr als Kinderkram“ stellt er am Mittwoch, 13. April um 17 Uhr spannende Geschichten hinter den Spielwaren in Ost und West vor. Dabei dürfen die Gäste nicht nur zuhören, sondern sollen ausdrücklich mitspielen, ausprobieren, Lieblingsspielzeug wiederentdecken und kuriosen „Kinderkram“ neu kennen lernen.
Das Museum des Landkreises Oberspreewald-Lausitz bietet die öffentliche Führung während der Laufzeit der Ausstellung 14-tägig mittwochs, um 17 Uhr an. Gruppen können darüber hinaus individuelle Termine direkt unter Tel: 03542-2472 vereinbaren. Auch für Kindergärten und Schulklassen hat das Museum eigene Programme entwickelt. Nach einer Kinderführung durch die Ausstellung, stehen 3 Aktiv-Angebote für verschiedene Altersstufen zur Auswahl: Märchenerzählen zu Bildern aus dem Lichtbildprojektor „Pouva Magica“ (ab 5 Jahren), eine Reise durch die Welt von Schnatterinchen, Moppi und Co beim Riesen-Sandmannspiel (ab 5 Jahren) oder das Basteln von frechen Sockenpuppen (6 bis 10 Jahre).
Die Ausstellung im Detail
Vom Kaufmannsladen bis zum Puppenhaus lädt die Ausstellung dazu ein, die originalen Spielzeuge aus Ost und West direkt zu vergleichen. Die Ausstellungsstücke, die aus der privaten Sammlung des nordrhein-westfälischen Wirtschaftswundermuseums stammen, zeigen die Entwicklung der Spielzeugindustrie von den 1950er bis in die 1980er Jahre. Technik, Zeitgeschmack, aber vor allem auch die politische Lage beeinflusste Design und Inhalt der Spielzeuge. Lassen Reisespiele aus der DDR noch Mitte der 50er Jahre Osten und Westen als ein gemeinsames Deutschland entdecken, so zeigen die Spielbretter in späteren Jahren nur noch tatsächlich erreichbare Ziele. Das Gegenstück aus der BRD führt die Spielenden dagegen rund um den Globus.
Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung ist der Weltraum, den die Spielzeugwelt im Osten Deutschlands ab den 1960er Jahren eroberte. Die Sputnik-Euphorie und der Stolz auf die anfänglich überlegene Weltraumtechnik der Sowjetunion wirkten sich auf Spielzeuge aller Art aus. Mit der Mondlandung hielt etwas verzögert die Weltraumbegeisterung auch in den Kinderzimmern im Westteil der Republik Einzug.
Beiderseits des Eisernen Vorhangs wurden Spielzeuge kopiert und nachgebaut, angepasst und umgetauft. Vom privaten „Ostpaket“ mit erzgebirgischem Holzspielzeug für den Westen über die Barbie-Puppe bis zum Puppenhaus aus Ostproduktion, das sich im westlichen Kaufhauskatalog wieder findet, zeigen die Spielwaren Unterschiede und auch viele Verbindungen in der Spielzeugwelt der beiden deutschen Republiken.
Termine:
Sonderausstellung: Sandmann trifft Micky Maus – deutsch-deutsche Spielzeugwelten, 22.03. bis 04.09.2016
Termine öffentliche Führung: 14-tägig, mittwochs, 17 bis 18 Uhr, April: 13.04., 27.04.; Mai: 11.05., 25.05.; Juni: 08.06., 22.06., ; Juli: 06.07., 20.07.; August: 03.08., 17.08., 31.08.
Kontakt:
Spreewald-Museum Lübbenau, Topfmarkt 12, 03222 Lübbenau
Tel: 03542-2472
E-Mail: [email protected],
Internet: www.museums-entdecker.de
facebook/museumsentdecker
Öffnungszeiten:
Di bis So 10 bis 18 Uhr, feiertags geöffnet
Foto: Museum OSL.
Quelle: Landkreis Oberspreewald-Lausitz