“Darüber könnte ich ein Buch schreiben, dass glaubt mir sonst keiner… was ich alles erlebt habe.” Dann schreibe doch eines. Schreibe dein Buch. “Wie? Mein eigenes Buch?! Neee… das soll jemand für mich schreiben!” Dein Buch?! “Na ich kann das ja nicht… das schreiben.” Hast du es schon mal versucht? “Nö.” Warum “Nö”?
“Na na na… wie soll ich denn das machen?!” Mit Zettel, Stift und deinen eigenen Worten “Kann ich ja gleich meinen eigenen Film drehen… ” Nun, ja kannste auch und wer schreibt das Drehbuch?! …”Dieser Dialog beruht auf einer wahren Begebenheit, deren Handlungen und Inhalte sind definitiv nicht frei erfunden”
Damals nannten wir es Tagebuch und Heute, 2018 – nennen wir es Journaling.
Ein Beispiel… Vor langer Zeit plagte mich böser Liebeskummer, in meiner Not, fasste ich den grandiosen Entschluss, ihm all meinen Seelenschmerz in den Briefkasten zu werfen. Ich nahm also Stift & ca. 100 Blatt Papier in die Hand und formulierte eine nicht jugendfreie Anrede. Danach folgte ein “leidenschaftlicher” Schreibflow… Und so schrieb und heulte und knüllte und schrieb und heulte und knüllte und schrieb usw. Schon nach wenigen Minuten, bemerkte ich, wie es mir leichter wurde in der Herzgegend. Auch der Knoten aus meinem Hals schien sich so langsam zu lösen und ich bekam endlich wieder Luft zum munter dahin fluchen… So schrieb ich also weiter, ganz ohne zu heulen und auch weitere Knüll Anfälle (Papier knüllen & in der Gegend rum werfen) blieben aus. Nun, nach 3h war ich endlich am Schlußteil angekommen… Habe mein “Mit freundlichen Grüßen” etwas umformuliert (privat) Und dachte mir so… gut war’s! (Hatte er in der ganzen Zeit nicht gehört) Wie man bereits erlesen kann, kam mit dem schriftlichen auskotzen auch die gute Laune und Zuversicht zurück. Ich habe diesen Brief nie abgeschickt. Er ist sicher verwahrt… die Amsel hat ihn an sich genommen und unterm Lavendel vergraben (Insider). Jetzt mal wieder sachlicher… Was hat dieses schreiben nun eigentlich bewirkt…
Eine Auseinandersetzung
Reflektion
Stressabbau
Gefühlablassventil
Verarbeitung des Mentalfurzes
Mal abgesehen von unseren ‘Lebensdramen”, verhilft diese nennen wir es “moderne Art Tagebuch zu führen” zu mehr Zufriedenheit, Ausgeglichenheit und Glück im Alltag. Ein Selbststudium sozusagen.
Hier eine Anleitung:
Bring es auf den Punkt Analysiere den vergangenen Tag und ziehe deine Schlüsse daraus. Was lief gut und was nicht? Woran lag’s? Was kann ich verändern? Was lief Heute besonders rund? Was hat mir gefallen?
Nehme die Erkenntnisse mit in den nächsten Tag
Bewerte und urteile nicht. Schließ Frieden mit jedem Tag… denn Du hast Dein bestes gegeben und jeder neue Tag bietet Dir viele Möglichkeiten Dich weiter zu üben.
Sei dankbar über die Lektionen die Du lernen darfst. Hab Spaß, bleib individuell und schreibe mit Deinen eigenen Worten.
Eure Kolumnistin Karolin Kynast