Mit der Übertragung der Eigentümeranteile ist am heutigen Freitag, 30. September, der Verkauf der deutschen Vattenfall-Braunkohlensparte an das tschechische Konsortium der Energetický a Průmyslový Holding (EPH) und PPF Investments abgeschlossen worden. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, um in den kommenden Monaten in Abstimmung mit den neuen Eigentümern die anstehenden Entscheidungen über die künftige strategische Ausrichtung des Braunkohlengeschäfts zu treffen, zu dem neben den Tagebauen Jänschwalde, Welzow-Süd, Nochten und Reichwalde sowie dem ehemaligen Tagebau Cottbus-Nord und künftigen Cottbuser Ostsee auch die Kraftwerke Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Boxberg in der Lausitz sowie ein 50-prozentiger Anteil am Kraftwerk Lippendorf in Mitteldeutschland gehören. Mit einer installierten Leistung von mehr als 8000 MW zählen die verkauften Unternehmen Vattenfall Europe Mining AG und Vattenfall Europe Generation AG zu den vier größten Energieerzeugern Deutschlands.
Mit dem vollzogenen Eigentümerwechsel wird es auch eine Veränderung an der Spitze der beiden Lausitzer Unternehmen Vattenfall Europe Mining AG und Vattenfall Europe Generation AG geben. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Verkaufs, den er über die vergangenen zwei Jahre begleitet hatte, ist Dr. Hartmuth Zeiß in den Aufsichtsrat gewechselt und hat dazu am gestrigen Tag den Vorsitz des gemeinsamen Vorstands der beiden Unternehmen auf eigenen Wunsch niedergelegt.
Der Verkauf umfasst alle Kraftwerke und Tagebaue von Vattenfall in Brandenburg und Sachsen: Die Kraftwerke Jänschwalde, Boxberg, Schwarze Pumpe sowie der 50-Prozent-Anteil am Kraftwerk Lippendorf sowie die aktiven Tagebaue Jänschwalde, Nochten, Welzow-Süd und Reichwalde. Vergangene Woche hatte die EU-Wettbewerbskommission zwei Einsprüchen eines ehemaligen Mitbieters nicht stattgegeben und den Verkauf genehmigt.
„Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, den Eigentümerwechsel nun ganz in trockene Tücher zu bekommen, und zwar mit einer soliden wirtschaftlichen Basis für unsere Lausitzer Unternehmen und guten Konditionen für unsere 8000 Mitarbeiter“, sagte Dr. Hartmuth Zeiß am Freitag. „Dieser Abschluss war mir wichtig. Er schafft eine Ausgangssituation, in der ich mit gutem Gewissen die Verantwortung für unser Braunkohlengeschäft in der Lausitz und in Mitteldeutschland an einen jüngeren Nachfolger weitergeben kann. Ich bin sicher, dass Braunkohlebergbau und Energieerzeugung unter einem neuen Namen, mit neuen Eigentümern und einem neuen Vorstandsvorsitzenden gut aufgestellt sein werden, um auch in den kommenden Jahren zu beweisen: Sie bleiben Garanten für eine sichere Energieversorgung und eine erfolgreiche Energiewende.“
Daran, dass der Verkauf erfolgreich zum Abschluss gebracht werden konnte, hätten viele einen Anteil, sagte Dr. Hartmuth Zeiß: „Ich bin dankbar, dass sich mit EPH ein Käufer gefunden hat, der an unser Geschäft und unsere Fähigkeiten glaubt. Ich bin dankbar, dass sich die Landesregierungen Brandenburgs und Sachsens und viele Entscheider in der Region als die verlässlichen Partner erwiesen haben, die man in einer solchen Zeit zwingend braucht. Ich bin dankbar für den engen Schulterschluss mit der betrieblichen Mitbestimmung und eine Zusammenarbeit, die man sich vertrauensvoller kaum vorstellen kann. Und ich bin vor allem dankbar dafür, dass unsere Mitarbeiter in dieser herausfordernden Zeit die Nerven behalten und mit großer Konsequenz weiter ihre gute Arbeit gemacht haben.“
Seine langjährigen Erfahrungen im Bergbau und der Energiewirtschaft möchte Dr. Hartmuth Zeiß auch nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen weiterhin für die Lausitzer Braunkohlenunternehmen einsetzen. Auf Bitten von EPH hat er sich bereit erklärt, künftig einen Sitz in den Aufsichtsräten der Vattenfall Europe Mining AG und Vattenfall Europe Generation zu übernehmen.
pm/red