Die Lausitz ist seit jeher dafür bekannt, Sportler von internationalem Rang hervorzubringen. Das gilt insbesondere für Disziplinen wie Rudern und dem Radsport. Doch auch einige Stars in klassischen Ballsportarten haben ihre Wurzeln in der Lausitz. Rene Boese spielte in der ersten Bundesliga Handball. Eduard Geyer war nicht nur als aktiver Fußballer bei Dynamo Dresden geschätzt, sondern erarbeitete sich Anerkennung als Fußballtrainer von Energie Cottbus. Auch die beiden Eishockeyspieler Michael Bresagk und Jörg Wartenberg sind weit über die Lausitz hinaus bekannt. Nur im Basketball lässt der ganz große Name aus der Lausitz noch auf sich warten. Dabei ist die Nachwuchsarbeit bei den Cottbusser White Devils sehr professionell, das Heranwachsen eines Topstars wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit.
Boese spielte Bundesliga
René Boese spielte in der Jugend bei LHC Cottbus und verließ 2004 den Verein, um einen weiteren Schritt in seiner Handballkarriere zu machen. Bei Eintracht Hildesheim reifte Boese endgültig zum gestandenen Handballspieler. Folgerichtig feierte er 2007 mit Hildesheim den Aufstieg in die erste Bundesliga. Während Hildesheim nach nur einem Jahr wieder in die 2. Liga musste, blieb Boese erstklassig und lief in den nächsten beiden Jahren für die Füchse Berlin auf. Der ehemalige Junioren-Europameister wechselte anschließend nach Leipzig in die zweite Bundesliga. 2015 wechselte er zum HC Elbflorenz aus Dresden und zeigte einmal mehr, dass er ein Spezialist für Aufstiege ist. Mit den Sachsen stieg er in die zweite Liga auf. Boese ist dort als Stammspieler gesetzt, muss aber zur Zeit aufgrund einer Rippenverletzung pausieren.
Der große „Ede“ Geyer
Ein weiteres Beispiel für Lausitzer Erfolg im Profigeschäft ist die Karriere von Eduard „Ede“ Geyer. Denn nachdem er als Aktiver für Dynamo Dresden erfolgreich war, führte ihn seine Trainerkarriere 1994 zu Energie Cottbus. Unvergessen die Serie von 57 Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage, die Geyer in der Saison 1996/1997 erreichte. Damit gelang der Aufstieg in die 2. Liga. Es dauerte nur drei weitere Jahre, ehe Cottbus sensationell die erste Liga erreichte: Ausschlaggebend war seinerzeit ein 2:0 Erfolg über den 1. FC Köln. Der Club war finanziell bei weitem nicht so gut situiert wie die meisten Konkurrenten. Doch mit einigen unbekannten Spielern aus Osteuropa gelang Eduard Geyer das Wunder. Immerhin zwei Jahre konnte sich Geyer mit den Cottbussern in der 1. Bundesliga halten, bevor es zurück in Liga zwei ging. 2004 endete die Amtszeit von Geyer bei den Cottbussern. Nach dem Abstieg aus der dritten Liga spielt Energie aktuell in der Regionalliga Nordost. Trotz des Abstiegs ist die Begeisterung für den Verein in Cottbus ungebrochen und die Fanartikel von Energie erfreuen sich großer Nachfrage. Für zusätzliche Hoffnung sorgte zudem die Tatsache, dass die Lausitzer in der Regionalliga sogleich einen Rekordstart hinlegten.
Die teuflische Talentschmiede
Doch während die Lausitz hand- und fußballtechnisch ganz oben mit dabei war und ist, fehlt bis jetzt noch der ganz große Basketballstar. Die besten Vorraussetzungen dafür erfüllen allerdings die Cottbusser White Devils, die aktuell in der 2. Regionalliga spielen. Die erste Mannschaft der Herren schaffte dort zuletzt zu Saisonbeginn gleich einen souveränen Sieg.Noch stolzer als auf die Erfolge der Herren ist man allerdings auf die Jugendarbeit. Ganze acht Nachwuchsmannschaften sind für die Punkterunde gemeldet. Philosophie des Vereins ist es, mit guter Nachwuchsarbeit das Fundament für den eigenen Erfolg zu legen. Bestes Beispiel für die starke Jugendarbeit ist der Titelgewinn der brandenburgischen U19 bei der Landesmeisterschaft. Durch diese Strategie wird es mittelfristig möglicherweise einmal einen Bundesligaverein aus der Lausitz geben. Denn derzeit müssen die Bewohner der Region noch nach Berlin fahren, um Basketball auf Bundesliganiveau zu erleben. Dort bekommen sie zurzeit allerdings einiges geboten: ALBA Berlin steht in der Tabelle ganz oben, der Hauptstadtclub hat Stand 15. Oktober eine Quote von 15.00 auf den Gewinn der Meisterschaft. Solche Perspektiven würden sich die Lausitzer auch für ihren Heimclub wünschen.
Eishockeyspieler machen es vor
Zwei weitere Beispiele für erfolgreiche Sportler aus der Lausitz sind die Eishockeyspieler Michael Bresagk und Jörg Wartenberg. Der gebürtige Cottbusser Bresagk spielte von 1992 bis 1997 bei EV Landshut in der 1. Bundesliga. Nach einem Gastspiel in Brest war er von 1997 bis zu seinem Karriereende 2014 in der DEL für die Frankfurt Lions aufs Eis gegangen. 2004 wurde er mit den Lions Deutscher Meister. Den Sprung in die oberste deutsche Liga verpasste Jörg Wartenberg dagegen knapp. Allerdings spielte er mehrere Jahre auf hohem Niveau in der 2. Bundesliga. Der 1981 in Cottbus geborene Wartenberg ist nun Kapitän bei den Saale Bulls. Nach 18 Jahren als Profi kündigte er nun sein Karriereende an.
Der Lausitzer Basketballstar wird kommen
Bei all den erfolgreichen Sportlern aus der Lausitz in Verbindung mit der guten Nachwuchsarbeit der Basketballer scheint es tatsächlich nur noch eine Frage der Zeit zu sein, ehe die Lausitz ihren ersten großen Basketballstar hervorbringt. Möglicherweise trainiert dieser schon irgendwo und schafft seinen großen Auftritt in einigen Jahren. Vielleicht kommt der nächste deutsche NBA-Profi aus der Lausitz. Die Bedingungen dafür sind jedenfalls gegeben.
Foto: pixabay