Vor wenigen Tagen lasen wir Niederlausitzer Wandergurken in der Zeitung, dass sich die Gemeinde Luckaitztal im Naturpark Niederlausitzer Landrücken um die Ausrichtung des Brandenburger Dorf- und Erntefestes 2012 bewerben wird. Spontan haben wir uns gesagt, „da müssen wir doch gleich mal oder wieder mal zum Gucken hin…“. Und was ist da besser geeignet, als der in diesem Jahr aus der Taufe gehobene Heedekornweg kreuz und quer durch die Gemeinde, dabei immer die Frage im Hinterkopf: „Worin besteht zum Zweck des Guckens der Unterschied zwischen (Rad)-Fahren und Wandern?“ Antwort: „(Rad)-Fahren ist mehr aber weniger – Wandern ist weniger aber mehr!“.
Getreu diesem Motto laden wir Wandergurken gemeinsam mit Familie Gaumer vom gleichnamigen Gasthaus in Weißag alle interessierten Wandergäste aus Nah und Fern ein, uns am Sonntag, dem 7. August 2011, auf dem Heedekornweg zu begleiten, wenn wir ein Jahr vor dem Brandenburger Dorf- und Erntefest 2012 schon mal oder wieder mal gucken und stöbern wollen…
Was ist nun eigentlich der Heedekornweg? Heedekorn ist im Niederlausitzer Volksmund bzw. in der Niederlausitz’schen Mundart die Bezeichnung für Buchweizen. Dieses Knöterichgewächs, ursprünglich in Zentral- und Ostasien beheimatet und seit dem Mittelalter auch als Nutzpflanze in Mitteleuropa zu finden, wurde seitdem in der Niederlausitz besonders auch zwischen dem nördlichen und südlichen Höhenzug des Niederlausitzer Landrückens angebaut. Hier war der Boden so karg, dass nicht viel Anderes wuchs. Obwohl diese Gegend als Endmoränengebiet eigentlich steinreich war, lebten die Leute einfach und oft in Armut, weil der Boden nicht viel her gab und weil zudem die Orte als Küchendörfer umliegender Herrschaften bis in den Krummschen Spreekreis ausgebeutet wurden. Buchweizen war vielfach Ersatz für Getreide, deshalb wohl auch die Zusatzbezeichnung „Weizen“. Buchweizen klingt ja auch viel besser als wie „Buchknöterich“… Zudem war Buchweizen vielseitig verwendbar. Geschält und zu Grütze grob gemahlen verwendete man die kleinen, wie (Buch)eckern aussehenden Samenkörner, z.B. als Füllmasse in Blutwurst bzw. Grützwurst. Sicherlich ist so auch der Name Fülling (Filling) für lose Grützwurst entstanden. Buchweizentracht war und ist nach wie vor sehr gutes Bienenfutter. Für unseren heutigen Geschmack ist reiner Buchweizen-honig zwar gewöhnungsbedürftig aber sehr gesund… Feiner zu Mehl vermahlener Buchweizen wurde und wird zusammen mit Mehl aus Getreide zu schmackhaften Buchweizenplinsen verbacken. Früher ein „Armeleute-Essen“ – heute eine Delikatesse…
Die ausführliche Präsentation der Wanderung finden Sie in der unten angehängten PDF zum Downloaden als “Ganz herzliche Einladung für den 7.8.2011”.
Hinweise in eigener Sache:
1. Wie aus dem Veranstaltungstipp ersichtlich, mussten wir aus organisatorischen Gründen die für den 13.8.2011 geplante Wanderung auf den 7.8.2011 vorverlegen. Dafür findet die für den 7.8.2011 geplante Wanderung erst am am 13.8.2011 statt.
2. Die für den 30.7.2011 geplante Wanderung im Kirnitzschtal musste aufgrund einer Unwetterwarnung mit Starkregen und Hochwassergefahr kurzfristig abgesagt werden. Diese Wanderung wird nun am Mittwoch, den 3.8.2011, nachgeholt. Sehen Sie dazu bitte noch einmal unsere Veranstaltungs-präsentation hier bei niederlausitz-aktuell.de/Veranstaltungen.
Gerd Laeser
Gästeführer Niederlausitz
Lübbenau/Spreewald
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