50Hertz und MITNETZ STROM verbessern die Stromversorgung in der Region Wittenberg, Jessen und Falkenberg. Die Unternehmen nehmen heute (16. August) das neue Umspannwerk Jessen/Nord offiziell in Betrieb. Das gemeinsam gebaute Umspannwerk bildet die Schnittstelle zwischen dem 380-Kilovolt-Übertragungsnetz (Höchstspannung) von 50Hertz und dem 110-Kilovolt-Verteilnetz (Hochspannung) von MITNETZ STROM. Damit wird gewährleistet, dass die regional erzeugte Energie sicher und effektiv aufgenommen und über das Transportnetz zu den Verbrauchszentren transportiert werden kann. Das Umspannwerk war eines der wichtigsten Bauvorhaben beider Unternehmen in den vergangenen drei Jahren. Insgesamt investierten die Unternehmen 39 Millionen Euro.
Die Einspeisung erneuerbarer Energien hat in Sachsen-Anhalt und auch in Brandenburg in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die installierte Leistung erneuerbarer Energien im Verteilnetz der MITNETZ STROM ist in den vergangenen zehn Jahren um mehr als das Doppelte angestiegen. Die Eingriffe des Netzbetreibers, um die Stromerzeugung der Einspeiser zu reduzieren und so eine Überlastung des Netzes zu vermeiden, waren mit 534 in 2015 dreimal so hoch wie noch im Vorjahr.
„Der neue Übergabepunkt zum Höchstspannungsnetz war deshalb dringend notwendig, um insbesondere die aus erneuerbaren Erzeugungsanlagen produzierten Energiemengen aus dem östlichen Teil des Landkreises Wittenberg sowie dem benachbarten Brandenburger Landkreis Elbe-Elster abzutransportieren“, sagte Dr. Adolf Schweer, technischer Geschäftsführer der MITNETZ STROM. „Die positiven Auswirkungen der Investition für das Hochspannungsnetz sind schon aus dem Probebetrieb der letzten Wochen spürbar. Die Kapazität des Netzes in der Region wurde gesteigert. Notwendige Eingriffe in das Netz konnten wir reduzieren“, fügte Schweer hinzu.
Dr. Frank Golletz, technischer Geschäftsführer bei 50Hertz, sagte: „Wegen des stetig wachsenden Anteils der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung im Nordosten Deutschlands – allein in unserem Netzgebiet lag dieser im Jahr 2015 bei 49 Prozent am Stromverbrauch – reden alle vom notwendigen Leitungsbau. Völlig richtig! Ebenso richtig ist aber auch, dass die Energiewende nur erfolgreich gestaltet werden kann, wenn wir die Umspannwerke als technische Verbindung zwischen dem Übertragungs- und dem Verteilnetz aus- beziehungsweise neu bauen. Das Umspannwerk Jessen/Nord stellt hierbei einen wichtigen und ganz konkreten Energiewende-Baustein dar, weil wir nun in dieser durch viel Windstromproduktion gekennzeichneten mitteldeutschen Region mehr erneuerbaren Strom ins Übertragungsnetz aufnehmen und diesen weitflächig in die großen Verbrauchszentren in Süddeutschland transportieren können.“
50Hertz und MITNETZ STROM arbeiteten seit 2013 an dem neuen Umspannwerk.
Foto: Blick ins Umspannwerk
pm/red