Deutschen und polnischen Ermittlern ist ein wichtiger Schlag gegen organisierte Geldautomatensprenger gelungen. Nach intensiven Ermittlungen konnten zwei Banden ausgehoben und insgesamt bereits acht polnische Tatverdächtige festnehmen werden, die auch mehrmals in Südbrandenburg zugeschlagen haben sollen.
Zwei 35 und 41 Jahre alte Männer der einen Bande sollen gemeinsam mit weiteren Beschuldigten im Herbst 2016 insgesamt acht Geldautomaten in Forst, Fürstenwalde, Guben, Spremberg, Eisenhüttenstadt, Lübben und Luckau gesprengt haben. Die Gesamtschadenshöhe beläuft sich hier auf insgesamt rund 1,3 Millionen Euro. Die Tatverdächtigen waren als gewalttätig und bewaffnet eingestuft und wurden durch polnische Antiterroreinheiten am Montag im polnischen Gubin und Lubsko (Lebuser Land) festgenommen.
Sechs Mitglieder der zweiten Bande stehen unter Verdacht, eine Vielzahl von Geldautomaten in Polen und ganz Deutschland, darunter auch drei in Brandenburg in die Luft gejagt zu haben. Sie wurden ebenfalls Anfang der Woche in der Wojewodschaft Lebuser Land sowie der Wojewodschaft Niederschlesien festgenommen.
Die Festgenommenen werden nun nach Deutschland ausgeliefert. Hier soll ihnen der Prozess gemacht werden. Die Ermittlungen leitet die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder). Nach den anderen Beschuldigten wird international gefahndet.
Ermittlungsgruppen:
Anfang November 2017 wurde im Polizeipräsidium aus der Sonderkommission „Fläming“ heraus die Besondere Aufbauorganisation (BAO) „Geld“ zur effektiven Bekämpfung der Geldausgabeautomatensprengungen erweitert und eingerichtet. Die Ermittlungsgruppe wurde auf mehr als 20 Ermittler des Landeskriminalamtes Brandenburg aufgestockt und bearbeitet insgesamt 64 Fälle, davon 60 aus dem Land Brandenburg. Über die kriminalpolizeilichen Ermittlungen hinaus wurde eine präventive Komponente in den Einsatz integriert, welche insbesondere die Geldinstitute zur Sicherung der Geldautomaten berät.
red/pm
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