Unbekannte Täter warfen am Sonnabendmorgen, gegen 01.15 Uhr zwei Brandsätze gegen ein Fenster einer Asylbewerberunterkunft für alleinreisende, minderjährige Flüchtlinge in der Jüterboger Innenstadt. Die Brandsätze trafen das mehrflügelige Fenster eines unbewohnten, als Abstellraum genutzten Zimmers, ohne jedoch die Doppelverglasung zu durchschlagen. Ein diensthabender Betreuer der Flüchtlingseinrichtung hatte ein Geräusch wahrgenommen und beim Nachschauen gemeinsam mit einer Kollegin die Flammen an der Außenfront der Gebäuderückseite entdeckt. Dem Personal gelang es die Flammen im Fensterbereich mit einem Kleidungsstück auszuschlagen und die auf ca. einem Quadratmeter brennende Grasnarbe am Boden, vor dem Fenster, auszutreten bzw. mit einem Wassereimer abzulöschen.
Durch die Brandsätze wurden zwei Scheiben der ersten Verglasungsschicht beschädigt. Durch die Flammenbildung und Hitzeentwicklung waren Verrußungsspuren auf einer Fensterfläche von ca. 1,60 Meter x 1,10 Meter sowie geringfügig an der darüber liegenden Fassade entstanden. An einem unmittelbar neben dem Gebäude parkenden Fahrzeug entstanden leichte Verrußungen auf dem Lack.
Die Höhe des insgesamt entstandenen Sachschadens beläuft sich auf ca. 1.500 Euro.
Der Landtagsabgeordnete und SPD-Kreisvorsitzende in Teltow-Fläming Erik Stohn erklärt dazu: „Offensichtlich nahmen der oder die Täter billigend in Kauf, durch den Brandanschlag Verletzungen bei den Bewohnern herbeizuführen. Ich verurteile diese feige Tat! Hoffentlich führen die Ermittlungen der Polizei schon bald zu weiteren Erkenntnissen.
In der Einrichtung, einem massiven Flachbau, sind derzeit 20 alleinreisende, minderjährige Flüchtlinge (verschiedener Nationalitäten) im Alter zwischen 15 und 17 Jahren untergebracht. Verletzt wurde keiner der Bewohner. Es brauchten auch keine Bewohner evakuiert werden. Seitens des Trägers der Einrichtung, der Johanniter-Unfall-Hilfe, wurden vorsorglich, umgehend Notfallseelsorger und Dolmetscher hinzugezogen, die sich um die Bewohner kümmern.
Spezialisten der Kriminaltechnik sicherten noch in der Nacht am Tatort Spuren. Beamte der Kriminalpolizei und des Staatsschutzes nahmen unverzüglich die Ermittlungen auf.
Das betroffene Objekt wird derzeit durch die Polizei bewacht.
Die Polizei sucht nach Zeugen des Vorfalles. Hinweise bitte an die Polizeiinspektion Teltow-Fläming unter der Telefonnummer 03371-6000.
pm/red
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