Wie ein Lauffeuer verbreitete sich Anfang Oktober die Nachricht, dass das Projekt Glasfaserstadt Lauchhammer beim European Broadband Awards 2017 ins Finale gekommen ist. Die European Broadband Awards ist ein jährliches Ereignis, in dem die Europäische Kommission herausragende Breitband-Projekte in Europa anerkennt. Sie unterstreicht die erfolgreiche Errichtung von Breitband-Infrastrukturen durch diese Auszeichnungen. Die Stadt Lauchhammer hatte gemeinsam mit der ortsansässigen Firma LKG Lausitzer Kabelbetriebsgesellschaft mbH das Projekt „Lauchhammer auf dem Weg zur Glasfaserstadt“ eingereicht. Insgesamt hatten sich 49 Projekte aus 20 Ländern beworben.
Die aus fünf europäischen Experten bestehende Jury hat die Projekte nun bewertet und 15 herausragende Beispiele für die Markteinführung von Breitbandtechnologien und -zugängen ausgewählt. Nur zwei deutsche Unternehmen hatten es in die Nominierung geschafft, davon die LKG aus Lauchhammer in der Kategorie „Territorialer Zusammenhalt in ländlichen und abgelegenen Gebieten“. Als einer der ersten Orte im ländlichen Bereich Brandenburgs ist in Grünewalde bereits 2014 ein hochmodernes Glasfasernetz in Betrieb genommen worden.
In einem in Brandenburg wohl einzigartigen Musterprojekt errichtet das innovative mittelständische Unternehmen LKG Lausitzer Kabelbetriebsgesellschaft mbH aus Lauchhammer in Zusammenarbeit mit der Stadt, der Mitteldeutschen Netzgesellschaft Strom mbH und weiteren Partnern in Grünewalde ein FttH-Hochgeschwindigkeitsnetz und überbietet damit erheblich die Vorgaben der Bundesregierung und der EU zur Breitbandversorgung. Im Jahr 2016 wurden die ländlichen Ortsteile Kleinleipisch und Kostebrau an das Glasfasernetz angeschlossen. So sind mittlerweile nicht nur Glasfasertrassen quer durch das gesamte Stadtgebiet verlegt worden, um bis zu 200 Mbit/s anbieten zu können. In allen Stadt- und Ortsteilen Lauchhammers wurden und werden durch die Techniker der LKG Glasfasern bis direkt ins Haus der Kunden verlegt.
Aber nicht nur Haushalte profitieren von dem konsequenten Ausbau des Glasfasernetzes durch die LKG. In allen Industriegebieten der Stadt werden mittlerweile Internetanschlüsse mit bis zu 10 Gbit/s angeboten. „Wir sind stolz, dass unsere Aktivitäten, die wirklich nicht immer leicht waren, sogar in Brüssel wahrgenommen werden“, so Bürgermeister Roland Pohlenz. „Der Bandbreitenbedarf wird in den nächsten Jahren rasant steigen. Wer heute nicht die passenden Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen im Auge hat, ignoriert den Wandel zu einer digitalen Gesellschaft“, so das Stadtoberhaupt weiter. Stolz blickt Bernd Nitzschner, Geschäftsführer der LKG, auf das Erreichte zurück. „Wir konnten kaum glauben, dass wir zu den 15 Finalisten für die European Broadband Awards 2017 gehören. Mit diesem Projekt nehmen wir nicht nur eine Vorreiterrolle im Land Brandenburg ein, sondern leisten einen großen Beitrag für die zukunftsfähige Gestaltung unserer Stadt“, so Bernd Nitzschner.
Die Sieger in den einzelnen Kategorien werden am 20. November in einer Award Ceremony in Brüssel gekürt. Die Preise werden persönlich durch die Kommissarin für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft Mariya Gabriel überreicht. Eingeladen zur Preisverleihungszeremonie sind neben dem Bürgermeister Roland Pohlenz auch die Geschäftsführung und die Gesellschafter der LKG Lausitzer Kabelbetriebsgesellschaft mbH.
pm/red
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