Auf der Suche nach neuen Anregungen, Impulsen und Verbündeten bei der weiteren touristischen Vermarktung der bedeutenden Schlacht bei Mühlberg 1547 waren Vertreter aus dem Landkreis Anfang Juli nach Messina in Italien gereist. Auf Sizilien trafen sie mit anderen Anrainern der Europäischen Kulturroute Kaiser Karl V. auf einem internationalen Kongress zusammen. Die rund 40 Teilnehmer aus mehreren europäischen Ländern tauschten sich dort über geschichtliche Hintergründe, bereits abgeschlossene Projekte sowie zukünftige Aktivitäten aus. Stellvertretend für Deutschland nahm der Landkreis Elbe-Elster mit Susanne Dobs, verantwortlich dort für Tourismus, sowie Marketingkoordinatorin Janine Kauk an der Zusammenkunft teil.
Die Teilnehmer stimmten darin überein, dass die Europäische Kulturroute Kaiser Karl V. weiter bekannt gemacht werden muss. Zum einen soll das durch eine verstärkte (Aus-)Bildung der regionalen Akteure zum Thema „Kaiser Karl V.“ erreicht werden. Zum anderen sollen die Marketingaktivitäten verstärkt werden, indem zum Beispiel Produkte um die Route entwickelt und beworben werden und auch historisch bedeutende Gebäude und Erzeugnisse einbezogen werden. Kooperationen mit bereits etablierten touristischen Routen (z. B. Santiago de Compostela Pilgrim Routes und Elbe-Radweg) werden angestrebt. Nicht zuletzt könnte auch die erfolgreiche Zertifizierung als Unesco-Weltkulturerbe einen weiteren Schub bei der Vermarktung bringen.
In den wissenschaftlichen Vorträgen wurde für die Teilnehmer aus Elbe-Elster deutlich, dass eine ähnliche Schlacht wie die bei Mühlberg vor der sizilianischen Küste stattgefunden hat, die aber viel selbstbewusster und nachhaltiger ins touristische Schaufenster gestellt wird, als das in der Elbestadt der Fall ist. „Das war eine wichtige Erkenntnis für uns. Wir sind mit dem Museum Mühlberg 1547 auf dem richtigen Weg und wollen im April 2018 ja auch den Ritt von Mühlberg nach Bleesern nachstellen. Aber es gibt noch viele Reserven, die erschlossen werden müssen. Das besondere geschichtliche Ereignis sollte wesentlich stärker bei uns in Elbe-Elster erlebbar sein“, wirbt Susanne Dobs, Tourismusverantwortliche im Landkreis Elbe-Elster.
Dass Mühlberg einer der wichtigsten Knotenpunkte im Leben Kaiser Karl V. ist – zu diesem Zeitpunkt befand er sich auf dem Höhepunkt seines Erfolges – bedeutet eine große Chance für die Stadt und sollte spürbar erkennbar und erlebbar werden, ist Roland Neumann, Beigeordneter und Dezernent für Bildung, Jugend, Kultur, Gesundheit und Soziales überzeugt. Fazit des Italienabstechers für ihn: „Es gibt viele Möglichkeiten und Ansatzpunkte, die aufgegriffen werden können, um Mühlberg zu einem erlebbaren Juwel der Geschichte zu machen. Die Chance sollten wir in Elbe-Elster gemeinsam nutzen, das Reformationsjubiläum sorgt dabei für den nötigen Rückenwind.“
Foto: Kulturroute Kaiser Karl V.
pm/red