Die Bundesregierung will exzellente Forschung zur Mikroelektronik in Deutschland mit einem Investitionsprogramm von rund 400 Millionen Euro vorantreiben. Kern des Programms ist die ‘Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland‘, in der erstmals landesweit die Forschungskapazitäten vernetzt, gebündelt und erweitert werden, um international als Mikroelektronikstandort mehr Gewicht zu erlangen. Im Rahmen des Programms werden unter anderem bundesweit 13 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen mit den modernsten Geräten und Anlagen ausgestattet, darunter auch das Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik (IHP) in Frankfurt (Oder). Mit der Förderung in Höhe von 34,2 Millionen Euro liegt das IHP gemeinsam mit dem Berliner Ferdinand-Braun-Institut an zweiter Stelle bei den im Rahmen der heutigen Vergabe geförderten Forschungseinrichtungen.
Wissenschaftsministerin Martina Münch begrüßt die heutige Entscheidung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik (IHP) in Frankfurt (Oder) mit insgesamt 34,2 Millionen Euro zu fördern. „Das ist eine eindrucksvolle Anerkennung der herausragenden wissenschaftlichen Arbeit des IHP, das in der Mikroelektronik national wie international ganz vorne mit dabei ist. Die Mikroelektronik ist nicht nur eine Schlüsseltechnologie für strategisch bedeutsame Industriebranchen wie den Maschinen- und Automobilbau – sie ist auch Voraussetzung für Industrie 4.0, intelligente Mobilität und effiziente Technik für die Energiewende. Die Förderung des IHP verdeutlicht, dass die brandenburgische Forschung Spitzenleistungen bringt, gerade auch an den Schnittstellen zur Anwendung in der Industrie. Genau diesen Standortvorteil wollen wir weiter stärken“, betont Münch. „Innovationen und Wissenstransfer sind von grundlegender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze und bilden daher auch einen Schwerpunkt der Landespolitik. Mit unserer Transfer-Offensive wollen wir die Transferaktivitäten und -strukturen, insbesondere an den Hochschulen, in den kommenden Jahren weiter entwickeln und stärken. Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie die Leibniz-Institute sind dabei wichtige Partner.“
Leibniz-Institute IHP und FBH beteiligt
Das IHP bringt sein Know-how im Bereich komplexer siliziumbasierter Hochfrequenz- und photonischer Technologien ein. Die neuen technischen Möglichkeiten des IHP werden so zukünftig Entwicklungen von neuartigen Bauelementen und leistungsfähigen Basistechnologien für hochintegrierte Schaltkreise ermöglichen, die im Rahmen der »Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland« genutzt werden. Neben der Erforschung von Integrationsmöglichkeiten neuer Materialsysteme in eine Siliziumplattform, bleibt die schnelle Überführung der Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in industrierelevante Herstellungsprozesse ein wesentliches Ziel der Kooperation. Somit können zeitnah Anwendungen im Bereich der Kommunikation, der Informationsübertragung von stetig steigenden Datenmengen oder der Sicherheitstechnik auf Basis von neusten Forschungsergebnissen ermöglicht werden.
Das FBH bringt im Rahmen der »Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland« seine Expertise bei der Entwicklung von energieeffizienten Halbleiter-Komponenten ein. Es erforscht neuartige Materialien und entwickelt die notwendigen Bauelemente für Anwendungen wie Elektromobilität, alternative Energien oder die mobile Kommunikation der Zukunft. Es entwickelt zudem neuartige Bauelemente für den Terahertz-Bereich, u.a. für die zerstörungsfreie Prüfung, und die Quantentechnologie, die künftig eine abhörsichere Datenübertragung und hochpräzise Messgeräte ermöglichen soll. Darüber hinaus baut das FBH auch seine bestehende Kooperation mit dem IHP aus, bei dem beide Institute durch heterointegrierte Schaltungen die hohen Ausgangsleistungen von Indiumphosphid mit der Komplexität der Siliziumtechnologie kombinieren.